Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Zeitschrift "Kommunal" im Auftrag des ARD-Politmagazins "report München" hervor, wie der Bayerische Rundfunk mitteilte.
An der repräsentativen Umfrage hätten sich rund 2.500 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister beteiligt - dies sei rund ein Fünftel aller Rathaus-Chefs in Deutschland. Das Politmagazin berichtet an diesem Dienstag um 21.45 über die detaillierten Ergebnisse der Studie.
Auf den ersten Blick hat sich die Zahl der tätlichen Übergriffe gegen die Ratshaus-Chefs kaum erhöht.
Dieses Jahr waren es neun Prozent, im vergangenen Jahr acht Prozent. Allerdings hatte sich die Fragestellung beider Umfragen unterschieden. War 2019 nach tätlichen Übergriffen gegen Bürgermeister und Verwaltungsangestellte in den Rathäusern gefragt worden, wurde diesmal getrennt nach tätlichen Übergriffen auf die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister (neun Prozent) und auf die Verwaltungsangestellten (20 Prozent) gefragt.
Deswegen schreibt die report-Redaktion von einer starken Steigerung der Übergriffszahlen.
Professor Andreas Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Uni Bielefeld, betrachtet die Ergebnisse der Befragung laut "report München" durchaus mit Sorge:
"Wir sehen ein dramatisches Element: Die Gewalt verlässt das Internet."
Denn die verbalen Attacken aus dem Netz rückten näher an die Bürgermeister heran: "Menschen suchen die Mandatsträger gezielt auf, um ihnen die Wut an den Kopf zu werfen und sie anzugreifen." Das hat auch Folgen: Fünf Prozent der befragten Rathaus-Chefs will auch wegen konkreter Bedrohungen nicht mehr zur Wahl antreten.