Unter meinem Artikel "Leere Hörsäle, fehlender Nachwuchs: Über den Rückgang der Theologiestudent*innen an bayerischen Unis" gab es eine rege Diskussionen. Natürlich freut es mich als Autorin, dass meine Recherchen und mein Geschriebenes zum Gespräch anregen. Doch ein Punkt hat mich als Theologin zum Nachdenken gebracht: Die sogenannte saubere Theologie.

Was ist diese "saubere" Theologie – die angeblich nur an bestimmten Theologischen Fakultäten und Hochschulen gelehrt wird? Das nämlich wurde in einem Kommentar behauptet. Und in welchem Zusammenhang stehen gläubige Studierende damit?

Hinter dem Terminus "Saubere Theologie" steht zunächst einmal eine bestimmte normative Vorstellung wie Evangelische Theologie und damit auch die Lehre an den Fakultäten zu sein hat. Für mich ergibt sich daraus die Frage, ob "saubere Theologie" gleichbedeutend mit "reiner" oder "richtiger" Theologie ist.

Gedanken zur Reinheitsmetapher

Das Konzept der Reinheit ist weder dem Alten noch Neuen Testament fremd. Im Gegenteil, hinter den Begriffen "rein" (hebr. טהר) und "unrein" (hebr. טמא) steht das zentrale Ordnungskonzept des Alten Testaments.

Im antiken Judentum ist Reinheit eine Eigenschaft von Gegenständen oder Menschen, die in Gottes Nähe kommen dürfen. Eine Nähe zum Ordnungskonzept "heilig / profan" ( hebr. קדשׁ / חל) ist durchaus zu sehen. Die Erklärungsmuster, die hinter den Reinheitsvorschriften des Alten Testaments stehen, sind, neben den rationalen medizinisch-hygienischen Aspekten in Bezug auf Ansteckungsgefahr auch von symbolischen Natur. Zudem hat die Klassifikation von (Un-)Reinheit auch einen funktionellen Aspekt: Durch die Beachtung der Reinheitsgebote wurde auch soziale Kohäsion nach innen und Abgrenzungen nach außen konstruiert. Diese Inklusion und Exklusion diente als eine identitätsstiftende Komponente.

Sauber im Sinne von richtig?

Zurück in die Gegenwart: Die Frage nach dem Grund, bestimmte Phänomene  — hier die Lehre der ev. Theologie  — als "unsauber" bzw. "unrein" zu klassifizieren, führt zu der Überlegung, dass das Motiv der Abgrenzung möglicherweise auch hier leitend ist. Die Verwendung dieses Begriffs in Bezug auf Theologie legt nahe, dass es normative Vorstellungen darüber gibt, wie Theologie, insbesondere die evangelische, "richtig" gelehrt werden – und damit auch ein Abgrenzung zur "falschen" Theologie gezogen werden soll.

Die Verwendung der Begrifflichkeit "Saubere Theologie" deutet somit auf innerprotestantische Differenzen und divergierende Frömmigkeitsvorstellungen hin. Besteht da nicht die Gefahr, dass Reinheitsvorstellungen aus dem Glauben auf die Wissenschaft übertragen werden, wodurch die Vielfalt der theologischen Perspektiven vernachlässigt wird?

Die einzig wahre evangelische Theologie?

Im Protestantismus gibt es im Gegensatz zum Katholizismus und dem kath. Lehramt, keine päpstlich angeordnete Lehrmeinung. Das kann als Stärke, aber auch Schwäche gelesen werden. Meinungspluralismus ist das protestantisches Alleinstellungsmerkmal. Innerhalb eines theologischen Minimalkonsenses müssen innertheologische Spannungen bis zu einem bestimmten Punkt ertragen werden. Die Verwendung von herabwürdigenden Begriffen aus Reinheitsvorstellungen, die eine richtige oder falsch ausgeübte theologische Wissenschaft suggerieren, erscheint im Kontext dieser Vielfalt als fehl am Platz.

