Trotz zurückgehender Zahlen wird in den evangelischen Gemeinden Bayerns das Licht nicht ausgehen. Denn auch mit der neuen Landesstellenplanung - der Verteilung der evangelischen Pfarrer, Diakone, Religions- und Sozialpädagogen sowie Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in Bayern - wird weiterhin im landeskirchlichen Durchschnitt eine Pfarrerin oder ein Pfarrer auf 1.545 Gemeindemitglieder kommen, wie der kirchliche Personalchef Stefan Reimers dem Evangelischen Pressedienst epd sagte.

Die Relation bleibe erhalten, weil die Personalstellen zwar bis 2023 um zehn Prozent zurückgefahren werden sollen, gleichzeitig aber auch die Zahl der Kirchenmitglieder um zehn Prozent abgenommen habe. In Bayern leben rund 2,35 Millionen evangelische Christen.

Die neue Landesstellenplanung rechne nicht mehr zentral aus, wie und wofür jede einzelne Stelle im Dekanatsbezirk einzusetzen ist, sondern frage im Sinne des breitangelegten kirchlichen Reformprozesses "Profil und Konzentration" (PuK) zuerst nach den Menschen und dem Auftrag der Kirche vor Ort, sagte Reimers. Deshalb könnten die Dekanate als regionale Kirchenbezirke die Stellen in ihrem jeweiligem Bereich "weitestgehend frei" verteilen, weil sie am besten wüssten, welche speziellen Bedürfnisse es in ihrem Bereich gibt und was für die Menschen sinnvoll und notwendig ist.

In "eigener Verantwortung" könnten die Dekanate deshalb 20 Prozent ihres Stellenkontingents berufsgruppenübergreifend einsetzen und beispielsweise eine Pfarrstelle mit einem Religionspädagogen oder einer Kirchenmusikerin besetzen und umgekehrt.

Um die nötigen kirchlichen Aufgaben weiterhin erfüllen zu können, ist Reimers zufolge jedes Dekanat jedoch verpflichtet, ein Konzept vorzulegen, wie wichtige Arbeitsbereiche - von der Jugendarbeit über die Kirchenmusik bis hin zur Altenheimseelsorge - gestaltet werden sollen. Bei der Erarbeitung dieser Konzepte werde die Landeskirche die Dekanate inhaltlich und strukturell beraten und begleiten.

Auch in Zukunft werden die Gemeinden "Kernzentren" der Kirche bleiben, betonte Reimers. Allerdings werde es angesichts der Mitgliederentwicklung zwangsläufig zu vermehrten Kooperationen und Absprachen kommen. Nicht jede Gemeinde müsse alle kirchlichen Arbeitsfelder im Angebot haben, sondern könne sich auf Schwerpunkte konzentrieren, die dann wieder anderen Gemeinden im regionalen Umfeld zugutekommen.

Die Eckdaten der Landesstellenplanung, die nächstes Jahr anlaufen soll, müssen von der Landessynode als bayerischem Kirchenparlament bei seiner Herbsttagung ab dem 24. November in Bamberg beschlossen werden.