1,68 Millionen Kinder und Jugendliche in Bayern starten am kommenden Dienstag ins neue Schuljahr. Damit seien die Schülerzahlen deutlich gestiegen, teilte das bayerische Kultusministerium am Donnerstag mit. Im vergangenen Schuljahr lag die Zahl bei 1,64 Millionen.
Zugleich werde der Bedarf an Lehrkräften immer höher, vor allem in Grund-, Mittel- und Förderschulen und vor allem für Aufgaben jenseits des "normalen" Unterrichts. Dazu zählten etwa die Kompensation von coronabedingten Personalausfällen sowie die Beschulung von ukrainischen Flüchtlingskindern. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sagte, dass 4.000 neue Lehrkräfte eingestellt worden seien - in aller Regel verbeamtet auf Planstellen.
Der Schulstart finde diesmal vollständig in Präsenz statt - auch wenn durch die Corona-Pandemie weiterhin Personal ausfalle, sagte Piazolo weiter.
Man behalte aber die Situation genau im Blick und sei auf verschiedene Szenarien vorbereitet - auch für den Fall, dass sich die derzeit vergleichsweise entspannte Corona-Situation im Herbst und Winter wieder verschärfen sollte.
Die seit Mai bestehenden Hygieneempfehlungen bestünden weiter. In Innenräumen werde also empfohlen, eine Maske zu tragen. Und: "Wer krank ist, bleibt zu Hause - unabhängig davon, ob Corona-Verdacht besteht oder nicht", heißt es. Testungen in der Schule fänden nicht statt.
Für die freiwillige Testung zuhause würden an den Schulen Selbsttests herausgegeben.
Die steigenden Schülerzahlen seien auch auf geflüchtete Kinder aus der Ukraine zurückzuführen, heißt es weiter. "Wir rechnen im neuen Schuljahr mit rund 30.000 Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine", sagte Piazolo. Den Geflüchteten solle eine dauerhafte Integration in das bayerische Schulsystem oder eine Rückkehr in das ukrainische Bildungswesen ermöglicht werden.
Grundschüler sollen in Regelklassen unterkommen, ergänzt durch eine Sprachförderung. An den weiterführenden Schulen gebe es sogenannte Brückenklassen, in denen die ukrainischen Kinder in erster Linie Deutsch lernen sollen. Außerdem könnten die Kinder und Jugendlichen außerhalb der bayerischen Schulzeiten am ukrainischen Fernunterricht teilnehmen.