Nürnberg, Heilsbronn (epd). Die Bayerische Pfarrgeschwisterschaft verleiht dem Würzburger Studierendenpfarrer Burkhard Hose das Karl-Steinbauer-Zeichen. Man ehre den katholischen Theologen für sein langjähriges Engagement für Flüchtlinge, für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und für seinen Einsatz gegen Antisemitismus und die Diskriminierung von queeren Menschen, teilte die Gemeinschaft am Freitag mit. Die Ehrung findet am Pfingstmontag, 29. Mai, bei der Tagung der evangelischen Pfarrgeschwisterschaft in Heilsbronn (Landkreis Ansbach) statt. Hose nehme per Video an der Ehrung teil, hieß es.

Das Karl-Steinbauer-Zeichen ist ein Glasfenster, das an Pfarrer Karl Steinbauer (1906 bis 1988) erinnert. Der Theologe legte sich schon als junger Vikar mit Landesbischof Hans Meiser wegen dessen Haltung zum NS-Regime an. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Bayerischen Pfarrbruderschaft, die sich gegen die Gleichschaltung der Evangelischen Kirche durch den NS-Staat stellte. Er verbrachte fast 500 Tage in Haft und erhielt zeitweise Predigtverbot.

Zu den früheren Preisträgern des Steinbauer-Fensters gehören der ehemalige Tröglitzer Bürgermeister Markus Nierth und der Erlanger Professor für islamisches Recht, Mathias Rohe, die Rettungsorgansiation See-Watch und die Nürnberger Pfarrerin Simone Hahn. Sie hatte während Pegida-Demonstrationen vor ihrer Kirche zu Friedensgebeten eingeladen.

Die "Bayerische Pfarrgeschwisterschaft - Theologische Weggemeinschaft aus der Bekennenden Kirche" war früher die Bayerische Pfarrbruderschaft. Sie benannte sich 2022 um. Kaum jemand hätte mehr den Titel "Pfarrbruderschaft" mit dem historischen Bezug auf die "Bekennende Kirche" zur Zeit des Nationalsozialismus verbinden können, hieß es. Die theologische Weggemeinschaft von Männern und Frauen war 1934 gegründet worden.

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