Herr Huber, wenn Ihnen jemand sagt, die Orgel, sei doch nur etwas für den Gottesdienst, was würden Sie ihm antworten?
Huber: Als Kirchenorgelspieler, der gelegentlich selbst in die Tasten greift, meine ich, dass sich diese Auffassung bei einem Besuch eines Orgelkonzertes selbst beantwortet. Das musikalische Erlebnis ist aus meiner Sicht einzigartig - es ist die besondere Verbindung von Raum und Klang, das reiche Spektrum der Klangfarben der Orgel durch die verschiedenen Registrierungen, die überwältigende Klangfülle und auch Lautstärke dieses besonderen Instrumentes. Hinzu kommt diese einzigartige Verbindung von Musik, Kunst und Glaube, ein tief bereicherndes Erleben, wenn man bei Orgelmusik kurzzeitig in einer einmaligen Umgebung geistig hinweggetragen wird aus dieser Welt von den unzähligen Tönen der Königin der Instrumente.
Was ist bisher an besonderen Aktionen rund um dieses Jahresthema geplant?
Huber: Der Bayerische Musikrat hat unter www.bayerischer-musikrat.de eine Homepage zu "Orgel - Instrument des Jahres 2021 in Bayern" erstellt, um Aufmerksamkeit zu schaffen, Neugier zu wecken. Wir richten den Blick dabei auf bemerkenswerte Orgel-Bauten, historisch oder modern, auf ihre Geschichte, auf ihren Einsatz im Gottesdienst wie im Konzert, auch auf Ausbildungs- und Berufswege, die mit der Orgel verbunden sind.
Wie wollen Sie in Zeiten von Corona ein geeignetes Programm schaffen, an dem möglichst viele Menschen partizipieren können?
Huber: Der Bayerische Musikrat tritt in der Regel nicht als Veranstalter auf. Wir wollen aber Denkanstöße und Impulse geben, auch zu Gesprächen, Austausch und Vernetzung anregen, die dann auch musikalische Ergebnisse haben können. Unsere Homepage soll dafür eine Plattform bieten. Außerdem: Wenn wieder Konzerte möglich sind, ist bereits geplant, als Kooperationspartner von "Jugend musiziert" ein Konzert mit Teilnehmern des diesjährigen Landeswettbewerbs im Bereich Orgel auszurichten. Das würde aber auch unbedingt nur "in echt" stattfinden, da gerade die Orgel den Raumklang braucht.