Als "politisches Statement für morgen" hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das Sudetendeutsche Museum in München bezeichnet.
"Die Sudetendeutschen haben mit ihrem Fleiß und ihrem Mut, neu anzufangen, zur erfolgreichen Entwicklung Bayerns nach dem Krieg beigetragen", sagte Söder beim Festakt zur Eröffnung am Montag.
Die Rolle der Vertriebenen
Allgemein sei die Rolle der Vertriebenen im europäischen Versöhnungsprozess nicht zu unterschätzen. "Sie haben ein optimistisches, freiheitliches Europa mitgestaltet", so der Ministerpräsident. Sudetendeutsche seien deshalb "unverzichtbar".
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren 1945 und 1946 rund drei Millionen Deutsche aus Böhmen, Mähren und Teilen Schlesiens vertrieben worden.
Bekannte Persönlichkeiten
Bekannte Personen sudetendeutscher Herkunft sind unter anderem der Autobauer Ferdinand Porsche, der Komponist Gustav Mahler, der Schriftsteller Adalbert Stifter, aber auch der Kinderbuchautor Otfried Preußler, die Kabarettistin Luise Kinseher und der Fußballer Philipp Lahm.
Das Museum
Das Sudetendeutsche Museum wurde wegen technischer Schwierigkeiten mit zwei Jahren Verzögerung fertiggestellt. Die Baukosten von rund 26 Millionen Euro trägt zu zwei Dritteln der Freistaat Bayern, ein Drittel übernimmt der Bund.
Für den Publikumsverkehr ist das Museum ab 30. Oktober geöffnet.