Der Tod trifft oft unerwartet und zu früh. Stirbt ein Mensch im persönlichen Umfeld, stehen Emotionen im Vordergrund, während bürokratische Notwendigkeiten in den Hintergrund treten. Hinterbliebene fühlen sich häufig überfordert, möchten aber gleichzeitig eine persönliche Abschiedszeremonie gestalten.

Wer aktiv mitwirken möchte, kann gemeinsam mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin vor Ort oder dem Bestattungsunternehmen Ideen einbringen und die Feier mitgestalten. Aus meiner Erfahrung in einem familiengeführten Bestattungsunternehmen weiß ich, wie wertvoll diese persönliche Mitwirkung sein kann. Die folgenden sechs Möglichkeiten sollen Mut machen, den Abschied individuell zu gestalten.

1. Sarg und Urne gestalten

Bei der Trauerfeier steht die verstorbene Person im Zentrum. Sarg oder Urne können hierbei durch eigene Ideen eine persönliche Note erhalten:

  • Einen Holzsarg bemalen, persönliche Nachrichten hinterlassen oder Fotos anbringen
  • Eine Holzurne individuell gestalten oder beschriften
  • Papierurnen nutzen, in die kleine Botschaften gesteckt werden

2. Traueransprache

Die Traueransprache ist ein zentraler Bestandteil der Feier. Sie weckt Erinnerungen, schafft Nähe und Raum für Gefühle. 

  • Geistliche 
  • Angehörige oder Freund:innen, die persönliche Erinnerungen teilen
  • Kombination aus professioneller Rede und eigenen Beiträgen

Persönliche Ansprachen machen die Erinnerung an die verstorbene Person für alle spürbar.

3. Persönliche Rituale

Rituale begleiten den Abschied, geben Trost und stärken die Gemeinschaft der Hinterbliebenen:

  • Gemeinsame Handlungen wie Singen, Malen oder eine Leinwand, an der Trauergäste mitwirken
  • Fotoalbum: Gäste bringen Bilder mit, die gemeinsam in ein Erinnerungsbuch geklebt werden
  • Lebenslauf mit Fotos, zum Beispiel als Diashow
  • Luftballons mit persönlichen Botschaften steigen lassen
  • Kerzenrituale, etwa ein Lichtermeer aus Teelichtern
  • Religiöse Rituale wie Gebete oder Gesang

Rituale machen Trauer erfahrbar und schaffen Momente des Zusammenhalts.

4. Dekoration, Blumen und Musik

Auch die Gestaltung von Raum und Atmosphäre trägt zur Individualität der Trauerfeier bei:

  • Blumensträuße, Kränze oder selbst gepflückte Blumen
  • Dekorationsobjekte wie Kerzen, Tücher, Steine oder religiöse Symbole
  • Persönliche Gegenstände, die an die verstorbene Person erinnern
  • Musik mit Bezug zur verstorbenen Person, sei es Lieblingsmusik, Live-Musik oder gemeinsames Singen

5. Trauerdruck

Bestattungsunternehmen bieten Muster für die Gestaltung von Drucksachen wie Todesanzeigen oder Sterbebilder, die bei der Abschiedsfeier ausgelegt werden, an. Diese vorgefertigte Auswahl kann jedoch überfordernd oder unpersönlich wirken. Alternativ bietet Folgendes an:

  • Eigene Texte oder Zitate, die an die verstorbene Person erinnern
  • Persönlich ausgewählte Fotos oder Illustrationen im Hintergrund

6. Mach dein Ding

Trauerfeiern können den Vorstellungen der verstorbenen Person und der Hinterbliebenen entsprechen, ohne strikten Konventionen zu folgen:

  • Spenden statt Blumen für Organisationen, die der verstorbenen Person wichtig waren
  • Kleidung: Schwarz ist keine Pflicht – persönliche oder farbige Kleidung ist möglich
  • Den Abschied bewusst ausklingen lassen, etwa mit einem Leichenschmaus, Umtrunk, Spaziergang oder an einem besonderen Ort