Beiden Diakonien geht es einer unabhängigen Prüfung zufolge wirtschaftlich gut, trotzdem versprechen sich beide von einem Zusammengehen strategische Vorteile für die Zukunft. Vor allem für die jeweiligen Klinik-Bereiche wäre dies eine nachhaltige Perspektive, sagte der Neuendettelsauer Vorstandsvorsitzende Mathias Hartmann. Bis Ende März sollen die Aufsichtsgremien beider Seiten entscheiden.

Hartmann sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Auf Dauer sind wir mit unseren 750 Betten sowie Schwäbisch Hall mit seinen 500 Betten jeweils allein zu klein für den immer härteren Klinikmarkt". Die "kritische Größe" für nachhaltiges Wirtschaften liege bei 1.000 bis 1.500 Betten. Durch die geplante Fusion würde das neue Unternehmen in die Top Fünf der größten diakonischen Träger Deutschlands vorstoßen. Es sei nicht so, dass "ein großer Partner den kleineren schluckt", sagte Hartmann. Es soll auch nicht den einen zentralen Unternehmenssitz geben, sondern mehrere: "Zwei Traditions-Diakonien gründen etwas völlig Neues."

Die 1854 von Wilhelm Löhe gegründete Diakonie Neuendettelsau ist mit rund 7.800 Mitarbeitern schon jetzt der größte diakonische Träger in Süddeutschland. Das Diakoniewerk Schwäbisch Hall wurde 1850 von Hermann Faulhaber gegründet. Es hat etwa 2.300 Mitarbeiter und betreibt unter anderem das Klinikum Schwäbisch Hall.