Rund 700 Führungskräfte der Diakonie München und Oberbayern haben innerhalb von acht Monaten Pflichtschulungen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt zwischen Beschäftigten absolviert. Wie die Diakonie mitteilte, bauen die Schulungen auf einem Interventionsleitfaden des Sozialunternehmens von 2022 auf.

"Unsere Führungskräfte tragen eine besondere Verantwortung, wenn es darum geht, ein respektvolles und sicheres Umfeld zu schaffen, in dem Grenzverletzungen ernstgenommen werden",

sagte Vorstandssprecherin Andrea Betz laut Mitteilung. Die Leitfaden-Schulungen befähigten Führungskräfte, sich bewusst zu werden, welche Formen sexualisierter Gewalt es gibt, denn diese habe "viele Facetten".

Diakonie-Sprecherin: Schon jetzt "positive Veränderungen im Miteinander" zu erleben

In der Diakonie seien schon jetzt positive Veränderungen im Miteinander und eine besondere Sensibilisierung gegenüber dem Thema zu erleben, so Betz. Der Leitfaden und die Schulungen gäben den Führungskräften mehr Sicherheit. Da sexualisierte Gewalt häufig mit Macht einhergehe, sei die Benennung eines Interventionsteams ein wichtiger Schritt gewesen. Damit werde die Bewertung der Vorfälle aus der Hierarchielinie genommen.

Betz sagte, man dürfe sich auf dem Erreichten keinesfalls ausruhen:

"Um uns als Unternehmen glaubhaft gegen sexualisierte Gewalt zu positionieren, müssen wir auch die Schatten unserer Vergangenheit beleuchten."

Darum hätten Aufsichtsrat und Vorstand entschieden, externe Experten mit der Aufarbeitung von Altfällen zu beauftragen.

Die Diakonie München und Oberbayern ist einer der größten sozialen Träger in der Region. In über 300 Einrichtungen sind mehr als 5.000 Mitarbeitende tätig, davon etwa 700 Führungskräfte. Zusätzlich engagieren sich rund 2.000 Menschen ehrenamtlich.

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