In den vergangenen Wochen konnte ich feststellen, dass der Freiwilligendienst im Bereich Kultur und Bildung nicht besonders bekannt ist. "Ach was, sowas gibt es?", wurde ich oft gefragt, wenn ich von meinem kulturellen Jahr erzählt habe.

Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, den Freiwilligendienst zu gestalten, aber es kommt mir so vor, als hätten die meisten Menschen nur die "Dauerbrenner" im sozialen Bereich auf dem Schirm.

Darum will ich jetzt erst einmal ein bisschen Licht ins Dunkle bringen und allgemein über das Freiwillige Jahr und die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten informieren, bevor wir dann im Rahmen unseres Blogs in den kommenden Wochen und Monaten Näheres aus unserem Alltag berichten.

Wie funktioniert ein Freiwilligendienst? - Einsatzstellen und Träger

Die Einsatzstellen

Wer einen Freiwilligendienst machen will, der muss sich zunächst entscheiden, in welchem Bereich er sich engagieren möchte. Dabei gibt es eine unglaubliche Bandbreite an Angeboten: Neben den meist recht bekannten Tätigkeiten im sozialen Bereich (Krankenhaus, Rettungsdienst, Kindergarten etc.) stellen auch Einrichtungen in der Kultur, in der Politik, im Sport oder im Umweltschutz mögliche Einsatzstellen dar. 

Der Träger

Der Träger ist dafür verantwortlich, dass das Freiwillige Jahr rechtmäßig durchgeführt wird.

Im Grunde vermittelt er zwischen dem Freiwilligen und der Einsatzstelle. So setzt er beispielsweise Rahmenbedingungen des Freiwilligendienstes fest. Auch die Bewerbung läuft meist zunächst über den Träger.

Außerdem ist er für die pädagogische Betreuung zuständig. Das heißt, dass er Seminare organisiert, die während des Jahres gemeinsam mit Freiwilligen aus anderen Einsatzstellen besucht werden. Auf diesen Seminaren werden Workshops zu aktuellen und relevanten Themen angeboten.

BFD, FSJ, FÖJ oder IJFD – verschiedene Freiwilligendienste

Oft wird mit verschiedenen Begriffen um sich geworfen, wenn es darum geht, dem Freiwilligen Jahr einen Namen zu geben.

Aber was ist jetzt genau der Unterschied zwischen einem FÖJ, einem BFD und einem FSJ? Und was ist überhaupt der IJFD? Ein kleiner Überblick:

FÖJ – Das Freiwillige Ökologische Jahr:

Das FÖJ ist ein sechs- bis zwölfmonatiger Freiwilligendienst im Natur- und Umweltschutz. Wer ein FÖJ machen will, muss unter 27 Jahren alt sein und seine Vollzeitschulpflicht absolviert haben.

Einsatzstellen lassen sich beispielsweise in der Landwirtschaft oder in Naturschutzorganisationen finden, Umweltverbände und Kirchen sind häufig Träger. Eine Übersicht über die Träger in Deutschland sowie die verschiedenen Einsatzstellen findet ihr hier.

FSJ – Das Freiwillige Soziale Jahr:

Wie beim FÖJ müssen die Freiwilligen des FSJ jünger als 27 sein und ihre Schulpflicht erfüllt haben. Die Dauer beträgt für gewöhnlich sechs bis zwölf Monate. Die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen des FSJ gleichen damit denen des FÖJ.

Einsatzstellen sind Einrichtungen, die einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben leisten. Dabei handelt es sich neben Krankenhäusern, Altenheimen und Kindergärten auch um Schulen, Sportvereinen, Museen und kulturelle Einrichtungen.

Träger sind beispielsweise Kirchen oder Verbände wie das Rote Kreuz.

Mehr Informationen findet ihr hier. Eine Übersicht über die verschiedenen Träger seht ihr hier.

