2024 findet Purim am 24. März statt. Es beginnt wie alle jüdischen Feiertage bereits am Vorabend, also am Abend des 23. März.
"Purim ist einer der wenigen Tage im jüdischen Jahr, wo man einfach feiern darf wie bei Fasching. Wo immer es eine jüdische Einrichtung gibt, gibt es eine Party", berichtet der Münchner Rabbiner Steven Langnas. Das Fest beginnt in den jüdischen Gemeinden am Vorabend mit der Aufführung kabarettistischer Veranstaltungen, die Schüler und Lehrer in den Schulen verkleiden sich und jüdische Studenten feiern Partys in Clubs.
Alle tanzen, trinken viel und essen Hamantaschen, Teigtaschen mit Mohn- oder Marmelade gefüllt. Die Form des köstlichen Gebäcks erinnert an den Hut des Bösewichts Haman, der vor 2500 Jahren plante, alle Juden im persischen Reich zu vernichten.
Fröhliches Fest mit ernstem Hintergrund
Doch zum Glück war die Ehefrau des persischen Königs Ahasveros, die bildhübsche und kluge Esther, selbst Jüdin. Das wusste der König allerdings nicht zu dem Zeitpunkt, als sein Minister Haman den Mord an den Juden plante und so gab er seine Einwilligung zu der Vernichtungsaktion. Esthers Onkel Mordechai arbeitete ebenfalls am Hof des Königs und erfuhr von Hamans Plänen.
Jetzt konnte nur noch Esther helfen. Sie musste ihren königlichen Gemahl bitten, Hamans Pläne zu verhindern. Mutig trat Esther vor den König und outete sich als Jüdin. Das hätte auch ihr Todesurteil sein können. Doch Ahasveros liebte sie so sehr, dass er ihr versprochen hatte, alle ihre Wünsche zu erfüllen und so wurden die Juden vor dem Tod bewahrt.
Der persische König ließ Haman und seine Söhne hinrichten und machte Esthers Onkel Mordechai zum Premierminister. Das jüdische Volk war wieder einmal gerettet. Zur Erinnerung daran feiern Juden in aller Welt jedes Jahr Purim, erklärt Rabbi Langnas:
"Das ist ein Fest, an dem wir die Überlebenskraft, die wir haben, schätzen und feiern."
Die spannende Geschichte steht im biblischen Buch Esther und wird an Purim in den Synagogen vorgelesen.
Purim und Fasching haben vieles gemeinsam
Obwohl der Hintergrund von Fasching und die Geschichte von Purim sehr unterschiedlich sind, die Bäuche sind ganz ähnlich: sich verkleiden, betrinken und feiern sowie lustige Veranstaltungen, Umzüge und Maskeraden. Im Laufe der Zeit vermischten sich die Purim- mit den Faschingsbräuchen. Denn beide Feste finden am Ende des Winters statt und sollen ihn, mit viel neuer Lebenslust auf den Frühling, vertreiben.
Kein Purim ohne Hamantaschen - hier ist das Rezept dazu:
Hamantaschen oder Hamanohren sind das klassische Purimgebäck. Es gibt viele verschiedene Arten. Man kann sie aus Hefe-, Blätter- oder Mürbeteig zubereiten. Die traditionelle Füllung ist aus Mohn, aber man kann auch Marmelade, Schokolade oder Nüsse nehmen.
Für den Mürbeteig:
250 g Mehl
4 Eier
125 g Zucker
250 g Butter
1 EL Orangensaft
Vanillezucker
2 TL Backpulver
Prise Salz
1 TL Orangenschale
Füllungen:
Vorbereitete Mohnfüllung und Aprikosenmarmelade
Die Zutaten in eine Schüssel geben und einen Mürbeteig zubereiten. Diesen am besten eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Den Teig danach ausrollen und Kreise mit ca. 7 cm Durchmesser ausstechen. Die vorbereitete Mohnfüllung oder Marmelade mit einem Löffel auf den Teig setzen und Dreiecke formen (die Form soll an den Hut oder die Ohren Hamans erinnern).
Teigtaschen an den Rändern mit Eigelb bestreichen.
Im Backofen bei ca. 180 Grad 20 min lang backen, bis sie goldgelb sind.
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