Wenn Block C des Atomkraftwerks Gundremmingen (Landkreis Günzburg) zum Jahresende abgeschaltet wird, geht das einstmals größte deutsche AKWs vom Netz. Darauf haben am Montag der Bund Naturschutz in Bayern (BN) und die Grünen-Landtags-Fraktion hingewiesen. Umwelt-Aktivisten planten an Silvester (15 Uhr) eine Mahnwache, teilte der BN mit. Man wolle auf die weiterhin bestehenden Risiken des Atommülls aufmerksam machen. Neben dem AKW stehe Deutschlands größtes Atommüll-Lager. Obwohl die Genehmigung für das Zwischenlager 2046 auslaufe, befürchtet der BN, dass der Atommüll dort noch weit darüber hinaus liegen bleibe.

Ludwig Hartmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag, sagte, die Lagerung des hochradioaktiven Atommülls sei "eine gigantische Aufgabe". Die bayerischen Grünen begrüßten die Abschaltung des Werks als einen "Meilenstein auf dem Weg raus aus der unbeherrschbaren Atomkraft". Nun seien es nur noch zwölf Monate, bis das Land dauerhaft von den Risiken der Atomstromgewinnung befreit sei, sagte Hartmann. Der BN und die Grünen forderten die Politik im Bund und in Bayern auf, konsequent den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben. Vor allem die Windenergie müsse eine zentrale Rolle spielen.

Umweltschützer haben gegen das AKW Gundremmingen bereits seit den 1970er Jahren demonstriert, Einwände vorgebracht und schließlich vor dem Bundesverfassungsgericht auch gegen das Zwischenlager geklagt.