Bundesfreiwilligendienst - BFD:

Anders als beim FSJ können den Bundesfreiwilligendienst Menschen jeden Alters absolvieren. Außerdem ist es möglich, diesen Freiwilligendienst mehrmals zu leisten. Die interne Organisation läuft beim BFD anders und Freiwillige des BFD haben eine zusätzliche Seminarwoche zum Thema "Politische Bildung".

Ansonsten besteht kein großer Unterschied zwischen dem FSJ und dem BFD. Einsatzstellen und Träger sind ähnlich. Mehr Informationen findet ihr hier.

IJFD – Der Internationale Jugendfreiwilligendienst:

Als Freiwillige*r kann man auch ins Ausland.

Der Internationale Jugendfreiwilligendienst darf von Menschen geleistet werden, die jünger als 27 sind und ihre Schulpflicht erfüllt haben. Auch hier beträgt die Dauer sechs bis zwölf Monate. Außerdem sollte der oder die Freiwillige bereits mindestens drei Jahre in Deutschland leben.

Die Freiwilligen können verschiedenste Arbeitsfelder im Ausland kennenlernen: die Einsatzstellen decken den sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich ab.

Mehr Informationen über den IJFD findet ihr hier.

Auch beim IJFD läuft die Bewerbung über den Träger ab. Eine Liste aller Träger in Deutschland findet ihr hier.

Kirchliche Freiwilligendienste

Das Augustinum – Freiwilligendienste im sozialen Bereich

Die Dienstleistungsgesellschaft Augustinum ist ein Träger für soziale Freiwilligendienste.

Die gemeinnützige Augustinum Gruppe umfasst bundesweit soziale Einrichtungen wie Seniorenresidenzen, Sanatorien, eine Klinik, heilpädagogische Einrichtungen, Schulen und Internate. In diesen Einrichtungen stellt das Augustinum jährlich mindestens 200 FSJ- und BFD-Einsatzstellen bereit.

Mehr über das Augustinum, deren Stellen und das Bewerbungsverfahren erfahrt ihr hier.

Mit kirchlicher Mission ins Ausland - Freiwilligendienste bei Mission EineWelt

Mission EineWelt pflegt weltweit Partnerschaften zu evangelischen Kirchen.

Das Netzwerk an Partnerkirchen erstreckt sich unter anderem über Lateinamerika, Asien und den Pazifik. Überall dort unterstützt die Organisation mittels verschiedener Projekte die Bevölkerung.

Mission EineWelt bietet in diesem Bereich sowohl Freiwilligendienste im In- als auch im Ausland an. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Gestaltung der kirchlichen Partnerschaften.

Mehr Informationen über den Freiwilligendienst sowie das Bewerbungsverfahren findet ihr hier.

Der Freiwilligendienst im Bereich Kultur und Bildung 

Wer die Arbeit in kulturellen oder politischen Einrichtungen beziehungsweise in Schulen kennenlernen will, der kann das mit einem Freiwilligendienst Kultur und Bildung tun.

Dies ist sowohl im Rahmen eines FSJ als auch eines BFD möglich. Einsatzstellen sind dabei beispielsweise Theater, Büchereien, Musikschulen, Partei-Fraktionen, Einrichtungen der Politik und der politischen Bildung, Gedenkstätten, Stiftungen und Schulen.

Verschiedene Einsatzstellen und Infos zur Bewerbung findet ihr hier

Der Freiwilligendienst beim EPV

Bei unserem zwölfmonatigen Freiwilligendienst hier im EPV handelt es sich um einen Bundesfreiwilligendienst, genauer: um den BFD Kultur und Bildung.

Das bedeutet, dass wir zu unseren vier regulären Seminaren eine weitere Seminarwoche zur politischen Bildung haben.

In den kommenden Wochen und Monaten werden wir euch hier auf unserem Blog berichten, was wir genau in diesem Jahr erleben und lernen, sowohl hier beim Evangelischen Presseverband als auch auf den Seminaren.