Mitten in einem ummauerten Weinberg ist ein Tisch aufgebaut. Er ist reich gedeckt: Brot, Wein, Salate… Alle lachen, heben die Gläser, trinken sich zu…. So beginnt eine meiner Lieblingssendungen im Fernsehen. Zu Tisch… heißt sie. In jeder Folge wird erzählt, wie Menschen überall auf der Welt gemeinsam ihr Land bestellen, pflanzen, ackern, ernten, gemeinsam kochen, gemeinsam essen.

Es ist ein Fest. Jedes Mal geht mir dabei das Herz auf. Am liebsten würde ich mich sofort dazusetzen. Wie schön, dass in diesem Sommer in Österreich auch mein Lieblingswinzer wieder eine lange Tafel in seinen Weingarten stellen wird. Wie jedes Jahr lädt er Freunde und Bekannte ein, seinen Wein zu feiern. Am langen, weißgedeckten Tisch versammeln sich dann an einem schönen warmen Sommerabend Gäste von überall her. Sie werden wunderbare Weine genießen. Die warme Erde duftet nach Kräutern und kleinen Rosen, die zwischen den Reben blühen. Der grüne Veltliner leuchtet im Glas.

Auch die Bibel liebt Weinberge. In Hochzeits- und Ernteliedern umkreist sie die Fruchtbarkeit und Fülle, die im Weinberg erlebt wird. Da geleitet der Bräutigam seine Braut zum Weinhaus und füttert sie liebevoll mit Trauben und Äpfeln. (Hld 2,4+5) Der Weinberg, berstend von Früchten, ist selbst ein Bild für eine Hochzeit. Der Weinberg - das bedeutet gemeinsame Arbeit und gemeinsamen Genuss.  Vollmundig besingen diese Lieder Gott und seine Schöpfung. Die Liebe Gottes zu seinen Menschen soll auf der Zunge zergehen und gefeiert werden, mit Lachen und Gläserklingen. Der Weinberg, Gottes Schöpfung, seine Pflanzung. Gott hängt daran, mit aller Liebe und aller Lust. Der geliebte Weinberg, ein Bild für Gottes Volk Israel, Inbegriff des Lebens, das geschützt und bewahrt werden muss.

Jesus hat gerne mit anderen gegessen und getrunken. Er greift das Bild vom Weinberg auf. Als er gefragt wird, wozu er nach Jerusalem gekommen ist, erzählt er eine Geschichte:

Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes (Jes. 5, 1.2).
Und er sandte, als die Zeit kam, einen Knecht zu den Weingärtnern, damit er von den Weingärtnern seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs hole. Sie nahmen ihn aber, schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort.

Da wird ein Weinberg liebevoll angelegt: die jungen Rebstöcke werden gepflanzt und geschützt. Alles wird vorbereitet, damit Trauben geerntet und Wein gekeltert werden kann. Ein sorgsamer Besitzer kümmert sich um seinen Weinberg, sorgt für die, die ihn betreuen, zahlt seinen Pächtern einen anständigen Lohn und holt sich vom Ertrag nicht mehr als ihm zusteht. Nicht alle Landherren waren so. Manche beuteten das Land aus und pressten den Pächtern so viel ab, dass ihnen kaum etwas zum Leben blieb. In Israel gab es immer wieder Aufstände gegen solche Herren. 

Aber das, was dann in dieser Geschichte mit den Beauftragten des Besitzers, die die Pacht einsammeln wollen, passiert, das ist mehr als ein Aufstand, mit dem sich Unterdrückte gegen Unterdrücker zur Wehr setzen. Es ist schockierend. Es macht fassungslos. Wenn ich es heute höre, erinnere ich mich daran, was in mir vorging, als ich vor einem Jahr die ersten Nachrichten vom Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine gehört habe: Fassungslosigkeit, Horror.

