Der Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus ist der neue Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO. Der 52-jährige Arzt setzt sich dafür ein, dass jeder Mensch Zugang hat zu medizinischer Versorgung.
WHO soll sich verstärkt den Problemen in Afrika zuwenden
Wie die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) erklärte, habe Tedros, der üblicherweise mit seinem Vornamen angesprochen wird, die Voraussetzungen für eine flächendeckende medizinische Versorgung geschaffen. Das Hilfswerk hofft nun darauf, dass sich die WHO nun »verstärkt den Problemen auf dem afrikanischen Kontinent zuwendet«, wo weltweit die schwächsten Gesundheits- und Sozialsysteme zu finden seien und viele Menschen an leicht behandelbaren Krankheiten sterben.
Tedros ist erster Afrikaner an der Spitze der WHO
Der Immunologe wird der erste Afrikaner an der Spitze der WHO sein. Seine fünfjährige Amtszeit beginnt am 1. Juli. Tedros hatte sich auf der Weltgesundheitsversammlung gegen zwei Mitbewerber aus Pakistan und Großbritannien durchgesetzt. Er löst die Chinesin Margaret Chan (69) ab.
Unter Chans Führung rutschte die WHO in eine schwere Krise, weil die Organisation zu langsam und unbeholfen auf die schwere Ebola-Krise in Westafrika reagierte. Nach dem Ausbruch der Epidemie 2013/2014 starben 11.000 Menschen in Guinea, Liberia und Sierra Leone. Rund 8.000 Menschen arbeiten für die 1948 gegründete Organisation. Neben der Zentrale in Genf unterhält die WHO sechs regionale Zentren und 150 Länderbüros