Deborah Buehlmann ist Juristin und Schauspielerin. Die 41-Jährige litt viele Jahre lang unter der Gewalt ihres damaligen Ehemanns. Sieben Jahre lang eskalierte die Gewalt hinter verschlossenen Türen und Gardinen, Wunden – sichtbare und unsichtbare:

"Ich als Opfer habe immer gedacht, spinne ich oder was ist hier los."

Es ist leider typisch, dass das Opfer, so wie Deborah Buehlmann damals, denkt, es wäre selbst schuld oder verrückt. Deborah konnte nicht mehr klar denken, ihr Mann überhäufte sie mit Entschuldigungen, Blumen, Liebesbekun­dungen, Geschenken – Deborah glaubte, alles werde wieder gut.

Sie gingen lange Zeit in eine Beratung. Doch als die Gewalt vor den Kindern eskalierte, war der Punkt erreicht, an dem sie es schaffte, aus dem fatalen Kreislauf auszusteigen. 

Eine neue Beziehung trotz vieler Narben

Jetzt hat Deborah Buehlmann einen neuen Partner: Samuel Jersak war ebenfalls Opfer von Gewalt. Er ist Jazz-Pianist, Komponist und Produzent, er arbeitet in Berlin. Er wurde als Kind von seinem Vater verprügelt. Ein Kind kann das mit dem Verstand gar nicht erfassen, weiß er aus Erfahrung:

"Das Kind begreift einerseits, dass der Vater einen verprügelt, und andererseits auch lieb hat."

Samuels Persönlichkeit wurde dadurch geprägt und das hatte heftige Folgen für sein ganzes Leben.

Im Jahr 2019 haben Deborah Buehlmann und Samuel Jersak dann selbst eine kreative Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt gegründet – den Verein BEwAhRT.  Zu finden im Internet unter diesem Link.