Abermals sandte er zu ihnen einen anderen Knecht; dem schlugen sie auf den Kopf und schmähten ihn (2.Chr.36, 16). Und er sandte noch einen andern, den töteten sie; und viele andere: die einen schlugen sie, die anderen töteten sie.
Da hatte er noch einen, seinen geliebten Sohn; den sandte er als letzten auch zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. Sie aber, die Weingärtner, sprachen untereinander: Dies ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten, so wird das Erbe unser sein! Und sie nahmen ihn und töteten ihn und warfen ihn hinaus vor den Weinberg (Hebr. 13, 12). Was wird nun der Herr des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Weingärtner umbringen und den Weinberg andern geben.

Aus der Liebesgeschichte ist eine Horrorgeschichte geworden. Eine Geschichte von Gewalt und Gegengewalt. Seit vor einem Jahr Russland den Krieg gegen die Ukraine begonnen hat, werden auch dort jeden Tag unschuldige Menschen ihres Landes beraubt, angegriffen und getötet. Botschafter, Gesprächsangebote - all das scheint nichts zu nützen. Wie sollen die, die ihren Weinberg, ihr Land nicht einfach hergeben wollen, also reagieren? Warum nicht alles tun, um die Besatzer umzubringen, damit das Land endlich wieder in gute Hände kommt? Das wäre ja genau die Logik aus dieser Jesusgeschichte …

Grenzen setzen, Stärke zeigen, etwas tun, sich nicht wehrlos fühlen, sich nicht zum Opfer machen lassen. Irgendwann muss doch mal Schluss sein…Nur: diese biblische Geschichte zeigt, dass eben nicht Schluss ist mit Gewalt und Hass und Blutvergießen. Es geht weiter…

Die Parabel von den bösen Weingärtnern hat eine Blutspur in der Geschichte des Zusammenlebens von Christen und Juden hinterlassen. Immer wieder ist sie so gedeutet worden, dass Gott selbst seine Liebe und seine Zuwendung vom Volk Israel wegnehmen wird, weil dieses Volk und seine Führer versagt haben. Über die Jahrhunderte wurden die bösen Winzer zum Bild für die mörderische Haltung der Juden, die Gottes Propheten missachteten und schließlich Gottes Sohn Jesus am Kreuz töten. Der Vergeltungsschlag des Gutsherrn wird zur Strafe Gottes gegen die Juden, die Christus ans Kreuz schlugen. So wurde über Jahrhunderte Hass geschürt. 

Eine unerträgliche Geschichte

Ich selbst finde diese Geschichte unerträglich. Und trotzdem muss ich immer wieder darüber nachdenken. Genau das ist der Sinn einer Parabel. Da wird ja nicht einfach ein Vorgang erzählt, den ich dann in meinen Alltag übertragen kann. Da wird dramatisch zugespitzt und ins fast Surreale überzeichnet. Am Ende sind alle tot: die Sklaven, der Sohn, die Bauersleute. Was ist hier los? 
Ohne dass ich es will, macht diese Geschichte etwas mit mir. Sie zieht mich hinein in eine Spirale von Gewalt und Gegengewalt. Sie verleitet mich zum Beispiel dazu, dieser Geschichte gegenüber selbst gewalttätig zu werden. Am liebsten würde ich sie ja totschweigen, niemals wieder darüber predigen. Zu verheerend wirkt sie, zu gewalttätig ihre Auslegung.

 Trotzdem frage ich mich: Gibt es keine andere Möglichkeit mit ihr umzugehen, als sie rauszuwerfen aus der Sammlung von Gleichnissen und Parabeln, die es wert sind, bedacht und weitererzählt zu werden? Nein, ich möchte diese Geschichte nicht so schnell aufgeben.  Die Fähigkeit zum friedlichen Zusammenleben, die erweist sich schließlich nicht dann, wenn alles schön und leicht ist. Sie zeigt sich, wenn die Fronten verhärtet und die Positionen kaum vereinbar scheinen und man sich fragt, was aus einer heillosen Situation noch werden kann. Vielleicht hilft es also doch, noch mal genauer hinzuschauen, andere Bilder und Erinnerungen aufsteigen zu lassen?

