Durch steigende Mieten, einen Mangel an Wohnungsangeboten und ein geringeres Einkommen hat sich während der Corona-Pandemie die Lage für Studierende auf dem Wohnungsmarkt in vielen Hochschulstädten verschärft. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Mieten 2020 im Bundesdurchschnitt um 1,8 Prozent, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Studentenwohnreport des Finanzbetriebs MLP und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht. Mit Warmmieten von 802 Euro zahlen Studierende in München deutschlandweit am meisten, gefolgt von Stuttgart mit 750 Euro und Köln (663 Euro). Am günstigsten sind Wohnungen an den Universitätsstandorten Magdeburg, Leipzig und Greifswald. Hier fallen Kosten von weniger als 400 Euro an.

Zusätzlich hat sich die Einkommenssituation von rund 37 Prozent der Studierenden den Wohnungsmarktexperten zufolge durch die Auswirkungen der Pandemie verschlechtert. "Die Arbeitszeit beispielsweise in der Gastronomie- oder Tourismusbranche wurde reduziert und somit haben viele Studierende weniger verdient", sagte Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender von MLP. "Zehn Prozent haben ihren Job während der Pandemie ganz verloren."

Obwohl die Mieten 2020 im Vergleich zu den Vorjahren eher moderat gestiegen seien, "gibt es gute Gründe dafür anzunehmen, dass sich die Lage für Studierende zukünftig weiter verschärft", sagte Michael Voigtländer, Immobilienexperte am IW. Studierende müssten mit mehr Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt rechnen. Durch Studienanfänger, die den Start ihres Studiums auf Grund der pandemischen Lage hinauszögern, erhöhe sich die Nachfrage zusätzlich.