Nicht nur der landeskirchliche Protestantismus, sondern auch das evangelikale Christentums ist durchaus vielfältig und durch diese Heterogenität schwer zu verallgemeinern. Pluralismusfähigkeit und Individualismus insbesondere in ethischen Fragen, treffen im Protestantismus aber oft auf moralischer Rigorismus, Forderung nahe der Eindeutigkeit und starken Missionsdrang.

Universitäten als Orte der Wissenschaft

Die Theologie als Wissenschaft an staatlichen Universitäten wiederum steht im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichen Ansprüchen und theologischen Inhalten. Es stehen nicht gefühlte Wahrheiten im Mittelpunkt, sondern die Theologie muss sich den wissenschaftlichen Ansprüchen stellt und einhalten. Die Akkreditierung der Studiengänge an staatlichen (ebenso wie an privaten) Universitäten bzw. Hochschulen durch die Stiftung Akkreditierungsrat der Länder dient dabei als eine Art Qualitätssicherung der akademische Ausbildung in den jeweiligen Studiengängen (sog. Programmakkreditierung).

Weder Gläubigkeit noch Kirchenmitgliedschaft sind Voraussetzung für die Aufnahme des Studiums. Jede*r, der Interesse an dem Fach hat, kann — wenn die Person die örtlichen Zugangsvoraussetzungen erfüllt - Theologie an einer staatlichen Universität studieren. Anders verhält es sich bei der 1. theologische Aufnahmeprüfung alias 1. theol. Examen - diese dient der jeweiligen Landeskirche als Voraussetzung für die Bewerbung für das Vikariat, der Praktischen Ausbildung ihrer Pfarrer*innen, hier ist eine von der Landeskirche Eignung für die Aufnahme, darunter auch — eine anerkannte Taufe und Zugehörigkeit zur Landeskirche— Voraussetzung.

Eine praktische Überprüfung von Frömmigkeit oder tatsächlichem persönlichen Glauben findet aber auch hier nicht statt. Meines Erachtens ist dies auch nicht nötig, denn wer den langen Weg des Theologiestudium mit dem Programm der Kirchlichen Studienbegleitung, zwei theologischen Examen, ein Vikariat bereit ist auf sich zu nehmen, tut dies meist aus einer intrinsischen Motivation und Berufung. 

Zudem, wem würde es zustehen zu beurteilen, wie "richtige" Gläubigkeit auszusehen hat? Dies wäre ein massiv grenzüberschreitendes Verhalten in einen der persönlichsten Bereiche des Lebens: der persönliche Glauben. Neben der Frage, wer die Berechtigung hätte darüber zu urteilen, ist der Maßstab der Bemessung von "richtiger" Gläubigkeit ebenso schwierig.

Neben den kirchlichen Abschlussprüfungen gibt es an den verschiedenen Fakultäten die Möglichkeit, auch unabhängig vom individuellen Taufbekenntnis und Kirchenzugehörigkeit universitäre Abschlüsse wie Magister, Bachelor und Master sowie weitere wissenschaftliche Qualifikationen zu erwerben. Eine Unterscheidung also zwischen denen Studierenden, die ausschließlich einen akademischen Abschluss erwerben wollen, und denen, die den Weg ins Pfarramt einschlagen wollen, ist daher notwendig.

Warum also Sprechen von "(Un-)sauberer" Theologie?

Hinter dem Terminus "Saubere Theologie" steht anscheinend eine bestimmte normative Vorstellung wie Evangelische Theologie und damit auch die Lehre an den Fakultäten zu sein hat. Für mich steht dahinter die Frage, ob "saubere Theologie" gleichbedeutend mit "reiner" oder "richtiger" Theologie ist. Denn eben diese Konnotationen von Reinheit wird aufgeworfen. Normative(n) Vorstellunge(n) werden im Kontext dessen mit Begriffen von Reinheit besetzt. Der Begriff "sauber" wird in verschiedenen sprachlichen Kontexten verwendet und trägt die die Bedeutungen "frei von Schmutz", "genau" und "sittlich einwandfrei".

