Die Nürnberger Beratungs- und Anlaufstelle für von Wohnungslosigkeit bedrohte oder wohnungslose Alleinerziehende WinGS wird am 30. November schließen. Nach fünf Jahren sei sowohl die Förderung durch die Aktion Mensch als auch der evangelischen Landeskirche ausgelaufen, sagte Dienststellenleiterin Amely Weiß von der Rummelsberger Diakonie am Dienstag dem Sonntagsblatt. Neue Förderer habe man nicht finden können.

Angebot sehr gefragt

WinGS (Wegbegleitung in nachbarschaftliche Gemeinschaft und Selbstständigkeit) für alleinerziehende Frauen und Männer, die wohnungslos sind oder bald ihre Wohnung, ihr Pensionszimmer oder eine Übergangseinrichtung verlassen müssen, sei aber derzeit sehr gefragt, sagte Weiß.

"Es waren bereits die ersten ukrainischen Frauen bei uns, die bisher privat untergekommen waren und jetzt aus der Wohnung müssen."

Projektkoordinatorin Annette Roß berichtete, die Nachfrage sei seit Projektbeginn stetig und immens gestiegen. Waren es im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 21 Alleinerziehende, die sich bei WinGS meldeten, so habe sich im Vergleichszeitraum 2022 die Zahl der Anfragen mit 46 mehr als verdoppelt.

Projekt lebt von Unterstützung Ehrenamtlicher

Das Projekt basiert auf der Unterstützung durch Ehrenamtliche:

"Wir schulen und beraten die Freiwilligen, die ihrerseits dann die jungen Mütter und Väter bei der Wohnungsfindung begleiten und beraten und ihnen anschließend das Einleben in der neuen Umgebung und in die Selbstständigkeit erleichtern",

erklärte die Diakonin.

Schon jetzt könne die Beratungsstelle keine Alleinerziehende mehr neu in das Projekt aufnehmen. Bis Ende November werde jedoch keine Frau vor verschlossenen Türen stehen, versicherte Roß. Mit den Frauen werde ein Beratungsgespräch geführt, in dem die für sie notwendigen Schritte herausgearbeitet würden und ihnen ein Wegweiser an die Hand geben werde.