Die bayerische Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel hat zum Auftakt der in Lindau tagenden Landessynode die Kirche eindringlich zu einem umfassenden Engagement für den Frieden aufgerufen. Die Kirche müsse "Friedensdienst" in einer von Konflikten zerrissenen Welt leisten, sagte Preidel in ihrer Eröffnungsansprache vor dem Kirchenparlament der 2,4 Millionen bayerischen Protestanten. 

Dazu gehöre der Einsatz für Menschen, die aus erschütterten Weltgegenden geflüchtet sind, aber auch den Menschen hier, "deren Herzen verängstigt sind, die sich abschotten und die Grenzen schließen möchten", erläuterte Preidel. Außerdem müsse die Kirche "Rituale des öffentlichen Erinnerns" an die verheerenden Weltkriege befördern.

Da es immer weniger Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs gebe, müsse an die Stelle des individuellen Erinnerns das "kollektive Gedächtnis" dieses fürchterlichen Krieges treten. Ein öffentlicher Markstein auf diesem Weg soll Preidel zufolge die Frühjahrstagung der Landessynode sein, die sich dem Schwerpunktthema Frieden widmet.

Große Hoffnungen setzt die Synodalpräsidentin in das umfassende kirchliche Reformkonzept "Profil und Konzentration" (PuK), mit dem die Kirche mit ihrer Botschaft die Menschen wieder neu in ihren jeweiligen Lebenssituationen erreichen will. Die Maßnahmenvorschläge, die der Synode zur Entscheidung und weiteren Bearbeitung vorliegen, sollen zu einer Neuausrichtung der kirchlichen Aufgaben und zu einer besseren Kooperation der verschiedenen kirchlichen Berufsgruppen führen, sagte Preidel.