Auf enorme Leistungen von Familien im vergangenen Jahr hat die Diakonie Bayern zum Internationalen Tags der Familie am 15. Mai hingewiesen. Sabine Lindau, Vorständin der Diakonie Bayern, nannte als Beispiel die Doppelbelastung durch Homeoffice und Homeschooling. In vielen Fällen sei auch die Pflege von Angehörigen dazugekommen.
Die Politik entwickle jetzt Konzepte, um die längerfristigen Folgen von Corona zu bewältigen, etwa mit hohen Summen für Nachhilfeprojekte oder die psychische Begleitung von Kindern und Jugendlichen, so Lindau. Sie forderte aber, die Familie als ganzes in den Blick zu nehmen.
Corona-Krise zeigt Problemlage von Familien deutlich
Die Nachfrage von belasteten Familien nach Beratungen in Bayern sei gestiegen. Corona habe die besonderen Problemlagen von Familien sichtbar gemacht, sagte Lindau. Angemessener und bezahlbarer Wohnraum für Familien fehle besonders. Es müsse auch Maßnahmen zur Bekämpfung von Familienarmut geben, die weniger kompliziert als bisher zu beantragen seien.
"Das Bildungs- und Teilhabepaket etwa nehmen nur 40 Prozent aller Berechtigten überhaupt in Anspruch", stellte die Vorständin fest. Die Diakonie fordere eine Kindergrundsicherung, in der die Familienleistungen wie das Kindergeld, der Kinderzuschlag und die Kinderfreibeträge gebündelt werden sollten.
Lindau fordert eine bessere Unterstützung von Familien
Lindau forderte vom Freistaat, die Kommunen zu entlasten, damit sie künftig Familien besser unterstützen könnten. An den Beratungsstellen und Familienzentren dürfe nicht gespart werden. Sie hätten auch präventiven Charakter. "Wenn am falschen Ende der Rotstift angesetzt wird, wird sich das langfristig in Mehrausgaben niederschlagen", warnte Lindau.
Der Internationale Tag der Familie am 15. Mai 2021 ist ein von den Vereinten Nationen (UN) ausgerufener Tag zur Bekräftigung der Bedeutung von Familien.