Wer Pfarrer werden möchte, braucht weder Abitur noch Studium: Ab September 2024 bietet die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) für Quereinsteiger erstmals einen berufsbegleitenden Weg in den Pfarrberuf an.

Berufsbegleitend ins Pfarramt

Wer zwischen 26 und 49 Jahre alt sei und einen mittleren Schulabschluss, eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie mindestens acht Jahre Berufserfahrung mitbringe, könne sich für das dreijährige Fernstudium bewerben.

Kirche sei an Menschen mit ihren individuellen Begabungen interessiert, erklärte die ELKB-Ausbildungsreferentin Isolde Schmucker:

"Fähigkeiten aus anderen Berufsfeldern bereichern den Dienst als Pfarrerin oder Pfarrer."

Die neue dreijährige Ausbildung löse den bisherigen Studiengang "Pfarrverwalter" ab, der auf vier Jahre angelegt war. Niemand müsse dabei aus seinem Beruf aussteigen: "Das Studium findet jetzt Großteils als Fernstudium statt und ermöglicht mit einem Workload von etwa 20 bis 25 Stunden pro Woche weiterhin eine Berufstätigkeit", teilte die ELKB mit.

Mit Augustana-Hochschule zum Pfarrer oder zur Pfarrerin werden

Kooperationspartnerin ist die Augustana-Hochschule im mittelfränkischen Neuendettelsau. Die praktische Ausbildung zum Pfarrer und zur Pfarrerin erfolge anschließend in dem zweijährigen Vikariat in einer Gemeinde. Quereinsteiger seien nach bestandenem Examen anderen Pfarrpersonen gleichgestellt, hieß es weiter.

Wer bereits eine theologisch-pädagogische Ausbildung habe und mindestens acht Jahre im entsprechenden Beruf tätig gewesen sei, könne den berufsbegleitenden Studiengang auch in eineinhalb Jahren absolvieren.

Der Studiengang ist laut ELKB bis auf Kosten für Materialien sowie Unterkunft und Verpflegung während der Präsenzzeiten gebührenfrei.

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