Die Verwendung der Begrifflichkeit "Saubere Theologie" zielt darauf ab, eine klare Grenze für die Art und Weise zu ziehen, wie Theologie gelehrt werden soll. Dieser Begriff entspringt jedoch oft einer exkludierenden Reinheitsvorstellung, die sich aus konkreten Frömmigkeits- und Glaubensvorstellungen ableitet.

Bei der Übertragung dieser Vorstellungen auf die Wissenschaft wird dabei häufig vernachlässigt, die eigene Perspektive, etwa einen starken Missionsdrang zu reflektieren. Die Forderung nach einer "sauberen Theologie" suggeriert klare und eindeutige Antworten. Die theologische Landschaft, geprägt von theologischen Schulen und einer mannigfaltigen Vielzahl von Richtungen wie zum Beispiel öffentlicher Theologie, liberaler Theologie, feministischer Theologie und lutherischer Theologie, lässt jedoch keine eindeutigen Antworten erwarten.

Zudem suggerieren solche Begriffe implizit eine Bewertung der Ausübung der theologischen Wissenschaft als richtig oder falsch. Auch wenn keine wissenschaftliche Disziplin absolut objektiv ist, im Idealfall reflektieren die Wissenschaftler*innen die Perspektive aus der heraus sie ihre jeweilige Wissenschaft betreiben. Dies sollte bei Theolog*innen nicht anders sein.

Theologie studieren an nicht-staatlichen Universitäten

Die deutschsprachige Bildungslandschaft wird jedoch nicht nur von staatlichen Universitäten, sondern auch von nicht-staatlichen theologischen Hochschulen geprägt. Das sind spezialisierte Bildungseinrichtungen, die sich auf theologische Studien konzentrieren und vorwiegend Geistliche ausbilden. Sie sind oft kleiner als staatliche Universitäten und werden in der Regel von Kirchen oder privat getragen. Dazu gehören die Freie Theologische Hochschule Gießen (FTH) und die Internationale Hochschule Liebenzell (IHL), aber ebenso die landeskirchlichen Hochschulen wie die Augustana der ELKB.

Diese Hochschulen unterscheiden sich zum Teil erheblich von staatlichen Universitäten in ihren Ausbildungsansätzen, Schwerpunkten und Zielsetzungen. Aber auch hier ist eine Generalisierung schwierig, denn wie auch das Christentum vielfältig ist, sind auch die nicht-staatlichen theologischen Hochschulen heterogen.

Im Kommentar, der den Anlass für diesen Artikel lieferte, stand folgendes:

"Theologische Fakultäten, wie die FTH Gießen, IHL / ITA Liebenzell, STH Basel u. a., in denen saubere Theologie betrieben wird, und auch die Studenten gläubig sind, voll sind."

Schauen wir uns diese drei Hochschulen doch einmal genauer an. Bereits ein erster Blick lässt deutlich werden, diese drei theologische Hochschulen betonen eine "bibeltreue" Ausbildung und setzen klare Glaubensstandpunkte voraus. Im Gegensatz zu staatlichen Universitäten heben sie oft auf das persönliche Erlebnis und die Gemeinschaft im Glauben ab.

FTH Gießen bietet "Erlebnis"

Die Freie Theologische Hochschule Gießen (FTH) betont ihre "bibeltreue, wissenschaftliche und praxisnahe" Ausbildung. Die Hochschule bildet vorrangig pastorales Personal für Freikirchen aus und legt großen Wert auf die Erfordernisse der freikirchlichen Gemeindepraxis. Bereits bei der Gründung 1974 hatte man das Ziel eine "bibeltreue Hochschule  in Deutschland zu sein.

Während man das Wort Wissenschaft auf der Webseite zunächst erst einmal suchen müsst, steht der Erlebnisbegriff im Vordergrund. So heißt es bereits auf der Startseite "Das und vieles mehr erlebst Du an der FTH." 

Theologie studieren als persönliches Erlebnis? Dies unterscheidet sich doch massiv von dem Anspruch der theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten.

