Alexander Adler hat als Teenager noch die Kurve gekriegt und hat eine Ausbildung zum Schauspieler gemacht. Heute ist er Schulmediator für Sinti- und Romakinder. In fast jeder Stadt gibt es ein Viertel, das einen schlechten Ruf hat. Immer und überall. Besonders im Hasenbergl hat es in den vergangenen Jahrzehnten große Anstrengungen gegeben, diesen Ruf zu ändern. Eins der ersten Projekte, bei dem auch Alexander Adler mitgemacht hat, waren die Ghetto Kids.

Alexander Adler hat seinen Weg gefunden. So sehr er darauf hinarbeitet, dass Sinti und Roma in der Gesellschaft ihren "unauffälligen" Platz finden - so wichtig ist ihm auch, dass das Gedenken an die Verfolgung der Sinti und Roma bekannter wird und im Gedächtnis bleibt.

Die meisten der Deportierten vor 75 Jahren wurden im Vernichtungslager Opfer des NS-Regimes, dem europaweit 500.000 Angehörige der Sinti und Roma zum Opfer gefallen sind, wie der Verband in Nürnberg mitteilte. Beim Gedenken auf dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus in München werden ab 15 Uhr die Namen der deportierten Sinti und Roma verlesen.

Verbandsvorsitzender Erich Schneeberger sagte laut Mitteilung: "Wir schulden es den Opfern, die Erinnerung stets wachzuhalten." 1982 sei der Völkermord an den Sinti und Roma von der Bundesregierung unter SPD-Kanzler Helmut Schmidt offiziell anerkannt worden. Dennoch seien die seit mehr als 600 Jahren "in unserem Land beheimateten Sinti und Roma" auch heute öffentlichen Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt. Deshalb müssten "alle demokratischen Kräfte den neuen rechtspopulistischen Tendenzen" entschieden entgegentreten