Das evangelische Sozialunternehmen Diakoneo schließt sich der "Charta der Vielfalt" an. Beim Jahresempfang des Unternehmens, der aus der Nürnberger Tafelhalle am Montagabend übertragen wurde, sagte Vorstandsvorsitzender Mathias Hartmann,

"es ist uns ganz wichtig, gleiche und menschenfreundliche Arbeitsbedingungen zu bieten und keine Diskriminierung bei uns zu tolerieren".

Menschen, unabhängig von ihrer kulturellen, religiösen Herkunft oder ihrer sexuellen Identität, wolle man gerecht behandeln. Der Vorstand rege einen breiten Dialog an, im Unternehmen viel offener darüber zu reden, "wie wir Vielfalt leben". Das werde die Qualität der Arbeit steigern, sei er überzeugt, so Hartmann.

Arbeitsumfeld ohne Vorurteile gegen Menschen

Die "Charta der Vielfalt" ist eine Initiative von Unternehmen, die sich verpflichten, ein Arbeitsumfeld ohne Vorurteile gegen Menschen zu schaffen. Nach eigenen Angaben haben über 4.000 Unternehmen und Institutionen mit insgesamt 14,2 Millionen Beschäftigten in Deutschland bisher die Charta unterzeichnet.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete und Expertin für Queer-Fragen, Tessa Ganserer, begrüßte den Beitritt zur "Charta der Vielfalt", der bedeute, "alle gleich wertzuschätzen". Sie forderte beim Jahresempfang Arbeitgeber auf, Menschen aus marginalisierten Gruppen zuzuhören, "damit sie ihr Wissen weitertragen können". Spott, Häme und Beleidigungen in Betrieben beispielsweise gegen Transpersonen dürften nicht unwidersprochen bleiben. Es sei wichtig, Mitarbeitende für die Probleme von queeren Menschen zu sensibilisieren, weil auch sie auf Hilfe angewiesen seien. Als Pflegebedürftige dürften sie keine Diskriminierung erfahren.

Film zeigt bereits vorhandene Vielfalt bei Diakoneo

Welche Vielfalt Diakoneo bereits vorzuweisen hat, sollte ein Film zeigen, in dem Menschen mit Behinderungen zu Wort kamen, die eine eigene Wohnung beziehen, muslimische Altenpflegerinnen aus Tunesien oder eine Erzieherin, die in einer Kita für religionssensible Erziehung ausgebildet ist. Nicht ausgeklammert wurden auch Anstrengungen für den Klimaschutz.

Diakoneo hat seinen Sitz in Neuendettelsau und gehört mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von nach eigenen Angaben etwa 650 Millionen Euro zu den größten diakonischen Unternehmen in Deutschland. Es hat über 200 Einrichtungen mit Schwerpunkt Pflege und Gesundheit in Bayern, Baden-Württemberg und Polen.