Mit Festgottesdienst und Staatsempfang ist die Herbsttagung der evangelischen Landessynode am Sonntag in Bamberg eröffnet worden. Diese Synode ist die letzte Tagung in der sechsjährigen Amtsperiode des Kirchenparlaments der rund 2,35 Millionen bayerischen Protestanten.

Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel rief in ihrer Predigt, die sie zusammen mit den beiden Vizepräsidenten hielt, die Christen zu Gebet und spiritueller Wachsamkeit auf. Denn Lethargie, Phlegma und spirituelle Erschöpfung hätten nichts mit dem "echten, gelassenen und engagierten Gottvertrauen" zu tun.

Wie Vizepräsident Hans Stiegler in der Bamberger Stephanskirche betonte, erfülle der christliche Glaube die tiefste Sehnsucht der Menschen nach Leben, nach einem Leben ohne die Grenzen des Todes. Vizepräsident Walter Schnell hob hervor, dass die "Gemeinschaft der Kinder Gottes" die Menschen auch in dunklen Stunden ihres Lebens tragen könne.

An den Eröffnungsgottesdienst schloss sich ein Staatsempfang mit Ministerpräsident Markus Söder an. Er gehörte mehrere Jahre selbst dem Kirchenparlament als berufenes Mitglied an.

Landessynode: Herbsttagung in Bamberg

Bei ihrer Tagung werden die 108 Synodalen, in der Mehrzahl Ehrenamtliche, den Haushalt für 2020 mit einem Volumen von 961 Millionen Euro beschließen. Für das nächste Jahre rechnet die Landeskirche mit Einnahmen aus der Kirchensteuer in Höhe von 792 Millionen Euro, wie der kirchliche Finanzchef Erich Theodor Barzen sagte. Der größte Posten bei den Ausgaben seien die Personalkosten in Höhe von 524 Millionen Euro.

Für Diskussion könnte die neue Landesstellenplanung, die Verteilung der Pfarrer, Diakone, Kirchenmusiker und Sozial- und Religionspädagogen in Bayern, sorgen. In den nächsten Jahren sollen diese Personalstellen analog der Mitgliederentwicklung um zehn Prozent abgeschmolzen werden. Der endgültige Beschluss zur Landesstellenplanung soll im Herbst 2020 fallen.

Die Landessynode, die zweimal in Jahr an wechselnden Orten zu ihrer Frühjahrs- und Herbsttagung zusammenkommt, bestimmt mit weitreichenden Kompetenzen den Kurs der Kirche. Am 8. Dezember wählen die 13.000 bayerischen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher die neuen Synodalen.

 

Vizepräsident Hans Stiegler: "Man kann sich nicht nebenher mit Tod und Auferstehung, Trauer und Hoffnung beschäftigen. Nehmen wir uns also die Zeit, hinzuschauen und uns bewusst zu machen, wozu wir uns jeden Sonntag bekennen: dass nicht alles ewig so weitergeht, sondern dass da noch etwas kommt, etwas ganz Anderes – oder anders, klarer und biblischer gesagt: da kommt noch Jemand – und zwar ein zweites Mal – unser Herr Jesus Christus, Gottes Sohn."