Genauer hinschauen, das ist ja schon der erste Schritt raus aus Gewalt und Gegengewalt. Nicht sofort reagieren. Keine schnellen Antworten, die scheinbar auf der Hand liegen. Nicht sofort wissen, was richtig ist und was falsch. Sich selbst verlangsamen, fragen, worum es eigentlich geht….

Mir fällt zum Beispiel auf, dass hier unterschieden wird zwischen dem Weinberg selbst und denen, die dafür verantwortlich sind. Und so erschreckend es ist, dass die, die ihn bisher bebaut haben, nun getötet werden sollen, so wichtig ist es sich klar zu machen: Das Ziel dieser Strafaktion kann nicht die Vernichtung des geliebten Weinbergs sein. Es geht darum, besser für ihn zu sorgen, den kostbaren Weinberg in bessere Hände zu geben. 

Dennoch zweifle ich an der Lösung, die in der Parabel vorgeschlagen wird. "Die bösen Weingärtner umbringen..." Das erinnert mich zu sehr an das, was Erich Fried in seinem Gedicht "Die Maßnahmen" schreibt:

 Die Faulen werden geschlachtet
die Welt wird fleißig
Die Häßlichen werden geschlachtet
die Welt wird schön
Die Narren werden geschlachtet
die Welt wird weise
Die Kranken werden geschlachtet
die Welt wird gesund
Die Traurigen werden geschlachtet
die Welt wird lustig
Die Alten werden geschlachtet
die Welt wird jung
Die Feinde werden geschlachtet
die Welt wird freundlich
Die Bösen werden geschlachtet
die Welt wird gut
1957  (1)

Erich Fried entlarvt falsche politische Logiken als mörderische Utopie. Wer, bitte, möchte in so einer Welt leben? Ich glaube, nicht mal Gott selbst möchte in so einer Welt leben.

Gott gibt nicht auf

Denn Gott, das ist einer, der seine Menschen nicht aufgibt. Oft genug haben sie ihn enttäuscht.   Das fängt schon im Paradies an. Die, die doch wissen können, was gut und böse ist, wollen Macht bekommen über Leben und Tod. Sie wollen immer neue Grenzen überschreiten, wollen werden wie Gott.

Irgendwann, so erzählt es die Bibel, weiß Gott sich nicht anders zu helfen als zu zerstören, was er selbst geschaffen hat (Gen 6, 5ff). Was bleibt, ist ein kleines zerbrechliches Schiff, eine Arche. Um diese Nussschale herum wird Gott die Welt in der großen Flut untergehen lassen. Doch wenig später berührt dieses bisschen Lebendigkeit, das geblieben ist, sein Herz so sehr, dass er seinen Vernichtungsbeschluss zurücknimmt. Mehr noch: obwohl er weiß, dass der Mensch böse ist und böse bleibt, will er das Leben nie wieder vernichten. Die Erde soll weiterbestehen im Rhythmus des Lebens: säen und ernten, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (8, 22). Und damit Gott selbst das nicht vergisst, setzt Gott für sich selbst in jede Wolke, mit der er Regen über die Erde bringt, ein Erinnerungszeichen aus Licht: den Regenbogen (10,16)

.Ich will hinfort nicht mehr die Erde vernichten… unter dieser Verheißung eines enttäuschten Gottes steht die Schöpfung, steht die Welt. Das heißt nicht einfach: alles wird gut. Es ist eine dauernde Erinnerung für Gott und für uns, nicht aufzugeben, auch, wenn es gerade überhaupt nicht gut aussieht. Gerade jetzt zum Beispiel. 

Muss man nicht jenseits der Kategorien von Sieg und Niederlage derer, die Krieg führen gegeneinander, nach Möglichkeiten suchen, die Weinberge, das Land und damit das Leben der Menschen auf beiden Seiten der umkämpften Grenzen zu bewahren? Es kann doch nicht sein, dass in diesem zermürbenden Krieg schließlich alles zerstört wird, was bewahrt und verteidigt werden soll! Es sind doch nicht nur die Menschen in den kriegführenden Ländern betroffen. Es geht um die Stabilität der ganzen Welt, die gefährdet ist, wenn auf Spannungen nicht anders reagiert werden kann als durch Krieg und gegenseitige Bedrohung und Vernichtung. 