Ein Slogan auf der Webseite lautet: "Die FTH ist der Ort für alle, die Jesus das Beste geben wollen. Gott erkennen, sein Wort erforschen und in Deiner Persönlichkeit wachsen – genau das passiert an der FTH." Die FTH beschreibt ihren Bachelor als "3 Jahre voller Wachstum, Tiefe und Freundschaften" von wissenschaftlicher Ausbildung ist hier keine Rede.

Erst bei einem genauer Blick in den Lehrplan fallen Ähnlichkeiten zu dem Theologiestudium an staatlichen Universitäten auf. So finden sie alle klassischen theologischen Disziplinen wurden, ebenso das Erlernen des Altgriechisch und Althebräisch. Deutlich wird allerdings der Fokus auf der Praktischen Theologie und besonders auf den Missionswissenschaften.

STH Basel ist "bibelorientiert– akkreditiert"

Die Theologische Hochschule Basel (STH Basel) verfolgt ebenso einen "bibelorientierten" Ansatz und bietet eine theologisch-wissenschaftliche Ausbildung zum Pfarr- bzw. Pastorenberuf. Die Hochschule betreibt Forschung auf evangelisch-reformatorischer Glaubensgrundlage. Im Sinne des Zweiten Helvetischen Bekenntnisses (Confessio Helvetica posterior, 1561) versteht sie die Bibel als "das wahre Wort Gottes".

Ihr Slogan betont "bibelorientiert – akkreditiert" und setzt im Unterschied zur FTH Gießen die wissenschaftliche Ausbildung in den Fokus. So heißt es auf der Webseite "Sie bietet Studierenden eine theologisch-wissenschaftliche Ausbildung zum Pfarr- bzw. Pastorenberuf in einer Landes- oder Freikirche sowie die Möglichkeit eines Forschungsstudiums mit Promotion." Und weiter: "Die STH Basel betreibt theologisch-wissenschaftliche Forschung auf evangelisch-reformatorischer Glaubensgrundlage." Doch auch hier wird das Studium als ganzheitlich bezeichnet. Neben der wissentschafliche Ausbildung gibt es auch ein Programm von tägliche Andachten und gemeinsame Gebetstreffen der Studienstufen.

IHL ist eher pietistisch

Die Internationale Hochschule Liebenzell (IHL) wurde im Jahr 2011 gegründet und durch den Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland akkreditiert und ging aus dem Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission (ThSLM) (ab 1902 als nichthochschulische Bildungseinrichtung) hervor, hat einen pietistischen Schwerpunkt. Neben theologischen Studiengängen bietet sie auch Studienprogramme in Sozialer Arbeit und Pädagogik an.

Die Hochschule ist bekenntnisgebunden, verwurzelt im württembergischen Pietismus und der Weltmission. Unter den Studienvoraussetzung finden sich neben den üblichen Voraussetzung "die Bejahung der Zielsetzung der IHL im Sinne der Grundordnung, die Respektierung von Glaubensüberzeugungen anderer und eine Bereitschaft, sich mit dem Gegenwartsbezug der biblischen Botschaft auseinanderzusetzen".

Weitere Gedanken: Gespräch mit Steve Kennedy Henkel

Sollen das also nun Beispiele für eine angeblich "saubere" Theologie sein? Ich habe mir zusätzlich einen Gesprächspartner gesucht. Den Münchner Pfarrer Steve K. Henkel kenne ich, wie viele andere wahrscheinlich auch, über Instagram. Bereits bei einem ersten kurzen Austausch zum Stichwort "saubere Theologie" wird deutlich, wie unterschiedlich wir denken. Während meine Assoziationen sich um Exklusivität und normative Fömmigkeitsvorstellung drehen, denkt Steve Henkel an ordentliche Theologie.

Saubere Theologie bedeutet für ihn differenziertes Arbeiten auf der Grundlage einer wissenschaftlichen Ausbildung, die im Studium erworben wurde. Er betont, dass es entscheidend sei, theologische Argumente auf wissenschaftliche Kriterien und Quellen zu stützen, anstatt bloße Meinungstheologie zu betreiben.

