Die Mainfähren in Franken, das Coburger Friedensdankfest in Meeder und die Schwedenprozession mit dem Heimatspiel "Die Schutzfrau von Münnerstadt" sind neu in das bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Heimatminister Albert Füracker (CSU) überreichte am Montag in Nürnberg die Aufnahmeurkunden, wie sein Ministerium mitteilte.

Die Pflege und der Erhalt der Traditionen genieße in Bayern einen sehr hohen Stellenwert, sagte Füracker. Das Landesverzeichnis dokumentiere mit bereits 66 Einträgen den kulturellen Reichtum Bayerns und mache das Engagement der Bürgerinnen und Bürger sichtbar, die einen vielfältigen kulturellen Schatz bewahrten.

Fährbetrieb seit 9. Jahrhundert dokumentiert

Der Fährbetrieb am Main sei bereits seit dem 9. Jahrhundert dokumentiert, heißt es in der Mitteilung. Er sei bis heute ein regional wichtiges Verkehrsmittel. Für den Betrieb der Mainfähren in Franken werde von den Fährleuten umfangreiches Wissen über spezifische Strömungen, Wind und Sog, Hoch- und Niederwasser, Schiffsverkehr und Freizeitnutzung am jeweiligen Mainabschnitt von Generation zu Generation weitergegeben.

Das Coburger Friedensdankfest in Meeder lässt sich seit 1857 nachweisen und geht auf eine Anordnung des Herzogs Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg aus dem Jahr 1650 zurück, der nach Ende des Dreißigjährigen Krieges für die gesamte Region Friedensfeste anordnete. Die Choradstanten und die Kirchengemeinden St. Laurentius Meeder und Beuerfeld organisieren das jährliche Fest.

Schwedenprozession und Heimatspiel

In Münnerstadt erinnern immer am 8. September die "Schwedenprozession" und das Heimatspiel "Die Schutzfrau von Münnerstadt" an die glücklich überstandene Belagerung durch schwedische Truppen während des Dreißigjährigen Krieges. Veranstalter sind die katholische Pfarrei St. Maria Magdalena und verschiedene lokale Gruppen.

Seit 2003 stellt die UNESCO im Rahmen des "Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes" kulturelle Ausdrucksformen in den Fokus der Öffentlichkeit. Überall auf der Welt sollen überliefertes Wissen und Können, die einen wesentlichen Bestandteil der Alltagskulturen ausmachen, als Immaterielles Kulturerbe sichtbar gemacht werden, heißt es in der Mitteilung.