Im August 2014 fielen die Milizen des „Islamischen Staats“ über die Dörfer der Jesiden im Sindschar-Gebirge im Nordirak her. Sie töteten die Männer, verschleppten Frauen und Kinder. Tausende sind immer noch in ihrer Gewalt, müssen als Sklaven dienen, werden missbraucht und misshandelt.

Der jesidische Anwalt Khaleel Alasaat gehört zu einem Netzwerk, das Befreiungsaktionen für jesidische Frauen und Mädchen organisiert. Eine der befreiten Frauen ist Latifa Hussein (Name geändert). Sie konnte ihrem Peiniger das Mobiltelefon entwenden und so mit dem Anwalt heimlich Kontakt aufnehmen.

Bei den Befreiungsaktionen werden die Frauen und Mädchen oft unter Lebensgefahr zur Frontlinie gebracht und zu den Stellungen der Peschmerga geleitet. Seit das geistliche Oberhaupt der Jesiden, Baba Shex, verfügt hat, dass von der IS vergewaltigte Frauen nicht mehr geächtet werden, werden die jesidischen Frauen auch wieder in die Glaubensgemeinschaft aufgenommen.

Selbstporträt des Fotografen Frank Schultze

Frank Schultze

Frank Schultze, 1959 in Daun / Eifel geboren, studierte Bildjournalismus in Dortmund. Er ist Mitglied bei der Reportageagentur Zeitenspiegel.

 

Ausstellung | Auf der Flucht: Frauen und Migration

Etwa die Hälfte aller Flüchtenden weltweit ist weiblich. Mädchen und Frauen, die ihre Heimat verlassen müssen, erleben oft Gewalt und Diskriminierung. Die Ausstellung "Auf der Flucht: Frauen und Migration" zeigt den Alltag in den Flüchtlingslagern und die schwierige Suche nach einem neuen Zuhause.

Die Ausstellung soll zur Diskussion anregen und den Dialog fördern. 2017 wurde sie beim Integrationspreis der Regierung von Oberbayern für ihr "besonderes Engagement bei der erfolgreichen Integrationsarbeit" geehrt.

Sie haben Interesse daran, die Ausstellung zu besuchen oder auszuleihen? Auf ausstellung-leihen.de finden Sie künftige Termine sowie die Online-Buchung.