Der junge Kronprinz Belsazar schmeißt eine Party für die Reichen und Schönen Babylons. Der Alkohol fließt in Strömen. Belsazar prahlt mit den Schätzen, die sein Vater einst erbeutete, goldene und silberne Gefäße, die aus dem Tempel in Jerusalem gestohlen wurden. Belsazar und seine Gäste missbrauchen die Becher für ihre profane Party und loben obendrein noch andere Gottheiten.

Die Stimmung ist gut, doch dann geschieht etwas, das Belsazar das Blut in den Adern gefrieren lässt. Eine Hand schwebt vor der Wand des Festsaals und schrieb "Meine meine tekel u-parsin", doch der Sinn der Worte entzieht sich den Anwesenden. Nun lässt der Kronprinz Wahrsager holen, die die Schrift deuten sollen. Es gelingt ihnen nicht.

Dann kommt der Israelit Daniel. Doch sagt er Belsazar nichts Gutes voraus. Belsazar sei hochmütig gewesen, als er die Tempelgefäße missbrauchte. Anstatt den Gott, der ihm den Atem gegeben habe, zu verehren, habe er Götzen angebetet, die weder sehen noch hören könnten. Sein Reich werde zerteilt und an andere Völker übergehen. Und so wird es kommen: Belsazar wird noch in derselben Nacht ermordet. Und das babylonische Reich wird 539 v. Chr. von den Persern erobert.

Belsazar und "The Great Gatsby"

Das Plakatmotiv für Belsazar schafft einen Zusammenhang zum Kinofilm "The Great Gatsby", in dem es ebenfalls um die Dekadenz und den Hochmut einer Gesellschaft geht.

Der Song "A little Party Never Killed Nobody" stammt aus dem Soundtrack für den Kinofilm "The Great Gatsby" von 2013 und wurde von Fergie, Q-Tip and GoonRock gesungen.

A little party never killed nobody
So we gon' dance until we drop (let′s get wild)
A little party never killed nobody
Right here, right now's all we got

Der "große Gatsby" ist ein Kinofilm nach dem 1925 veröffentlichten Roman des US-amerikanischen Autors F. Scott Fitzgerald. Der Film schildert das Leben des jungen Millionärs Jay Gatsby, der im Sommer 1922 in seinem Haus auf Long Island an der amerikanischen Ostküste rauschende Partys gibt. Die Geschichte zeichnet ein schillerndes Porträt der "Roaring Twenties", die von wirtschaftlichem Wachstum, Kriminalität und Jazzmusik geprägt sind. Die turbulente Geschichte endet tragisch – Gatsby wird erschossen. Der Roman wurde mehrmals verfilmt, zuletzt 2013 mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle.

 

Heinrich Heine: Belsazar

Der Schrifsteller Heinrich Heine (1797-1856) war von der biblischen Geschichte so beeindruckt, dass er sie in einem Gedicht nacherzählte. Der Text wurde 1822 im "Buch der Lieder" (1827), Heines populärster und zugleich wirtschaftlich erfolgreichster Gedichtsammlung, veröffentlicht, und 1840 durch Robert Schumann (1810-1856) vertont. Die Ballade ist ebenso wie die "Loreley" ins literarische Gedächtnis der Deutschen eingegangen.

Heine zeichnet das Gastmahl als ausgelassenes Trinkgelage, in dessen Verlauf sich Belsatzar in seiner Weinlaune immer übermütiger und gotteslästerlicher erweist. In einem unterscheidet sich allerdings Heines Version: Hier tritt der Prophet Daniel nicht auf und der Sinn der rätselhaften Schrift bleibt ungeklärt. Heine zielt mit seinem Gedicht letztendlich auch auf die Eitelkeit und Überheblichkeit des Menschen und geißelt das Streben nach Macht, Herrschaft und Reichtum.

Belsazar –Ballade von Heinrich Heine

Die Mitternacht zog näher schon;
In stummer Ruh lag Babylon.

Nur oben in des Königs Schloß,
Da flackert's, da lärmt des Königs Troß.

Dort oben in dem Königssaal
Belsazar hielt sein Königsmahl.

Die Knechte saßen in schimmernden Reihn
Und leerten die Becher mit funkelndem Wein.

Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht;
So klang es dem störrigen Könige recht.

Des Königs Wangen leuchten Glut;
Im Wein erwuchs ihm kecker Mut.

Und blindlings reißt der Mut ihn fort;
Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.

Und er brüstet sich frech und lästert wild;
Die Knechtenschar ihm Beifall brüllt.

Der König rief mit stolzem Blick;
Der Diener eilt und kehrt zurück.

Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt;
Das war aus dem Tempel Jehovahs geraubt.

Und der König ergriff mit frevler Hand
Einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand.

Und er leert ihn hastig bis auf den Grund
Und rufet laut mit schäumendem Mund:

Jehovah! dir künd ich auf ewig Hohn –
Ich bin der König von Babylon!

Doch kaum das grause Wort verklang,
Dem König ward's heimlich im Busen bang.

Das gellende Lachen verstummte zumal;
Es wurde leichenstill im Saal.

Und sieh! und sieh! an weißer Wand
Das kam's hervor wie Menschenhand;

Und schrieb, und schrieb an weißer Wand
Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand.

Der König stieren Blicks da saß,
Mit schlotternden Knien und totenblaß.

Die Knechtenschar saß kalt durchgraut,
Und saß gar still, gab keinen Laut.

Die Magier kamen, doch keiner verstand
Zu deuten die Flammenschrift an der Wand.

Belsazar ward aber in selbiger Nacht
Von seinen Knechten umgebracht.

Ausstellung "Bibel meets Pop"

Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" stellt die wichtigsten Menschen aus dem Alten und dem Neuen Testament vor. Über Bilder, Redewendungen oder Zitate von Prominenten lässt sie die Geschichte lebendig werden – und ermöglicht es damit den Besucherinnen und Besuchern, einen persönlichen Zugang zur Bibel zu finden. Über einen QR-Code auf den Postern gelangen die Besucherinnen und Besucher auf die Webseiten der digitalen Ausstellung. Hier gibt es Audio-Beiträge oder Videos sowie ausführliche Texte zu den einzelnen Personen der Bibel.

Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" kann gebucht werden in den Formaten A1, A2 und A3. Sie eignet sich für den Einsatz in Bildungswerken und Volkshochschulen, Gemeinden und Kommunen, Werken und Diensten.

Hier geht es zur Plattform ausstellung-leihen.

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