Eine leere Landschaft, Nebelschwaden wabern umher. So soll es ausgesehen haben auf der gerade erschaffenen Erde, als Gott aus Ackerboden den ersten Menschen formte. Um ihn lebendig werden zu lassen, blies Gott ihm "den Odem des Lebens" (1. Mose 2, 7) in die Nase. Dann pflanzte er den Garten Eden und setzte den Menschen hinein, "damit er ihn bebaute und bewahrte". (1. Mose 2, 15) Viele Bäume voll nahrhafter Früchte gab es dort und mitten im Garten noch zwei weitere: den "Baum des Lebens" und den Baum der "Erkenntnis des Guten und Bösen". (1. Mose 2, 9) "Du darfst essen von allen Bäumen im Garten", sagte Gott, "aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben." (1. Mose 2, 16 f.)

Man erfährt nur wenig darüber, was in Adam vorgegangen sein mag. Vermutlich wirkte er etwas verloren, so allein unter den Paradiesbäumen. Denn plötzlich stellte Gott fest: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei" (1. Mose 2, 18), Gott erschuf also die Tiere und betraute den Menschen mit der Namensfindung –
eine passende Gefährtin für den Menschen fand sich aber unter all den Tieren nicht.
Da kam Gott eine neue Idee. Er ließ den Menschen in "einen tiefen Schlaf fallen", entnahm ihm eine Rippe und "baute eine Frau" daraus. (1. Mose 2, 21 f.) Als der Mensch erwachte und die neue Gefährtin sah, zeigte er vor Freude zum ersten Mal eine Regung: "Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch" (1. Mose 2, 23), rief er begeistert. Mann und Frau waren erschaffen.

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