Die frühere Zentralratspräsidentin der Juden, Charlotte Knobloch, hat ihre Trauer über zum Tod der Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano zum Ausdruck gebracht. "Über viele Jahrzehnte hinweg war sie eine der lautesten Stimmen gegen das Vergessen, ihr Einsatz dabei stets eine Inspiration", sagte Knobloch laut einer Mitteilung. Bejarano sei es vor allem immer wieder gelungen, "gerade auch die junge Generation zu erreichen.
Die deutsch-jüdische Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano war am Samstagmorgen nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 96 Jahren gestorben, teilten ihre Familie und das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland in Hamburg mit. Bejarano engagierte sich bis ins hohe Alter im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus und suchte dabei vor allem das Gespräch mit Jugendlichen, um von den Verbrechen der Nazizeit zu berichten.
Knobloch betonte, Bejarano habe sich zeitlebens in der Verpflichtung gesehen, "für Demokratie, Miteinander und Respekt einzutreten". Sie habe dieses Engagement gegen "neuen alten Rechtsextremismus" auch seitens der Gesellschaft eingefordert, sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern: Bejaranos "Geschichte und ihre Stimme werden nicht zu ersetzen sein, aber ihren Einsatz müssen wir alle weitertragen".
Evangelische Versöhnungskirche Dachau
Unser Redakteurin Martina Klecha hatte die Möglichkeit, noch kurz vor deren Tod mit Esther Bejarano zu sprechen. Sie spricht über ihr bewegtes Leben, ihre Zeit im KZ, ihre Auswanderung nach Palästina und ihre Rückkehr nach Deutschland. Natürlich geht es auch um ihr lebenslanges Engagement im Kampf gegen alle Formen des Faschismus. Sie können sich den Beitrag hier anhören (in zwei Teilen, einfach auf den Link klicken):