Theresa Brückner, Pfarrerin für Kirche im digitalen Raum, Berliner Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg:

"Die oberste Priorität haben Personen von sexualisierter Welt. Es sind ihre Geschichten. Es ist ihr Leben. Es ist unsere Kirche. Es war unsere Institution. Sie hat sich schuldig gemacht. Wir haben uns schuldig gemacht. Es sind immer Menschen, die sich schuldig gemacht haben, aber es war auch jahrelang die Struktur der Institution, die es begünstigt hat, dass Menschen sich so verhalten konnten. Die Würde von zu vielen Menschen wurde nicht geachtet. Wir sind noch nicht frei davon, uns weiterhin schuldig zu machen. Meine Version von Kirche ist die einer glaubwürdigen Kirche - eine Kirche, die Schutzraum ist für alle Menschen, die Übergriffe erfahren haben. Eine Kirche, in der Würde, Glaube und Schutzkonzepte ernst genommen werden. Eine Kirche, die wirklich auch Schutzraum ist. Denn nur dann kann sie auch Heimat sein."

Nico Buschmann in seiner Instagram-Story

Rebecca Scherf, Pfarrerin in Amberg: 

"Ich trage als Pfarrerin der evangelischen Kirche diese Schuld mit – weil ich Teil davon bin und in meinem Beruf und in meiner Berufung für sie einstehe. Wenn ich nicht kritisch auf ihre Strukturen blicke und mich dafür einsetze, dass Missbrauch begünstigende Strukturen aufgebrochen und verändert werden, trage ich die Schuld nicht nur mit. (… ) Dann lade ich selbst neue Schuld auf."

Nico Buschmann, Pfarrer in Köln: 

"Das war bitter. Ich kann es gerade noch nicht in Worte fassen. Aber es ist ein Gefühl von großer Wut, Scham, Verzweiflung, Ohnmacht und einer extrem großen Traurigkeit. (...) Was mich übrigens wahnsinnig wütend macht: Dass unsere Landeskirchen es nicht hinbekommen haben die Daten zu liefern, die die Studienbegleitung gefordert hat. Das ist ein wirkliches Armutszeugnis."

Martin Vorländer, Pfarrer und Senderbeauftragte für Deutschlandradio und Deutsche Welle:

"Als evangelischer Pfarrer trage ich mit Verantwortung dafür, dass wir als Kirche nicht vor sexualisierter Gewalt geschützt haben. Und ich trage mit Verantwortung dafür, dass Kirche ein geschützter Raum ist und wird."

Martin Vorländer auf Instagram

Gianna Baier, Diakonin in Ihringen und Oliver Münch, Diakon in Breisgau-Hochschwarzwald:

"Wir möchen heute hier schweigen. Und den Betroffenen zuhören."

Nicolai Opifanti, Pfarrer in Dettingen unter Teck und Social-Media-Pfarrer der Evangelische Landeskirche in Württemberg:

"Ein Tag und eine Studie, die Spuren bei mir hinterlassen hat. Für mich ist noch klarer geworden, dass das Thema Prävention und Aufarbeitung von sex. Gewalt echt höchste Priorität hat. (...) Es wird sich nie alles verhindern lassen, leider auch nicht im Raum der Kirche, auch in Zukunft nicht, aber wir können und müssen noch wacher sein und kritisch auch unsere Systeme prüfen und verbessern, um es potentiellen TäterInnen so schwer wie irgend möglich zu machen, den Schutzraum der Kirche zu pervertieren und Menschen Gewalt anzutun."

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