München (epd). Betroffene von Missbrauch fordern mehr Einsatz von der Politik bei Prävention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt. Nächsten Mittwoch (9. April) wollen die Betroffenenvertreter ihre Petition "Gewalt an Kindern und Jugendlichen entschlossen entgegentreten" an den Bayerischen Landtag übergeben, wie sie am Donnerstag mitteilten. Entgegennehmen werden die Petition die Sozialausschuss-Vorsitzende Doris Rauscher (SPD) und ihr Vize Thomas Huber (CSU).
Konkret fordert die Gruppe - analog zur Bundesebene - einen Unabhängigen Landesbeauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, eine unabhängige Aufarbeitungskommission und einen Betroffenenrat. Außerdem brauche es weitere Maßnahmen zur "effektiven Bekämpfung" jeder Form von Gewalt an Kindern und Jugendlichen in allen Institutionen und "nicht nur in den Kirchen". Mit erarbeitet wurde die Petition unter anderem vom Sprecher des Betroffenenbeirats in der Erzdiözese München und Freising, Richard Kick.
Bei der Übergabe der Petition an den Landtag werden stellvertretend neben Kick auch der Mitgründer des Vereins Ettaler Misshandlungs- und Missbrauchsopfer, Robert Köhler, der Vorsitzende des Betroffenenbeirats der Landeshauptstadt München, Benno Oberleitner, sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter kirchlicher Betroffenengremien sein.
Schon lange fordern auch die Kirchenleitungen eine staatliche Stelle für die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in ihren Reihen. Bislang sind diese Forderungen von der Staatsregierung nicht direkt aufgegriffen worden.
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