Die Entscheidung, ob und wie es während der Frühjahrstagung der Landessynode bis Freitag einen weiteren Anlauf zur Bischofswahl nach dem ergebnislosen Versuch vom Montag geben wird, ist nach wie vor nicht gefallen.

Die Synode, das Kirchenparlament, tagte dazu seit Mittwoch mehrmals als Plenum in nicht öffentlichen Sitzungen. Nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) gab es das in den zurückliegenden vier Jahrzehnten nicht. Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel erklärt, weshalb.

Frau Preidel, die Synode hat bei dieser Tagung zum ersten Mal überhaupt von der Möglichkeit einer nicht-öffentlichen Plenarsitzung Gebrauch gemacht - und das gleich dreimal. Weshalb?

Annekathrin Preidel: Ebenso wie die Kirchengemeindeordnung für Kirchenvorstände sieht unsere Geschäftsordnung die Möglichkeit nicht-öffentlicher Sitzungen ausdrücklich vor. Die Landessynode macht davon, wie Sie selbst zum Ausdruck bringen, nur in seltenen, besonders vertraulichen Angelegenheiten Gebrauch. Umso mehr sollte respektiert werden, dass Sondierungen, ob und gegebenenfalls mit welchen Namen ein neuer Wahlvorschlag gemacht wird, im Interesse der schutzwürdigen Belange von Betroffenen intern erfolgen. Ihre Behauptung, dass die Landessynode in ihrer über 100-jährigen Geschichte jetzt zum ersten Mal eine nicht-öffentliche Plenarsitzung durchgeführt haben soll, kann im Übrigen nicht bestätigt werden.

Die Bischofswahl ist doch aber ein öffentlicher Prozess - weshalb kann dann die Frage, ob noch während der Tagung ein weiterer Wahl-Anlauf genommen wird, nicht öffentlich debattiert werden?

Weil diese Frage untrennbar auch Personen tangiert.

Wird die Landessynode diese Möglichkeit bei heiklen Themen in Zukunft nun häufiger nutzen und die Öffentlichkeit von Plenarsitzungen ausschließen?

Wir können nicht ausschließen, dass auch künftig insbesondere in Personal- und sonstigen als besonders vertraulich einzustufenden Angelegenheiten nicht öffentliche Sitzungen notwendig werden können. Da wir andererseits aber sehr daran interessiert sind, dass die Öffentlichkeit Anteil an den Themen der Landessynode nimmt, dürfen Sie aber dessen versichert sein, dass die Öffentlichkeit auch künftig nur in besonders begründeten Ausnahmefällen ausgeschlossen werden wird.

Über neue Entwicklungen in Bezug auf die Bischofswahl informieren wir Sie in unserem Newsticker.

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