Mit sechs Christkindlmärkten hat sich die Weltkulturerbestadt Regensburg zu einer zauberhaften Weihnachtsstadt gemausert: Über die Altstadt verteilt liegen die Märkte - jeder mit eigenem Reiz: der mehr als 200 Jahre alte Christkindlmarkt auf dem Neupfarrplatz, der Lucrezia-Markt mit Kunsthandwerk auf dem Haidplatz und Kohlenmarkt, der fürstliche Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis, die Weihnachtsbuden der sozialen Initiativen am Bismarckplatz, aber auch der Adventsmarkt des St. Katharinenspitals in Stadtamhof.

Der zauberhafte gräfliche Christkindlmarkt

In den letzten Jahren neu hinzugekommen ist der "Zauberhafte Gräfliche Christkindlmarkt" im Dörnbergpark. Den Regensburgern gilt er als Geheimtipp, weil er abseits des Trubels liegt und mit seinen malerischen Rosenbögen und dem historischen Baumbestand wie das Tor zu einem Märchenwald wirkt. Verstärkt wird der Eindruck durch ein im Südwesten gelegenes Schweizerhaus, besser bekannt als "Rosarium". Seit 2015 betreibt Pächter Georg Schröppel das Restaurant im historischen Landhausstil des Alpenraums.

Am Eingang erinnert das Wappen der Grafen von Dörnberg an den einstigen Verwalter der Thurn- und Taxis’schen Güter. Mit "perpetua fide" (lat.: in ewiger Treue) ist es überschrieben. Ernst Graf von Dörnberg war nicht nur Gründer der Waisenfondsstiftung, sondern er investierte auch in die idyllische Parkanlage. Bis heute ist der öffentliche Park im Besitz der evangelischen Dörnbergstiftung. Vielleicht ist auch das der Grund, dass der Eintritt für Erwachsene mit drei Euro vergleichsweise günstig und für Kinder bis 16 Jahren frei ist. Der Markt ist zwar gräflich, aber die Preise nicht fürstlich.

Mit nur drei Buden fing es an

Während der Pandemie im Winter 2020, als alle Christkindlmärkte geschlossen waren, kam Pächter Schröppel der Gedanke, es im Rosarium weihnachtlich werden zu lassen. Mit nur drei Buden ging es los, erzählt der Pächter. Seitdem ist der "Gräfliche" zu einem Veranstaltungsort mit rund einem Dutzend wechselnden Ausstellern herangewachsen. Das Besondere daran: Sämtliche Artikel wurden selbst hergestellt und stammen aus der Region. Die Waren sind aus Wolle, Holz, Keramik, Leder, Fell, Filz, Papier, Wachs und anderen pflanzlichen Naturprodukten.

Ab und an kann man den Handwerkern auch bei der Arbeit über die Schulter blicken, zum Beispiel Markus Gietl aus Wald in der Oberpfalz bei den Schnitzarbeiten. Der Holzkünstler erschafft seine Tierfiguren mit der Kettensäge. Die Grafikdesignerin Ines Haase aus Thalmassing entführt mit ihrem Buch "Lüntis Island" in den hohen Norden. Darin folgt man der magischen Reise des Papageientauchers Lünti in sämtliche Städte Islands.

Eine Attraktion für Kinder, und nicht für sie, sind die beiden Alpakas vom Biohof Grundner in Regenstauf, die samstags und sonntags den Markt bevölkern. Neben süßen Leckereien, Bratwürsten und Germknödeln gibt es auch ein japanisches Gericht.