Für die, die so fragen, sind schon die Getreideschiffe, die nach mühsamen Verhandlungen die ukrainischen Häfen verlassen, winzige Archen. Zeichen des Lebens, Hoffnungsträger dafür, dass das Leben weitergeht, dass es sich lohnt, Ausschau zu halten nach Regenbögen der Erinnerung daran, dass die Zerstörung nicht siegen darf. Wenn Gott sich selbst erinnert mit einem Regenbogen - können wir uns dann nicht auch gegenseitig erinnern?

 Jesus selbst kennt diesen Gott, der trotz Enttäuschungen und der Bosheit der Menschen einfach nicht aufgibt. In seiner großen Friedenspredigt auf dem Berg erinnert er uns daran. Wir sind Kinder Gottes, der seine Sonne aufgehen lässt über Böse und Gute, es regnen lässt über Gerechte und Ungerechte. Es ist eine Herausforderung, sich auch denen zuzuwenden, die man für böse und schlecht hält, aus guten Gründen.

Und dennoch: Der Gott der Sonne und des Regens, der ist ganz offensichtlich nicht interessiert an unseren Konflikten und Feindschaften, sondern daran, dass wir gemeinsam leben.  Das bedeutet, dass wir manchmal Extreme aushalten müssen. Extreme aushalten? Das geht für mich nur, wenn wir uns den Gedanken der Feindesliebe nicht ausreden lassen und die Sehnsucht nach gemeinsamem Leben auch nicht. Das geht nur, wenn wir kapieren, dass Feindeshass die tödliche Spirale der Gewalt immer weiter antreibt. "Feindesliebe spielt ein anderes Spiel mit dem Feind: es ist das Spiel der Liebe um das gemeinsame Leben", hat der Theologe Jürgen Moltmann einmal gesagt . Nicht aufhören, mit dem Feind zu spielen? Wie soll das denn gehen, wenn der Feind nicht mitspielen will?

 Vielleicht gehört es zum Spiel der Feindesliebe, immer wieder nach Gemeinsamkeiten zu suchen und selbst kleinste Momente des Miteinanders zu sehen und zu würdigen. Vielleicht gehört es zu Spiel der Feindesliebe, dass man nicht das Allergeringste verlorengibt in diesem Spiel. Dass man niemals sagt: das ist doch nichts? Was soll das schon? Wer braucht das denn?

Ein Wunder

Jesus fügt an die Parabel, in der Mord und Totschlag so viel Raum einnehmen, einen Satz an, der mich nachdenklich macht. Es sind Worte aus dem 118.Psalm: Habt ihr nicht dieses Schriftwort gelesen, fragt er seine Zuhörer. Habt ihr nicht dieses Schriftwort gelesen? Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen und ist ein Wunder vor unseren Augen.

Manche haben diesen Satz als Drohung gegen die verstanden, die sich in Jerusalem für Bauleute halten und verwerfen, was Gott selbst erwählt hat: seine Boten, seine Propheten, seinen Sohn. Viele haben herausgehört, dass Jesus selbst sich mit dem verworfenen und dann doch zu Ehren gekommenen Eckstein identifiziert - auf seinem Weg nach Jerusalem und in den Tod.

Ja, es ist Passionszeit. Es wird gelitten und gekämpft. Überzeugungen, wie Menschen miteinander leben können, Hoffnungen auf Frieden, die mal getragen haben, scheinen wertlos geworden zu sein. Trotzdem gebe ich nicht auf! Ich suche nach all den Wundern vor unseren Augen.

Wenn Gott dem Brüchigen, Unansehnlichen Bedeutung gibt, wenn genau der Stein, an dem sich alle reiben, der deshalb Schrammen hat, der im wahrsten Sinn des Wortes anstößig ist, wichtig wird für das ganze Gebäude des Zusammenlebens - was bedeutet das jetzt gerade für unsere verzweifelten Versuche, miteinander durch diese Passionszeit zu gehen? Es ist mir wichtig, neben den großen Eckstein Jesus immer wieder die kleinen Ecksteine des Zusammenlebens, diese winzigen Wunder vor unseren Augen zu entdecken!

