Dem Trend zur Sinnsuche im Urlaub ist der Tourismusmarkt mehr gefolgt als die Kirchen. Die Kirche habe den Trend zwar mitgenommen, "ihn jedoch nicht im Sinne eines vollwertigen touristischen Angebotes weiterentwickelt", stellt der Inhaber des Lehrstuhls für Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), Harald Pechlaner, fest. Die Menschen würden sich fragen, unter welchen Bedingungen sie überhaupt verreisen und wie nachhaltig sich eine Reise gestalten ließe, so Pechlaner laut einer Mitteilung der Hochschule.

Pechlaner: Kirchen können bei Sinnsuche unterstützen

"Vor allem die jungen Menschen, die nun auf die Märkte drängen, werden dazu beitragen", erklärte der Professor. Frühere Formen des Reisens könnten laut Pechlaner wieder an Attraktivität gewinnen, etwa das Unterwegssein von Ort zu Ort wie bei einer Pilgerreise. Hier könne die Kirche Unterstützung bieten, so der Experte.

Für den Professor gehören auch die Kirchen zu den Impulsgebern, um die Reisebranche zukunftssicher zu machen: Touristische Angebote der Kirche könnten die Menschen noch stärker auf ihrer Lebensreise begleiten. "Kirche und Tourismus sind dabei weniger als Fluchtpunkte zu verstehen, an denen man sich abschottet und vom Rest der Welt verabschiedet", so Pechlaner. Vielmehr sollten sie neue Perspektiven eröffnen.