Auch wenn ein Hund ganz oben auf der Wunschliste der Kinder steht, sollten Eltern nach Ansicht des Tierschützers Frank Weber keinen Welpen unter den Tannenbaum legen.

"Ein Tier ist ein Lebewesen mit eigenen Ansprüchen und Gefühlen und kein Gegenstand, den man verschenken kann", sagte der Leiter des Hamburger Franziskus Tierheims dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Dies sei eine grundsätzliche Einstellung, die auch Kindern unbedingt vermittelt werden sollte. "Familienmitglieder lassen sich grundsätzlich nicht verschenken", so Weber.

Haustiere: Eine verantwortungsvolle Entscheidung

Wer ein Haustier in seine Familie hole, übernehme die Verantwortung für dieses Lebewesen, solange es lebt. Weber: "Und das können 15 bis 20 Jahre sein." Die Entscheidung müsse genau durchdacht und verantwortungsvoll getroffen werden. Dabei sollte die erste Frage nicht sein, welches Tier man gerne hätte, sondern was die Familie einem Haustier bieten könne und welche Voraussetzungen für die Haltung eines Haustieres mitgebracht würden.

So sollten Hunde nicht länger als 4 Stunden allein gelassen werden, das lasse sich oft nicht mit einem Vollzeitjob vereinbaren. Weber:

"Die grundsätzlichen Fragen sind: Wie viel Zeit habe ich für den neuen Hausgenossen, wie sind die Wohnverhältnisse, was sagen die anderen Familienmitglieder dazu, wer betreut das Tier im Urlaub und nicht zuletzt: Wie viel Geld habe ich für die Unterbringung und Versorgung des Tieres?"

Bei einer Wohnung im vierten Stock ohne Aufzug komme nur ein Hund infrage, der notfalls mit einer verletzten Pfote hochgetragen werden könne und ein Tierarztbesuch könne "schnell ein kleines Vermögen kosten".

Tiere als Urlaubsbetreuung zum Test

Sind sämtliche Voraussetzungen für die Aufnahme eines Haustieres geklärt, sollten Familien zunächst ein Tier von Freunden oder Bekannten als Urlaubsbetreuung aufnehmen, rät Weber als Kompromiss. "Ist man froh, wenn das Tier endlich wieder abgeholt wird, war die Haustier-Idee nicht die richtige."

Wer die Zeit dagegen genossen habe, sollte ein Tierheim besuchen, um sich weiter beraten zu lassen und ein passendes Tier auszusuchen.

Zu Weihnachten könne man seinen Kindern dann die Sachen unter den Weihnachtsbaum legen, die das tierische Familienmitglied braucht - etwa ein Hundekörbchen, Halsband, Leinen und Spielzeug.

Tierspielzeug zu Weihnachten

"Damit können die Kinder spielen und sich gleichzeitig daran gewöhnen, dass nach dem Trubel der Weihnachtsfeiertage ein Haustier einziehen wird", so der Tierheimchef. Dann sei die Vorfreude umso größer.

Weber: "Und wenn das neue Familienmitglied einzieht, ist dieser Tag noch mal mindestens so schön wie Weihnachten."