Würzburg (epd). Der frühere Erlanger Professor für Systematische Theologie, Reinhard Slenczka, ist tot. Er starb am 4. November im Alter von 91 Jahren in Würzburg, wie aus einer Todesanzeige seiner Angehörigen hervorgeht. Der in Kassel geborene Slenczka, der als konservativer Lutheraner gilt und der unter anderem am russischen "Institut de Theologie Orthodoxe St. Serge" in Paris studiert hat, war ab 1981 Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Der Trauergottesdienst findet diesen Mittwoch (16. November) in der evangelischen Würzburger St. Johanniskirche statt.

Slenczka war von 1959 bis 1985 Mitglied der Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Gespräch mit dem Moskauer Patriarchat, gehörte ab 1977 dem "Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen" wie auch dem Bundesrat des Martin-Luther-Bundes an. Der Theologe war Rechtsritter des Johanniterordens und zudem Gründungsdirektor der Luther-Akademie im lettischen Riga. "Im Sinne des Verstorbenen" bitten die Angehörigen deshalb auch um eine Spende für die evangelisch-lutherische Kirche in Lettland, hieß es.

Slenczka hatte in den 1990er-Jahren mehrfach verschiedene kirchliche Entwicklungen kritisiert, die seiner Ansicht nach "im eindeutigen Widerspruch zum Wort Gottes" stehen, etwa in der Frage des Umgangs mit Homosexuellen oder der "Rosenheimer Erklärung" der bayerischen Landessynode zum Schwangerschaftsabbruch.