"Es gibt so unglaublich viele Schattierungen von diesem Thema", sagt er und unterstreicht die Komplexität der Angelegenheit. Henkel definiert wissenschaftliche Theologie als die Reflexion von Glaube, Frömmigkeit und Schrift auf einer wissenschaftlichen Ebene.

Er hebt hervor, dass der persönliche Glaube an staatlichen Universitäten nicht direkt geprüft wird und im wissenschaftlichen Arbeiten eine untergeordnete Rolle spielt. Es wird weniger — so stellt er es sich zum Beispiel in Basel mehr vor — Wissenschaft und persönlicher Glaube aufeinander bezogen. Den Hintergrund sieht er darin, dass an freien Hochschule die Persönlichkeit für den Pfarrdienst wichtiger ist. Denn damit könne sichergestellt werden, dass die spätere Pfarrperson auch mit den aus der wissenschaftlichen Ausbildung gewonnenen Erkenntnisse klargekommen ist.

Henkel meint:

"Saubere - im Sinne von differenzierter, wissenschaftlicher Theologie kann man  m.E. ebenso in München [Anm. an der LMU] wie in Basel [an der STH Basel] studieren. Die Frage ist für mich vielmehr lässt man sich darauf ein, dass das, was man im Studium lernt, auch weiterhin prägend ist für das Handeln und Denken im Beruf bleibt."

Gerade an der Universität gäbe es eine Schamgrenze über Zweifel am eigenen Glauben zu sprechen, häufig werde man damit alleingelassen, da die institutionelle geistliche Begleitung fehle. Gleichzeitig seien Zweifel im Studium ganz normal. Henkel zitierte Martin Luther mit den Worten "Der Zweifel macht den Theologen" und kritisierte, dass man mit seinen Zweifeln allein gelassen werde, wenn man nicht von sich aus aktiv geistliche Begleitung sucht.

Hier sieht er den entscheidenden Unterschied — im Umgang mit dem Zweifel — zwischen den staatlichen Fakultäten und den freien Hochschulen. Henkel betonte, dass für den Pfarrberuf nicht nur der Glaube, sondern auch die Sprachfähigkeit im Umgang mit unterschiedlichen Frömmigkeitsrichtungen und im interreligiösen Dialog entscheidend seien. Die Pfarrer*innen-Ausbildung an staatlichen Universitäten bediene sich dabei der Unterstützung von kirchlichen Studienberatungen.

Abschließend verdeutlicht Henkel, dass saubere Theologie nicht nur an bestimmten Hochschulen erlernt werden könne, sondern vielmehr davon abhänge, ob man bereit sei, die erworbenen Erkenntnisse in seinem Denken und Handeln zu integrieren. Man könne zwar sauber theologisch arbeiten, aber dennoch zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Chance für Theologie als lebendige Wissenschaft

Das Gespräch mit Pfarrer Steve Henkel hat meinen Blick auf das Thema noch einmal geweitet. Die Diskussion um "saubere" Theologie offenbart eine komplexe Spannung zwischen normativen Vorstellungen, innerprotestantischen Differenzen und der Vielfalt theologischer Perspektiven.

Die Frage, wie Theologie gelehrt und verstanden werden sollte, erfordert einen differenzierten Blick auf die unterschiedlichen Ansätze an staatlichen und nicht-staatlichen Hochschulen. Die theologische Vielfalt an sich ist eine Bereicherung, solange sie in einem konstruktiven Dialog steht und nicht zu einer Abgrenzung oder Exklusion führt. Die theologische Landschaft sollte Raum für Meinungspluralismus bieten, während gleichzeitig ein Minimalkonsens in den grundlegenden theologischen Überzeugungen gewahrt wird.

In diesem Spannungsfeld liegt die Herausforderung und zugleich die Chance, die Theologie als lebendige und sich entwickelnde Wissenschaft zu gestalten.

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