München (epd). An der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) entsteht ein Forschungszentrum zu sozialer Ungleichheit. Man freue sich über die Errichtung eines Instituts "zu einem so wichtigen gesellschaftlichen Thema", sagte LMU-Präsident Bernd Huber in einer Mitteilung vom Dienstag. Das "Munich International Stone Center for Inequality Research" werde soziale Ungleichheit und dabei insbesondere Vermögensungleichheit erforschen. Die Gründung sei dank einer Spende von fünf Millionen Euro durch die "James M. and Cathleen D. Stone Foundation" möglich geworden. Das Zentrum wird am 11. Oktober offiziell eröffnet.
Soziale Ungleichheit sei eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zeit, sagte Gründungsdirektor Fabian Pfeffer: "Momentan scheint der Reichtum weniger keine Grenzen zu kennen." Wenn es darum gehe, Lösungen für soziale und wirtschaftliche Ungleichheit sowie extreme Vermögensungleichheit zu entwickeln, müsse die Forschung international ausgerichtet sein, sagte der Inhaber des Lehrstuhls Soziale Ungleichheit und Soziale Strukturen an der LMU. Das Forschungszentrum werde deshalb ein internationales und interdisziplinäres Netzwerk aufbauen, um "neue gesellschaftliche Modelle und politische Maßnahmen in den Blick" zu nehmen, erläuterte Pfeffer.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen weltweit Institutionen und politische Ansätze untersuchen, die Ungleichheit reduzieren und Demokratie stärken können. Ziel sei es, auch die Dynamik von Vermögensungleichheit über Generationen hinweg zu erforschen und Ansätze für ein gerechteres Miteinander zu entwickeln, hieß es weiter.
Die in Boston/USA ansässige Stone Foundation hat sich eigenen Angaben zufolge zum Ziel gesetzt, eine integrativere Gesellschaft zu fördern - mit Schwerpunkt auf ökologischer Nachhaltigkeit und Verringerung des Wohlstandsgefälles.
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