Ich heiße Ann-Kathrin Förderreuther, bin 33 Jahre alt, Mama von drei Kindern und Ehefrau eines selbstständigen Metzgermeisters. Ich selbst arbeite als Relpäd.  "Rel – was??!!" – so oder so ähnlich fallen oft die Reaktionen aus, wenn ich von meinem Beruf erzähle. Ja, ich bin Religionspädagogin. Und ja, ich liebe meinen Beruf. Und ja, ich muss zugeben, viele wissen nicht was das ist und was ich genau mache.

Warum bin ich Religionspädagogin geworden?

Auch ich bin eher durch Zufall zu diesem wunderschönen Beruf gekommen. Genauer gesagt waren Bonbons daran schuld. Ich bin kirchlich sozialisiert in einem kleinen Dorf in der wunderschönen Oberpfalz aufgewachsen. Kindergottesdienst, Kindergruppe, Konfirmation und dann viele Jahre selbst Jugendleiterin - die typische "Kirchenkarriere" eben. Es gab Zeiten, da verbrachte ich mehr Zeit im Gemeindehaus und in Freizeithäusern als zu Hause. In der 9. Klasse Realschule musste ich mich dann so langsam mit dem Thema "Berufswahl" beschäftigen.

Inspiriert durch meinen damaligen Jugenddiakon fasste ich den Entschluss: "ich will Diakonin werden". Bei der Evangelischen Berufsmesse in Nürnberg im Haus Eckstein lernte ich kirchliche Berufe und Institutionen kennen. Nach einigen Gesprächen stand für mich ziemlich schnell fest, dass mein Berufswunsch Diakonin nichts für mich ist.

Kurz vor dem Ausgang war ein Stand mit einer riesengroßen Schüssel Bonbons. Das war der Messestand der Evangelischen Hochschule Nürnberg mit dem Studiengang Religionspädagogik. Ich kam über die Bonbons mit den Mitarbeitenden und Studierenden am Stand ins Gespräch - und entschied mich für diesen Werdegang. Nach meinem Fachabitur studierte ich acht Semester Religionspädagogik. Durch viele Praktika konnte ich bereits während des praxisnahen Studiums schnell einen Eindruck von der großen Fülle unseres Berufsbildes gewinnen.

Was eine evangelische Religionspädagogin so arbeitet

Die Vielfalt, die der Beruf als Religionspädagogin bietet, ist für mich überzeugend. Religionsunterricht an allen Jahrgangsstufen, Bildungsarbeit mit Erwachsenen, alle möglichen Arbeitsbereiche in einer Kirchengemeinde, und vieles mehr!

Inzwischen bin ich seit zehn Jahren im Dienst als Religionspädagogin. Nach Stationen und Einsätzen im Religionsunterricht und Kirchengemeinden in Deggendorf und München bin ich heute in meinem Heimatdekanat in der Oberpfalz an einer Grundschule eingesetzt. Mit großer Freude und Leidenschaft übe ich meinen Beruf aus und erzähle liebend gern von mir und meiner Arbeit, wenn es mal wieder heißt "Rel – was??!!".