Manchmal fallen meine Augen jetzt auf ein Kochbuch, was schon lange bei mir herumliegt. "Jerusalem" heißt es. Es führt geradewegs zurück an den Ort, an dem Jesus seine Geschichte erzählt und erleidet. Dieses Kochbuch ist mehr als eine Sammlung von Rezepten. Es ist geprägt von der verrückten Hoffnung, dass es in einer Stadt, auf die jeder Anspruch erhebt und diesen Anspruch mit Gewalt verteidigt, in der jeder seine Kirche, seinen Tempel, seine Ruine besitzen will, nicht darauf ankommt, wer wann etwas besessen hat. Sondern darauf, wovon Menschen gemeinsam leben. Das Wunder, das ist eine Handvoll Kichererbsen. Hummus wird daraus zubereitet. Jeder lebt davon. Keiner besitzt das Rezept. Hummus ist Symbol für ein Zusammenleben, das nicht auf Besitz beruht und auf Eigentum, sondern darauf, was Menschen gemeinsam nährt und lebendig hält. Was sie gemeinsam essen und was auf den Tisch kommt, um den sie zusammensitzen. Eine Handvoll Kichererbsen.

Aber ich muss gar nicht bis nach Jerusalem gehen. Ich bleibe einfach dort, wo ich lebe, in Nürnberg. Ich gehe zum Friedensgebet in die Lorenzkirche. Seit einem Jahr beten dort jeden Freitag Deutsche, Ukrainer und Russen gemeinsam, jeder, jede in seiner Sprache. Ich höre die junge Russin, ich höre den alten Mann aus der Ukraine. Ich kann die Sprachen, in denen sie um Frieden bitten, kaum unterscheiden. Am Ende stehen wir alle gemeinsam mit Kerzen in der Hand vor dem großen Kerzenfeld im Nordturm. Wir beugen uns hinunter. Wir stellen unsere Kerzen nebeneinander in den Sand. Ein paar Hände voll Licht…

Und in der Nürnberger Südstadt gab es kürzlich vier Wochen Vesperkirche. Jeden Tag ein Mittagessen für einen Euro. Fünfhundert Menschen kamen täglich, um an den Tischen im großen Kirchenraum sich bedienen zu lassen. Reden, mal nicht alleine sein, es warm haben. 500 Menschen, auch aus Russland, auch aus der Ukraine. Es gab Spannungen, es gab Schweigen, es gab Gespräche und Lachen. Vesperkirchenfrieden, für einen Tag, für eine Woche, für einen Monat. Hinterher hat einer gesagt: Ob es mir passt oder nicht, ich muss doch auch mal mit denen an einem Tisch sitzen können, die ich gerade nicht ausstehen kann. 

Kichererbsen, Kerzenfelder, Mittagstische... Es muss doch möglich sein, sich dieses Miteinander zu bewahren - überall auf der Welt. Imagine, singt John Lennon, stell dir vor, alle Menschen leben in Frieden. Stell’s Dir einfach vor…

(1) Erich Fried, Die Maßnahmen, in: Erich Fried, Gründe. Gesammelte Gedichte, Berlin o.J., S. 26

 

Die Evangelische Morgenfeier

"Eine halbe Stunde zum Atemholen, Nachdenken und Besinnen" - der Radiosender Bayern 1 spielt die Evangelische Morgenfeier für seine Hörerinnen und Hörer immer sonntags von 10.32 bis 11.00 Uhr. Dabei haben Pfarrerinnen und Pfarrer aus ganz Bayern das Wort. "Es geht um persönliche Erfahrungen mit dem Glauben, die Dinge des Lebens - um Gott und die Welt."

Sonntagsblatt.de veröffentlicht die Evangelische Morgenfeier im Wortlaut jeden Sonntagvormittag an dieser Stelle.

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