Die viertägigen Beratungen der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sind am Mittwoch in Würzburg zu Ende gegangen. Am Dienstag wurde Kirsten Fehrs, die nach dem Rücktritt von Annette Kurschus ein Jahr kommissarisch im Amt war, zur Ratsvorsitzenden gewählt. Ihr Stellvertreter ist der sächsische Landesbischof Tobias Bilz.

Die Synode fasste weitere Beschlüsse unter anderem zu Konsequenzen aus den Fällen sexualisierter Gewalt in evangelischer Kirche und Diakonie sowie zum Schwerpunktthema "Migration, Flucht und Menschenrechte". Ein Überblick über wichtige Entscheidungen:

Missbrauch:

Betroffene sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche haben künftig mehr Rechte in kirchlichen Disziplinarverfahren. Die Synode beschloss eine Änderung des Disziplinargesetzes. Betroffene haben demnach künftig Anspruch auf Akteneinsicht, müssen über den Stand des Verfahrens informiert werden und haben das Recht, einen Beistand oder eine Vertrauensperson hinzuzuziehen. Die Kosten dafür trägt die Kirche.

Die Synode beschloss zudem einen zwölf Punkte umfassenden Maßnahmenplan zum Umgang mit Missbrauch. Er sieht vor, für Betroffene ein "Recht auf Aufarbeitung" zu schaffen und eine zentrale Ombudsstelle einzurichten. Zudem soll die Gewaltschutzrichtlinie der EKD mit dem Ziel einheitlicher Standards in der Prävention sexualisierter Gewalt novelliert werden.

Migrationspolitik:

Das Thema "Migration, Flucht und Menschenrechte" war der Schwerpunkt der diesjährigen Synodentagung. In ihren Beschlüssen sprachen sich die Delegierten für die Beibehaltung des individuellen Rechts auf Asyl und gegen die Verlagerung von Asylverfahren in Drittstaaten aus. Die Synode wendete sich zudem gegen die Pläne der Bundesregierung für Asylgrenzverfahren an den deutschen Binnengrenzen. Die Synode plädierte außerdem für die Beibehaltung des inzwischen infrage stehenden humanitären Aufnahmeprogramms für Menschen aus Afghanistan, "bis wenigstens diejenigen nach Deutschland einreisen können, die eine endgültige Aufnahmezusage erhalten haben".

Kirchenasyl:

Nach der Auflösung mehrerer Kirchenasyle in den vergangenen Monaten hat die Synode eine Rückendeckung für dieses Engagement von Gemeinden beschlossen. Der Rat der EKD wurde von der Synode aufgefordert, zu dem Thema Gespräche mit dem Bundesinnenministerium und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu führen. Seit 2015 gibt es zwischen den Kirchen und dem Bundesamt eine Vereinbarung zum Umgang mit Kirchenasylen. In den vergangenen Monaten gab es aber mehrere Räumungen von Kirchenasylen, was von Kirchenvertretern scharf kritisiert wird.

Humanitäre Hilfe im Nahen Osten:

Man sehe "mit Entsetzen das Leid der Menschen im Nahen Osten", heißt es in einem Beschluss der Synode, in dem festgestellt wird, dass sich die Bundesregierung für die Fortführung der Arbeit des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) einsetzen will. Das Kirchenparlament fordert zudem, "nachhaltige Strukturen der humanitären Hilfe im Gazastreifen und in der ganzen Region zu entwickeln und aufzubauen". Zugleich fordert sie, bei den diplomatischen Bemühungen zur Befreiung der von der Hamas gefangengehaltenen israelischen Geiseln nicht nachzulassen.

Haushalt:

Der Etat der EKD für 2025 beläuft sich auf insgesamt 263,8 Millionen Euro und liegt damit über dem Vorjahreswert von 250 Millionen Euro. Der größte Teilbetrag der ordentlichen Aufwendungen entfällt auf das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE), das im nächsten Jahr mit 73,6 Millionen Euro unterstützt wird. Die Verstetigung der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt mit einem Budget von 830.000 Euro wurde trotz des Sparziels bis 2030 in den Haushalt aufgenommen.

Synode 2025:

Im nächsten Jahr will das Kirchenparlament zum Schwerpunktthema "Kirche und Macht" beraten.

Alle Meldungen zum Nachlesen:

EKD-Synode 2024 in Würzburg
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Aktuell im Newsticker:

    Missbrauch: Evangelische Kirche beschließt Maßnahmenplan

    Mittwoch, 13. November 2024, 16:50 Uhr

    Die evangelische Kirche hat einen Maßnahmenplan zur Prävention und zum Umgang mit sexualisierter Gewalt beschlossen. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verabschiedete am Mittwoch einstimmig in Würzburg das zwölf Punkte umfassende Papier, das vorsieht, für Betroffene ein "Recht auf Aufarbeitung" zu schaffen und eine zentrale Ombudsstelle einzurichten.

    Zudem soll die Gewaltschutzrichtlinie der EKD mit dem Ziel einheitlicher Standards in der Prävention sexualisierter Gewalt novelliert werden. Die Landeskirchen sollen ihre Personalakten systematisch nach möglichen Fällen sexualisierter Gewalt untersuchen. Außerdem will die evangelische Kirche ihr Sexualverständnis mithilfe von Experten kritisch reflektieren lassen und plant eine Publikation dazu.

    Der Maßnahmenplan ist eine Konsequenz aus der zu Beginn des Jahres veröffentlichten ForuM-Studie zu Ausmaß und Ursachen von sexuellem Missbrauch in der evangelischen Kirche. Erarbeitet wurde der Plan vom Beteiligungsforum, in dem Betroffene und kirchliche Beauftragte Empfehlungen zum Umgang mit sexualisierter Gewalt formulieren. Die Beschlüsse des Gremiums haben für die EKD verbindlichen Charakter, müssen förmlich aber von der Synode, dem Rat der EKD oder der Kirchenkonferenz, in der die 20 Landeskirchen zusammengeschlossen sind, beschlossen werden.

    Betroffene sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche haben künftig zudem mehr Rechte in kirchlichen Disziplinarverfahren. Betroffene haben demnach künftig Anspruch auf Akteneinsicht, müssen über den Stand des Verfahrens informiert werden und haben das Recht, einen Beistand oder eine Vertrauensperson hinzuzuziehen. Die Kosten dafür trägt die Kirche.

    Evangelische Kirche beendet Jahrestagung

    Mittwoch, 13. November 2024, 13:21 Uhr

    Die Jahrestagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geht heute (Mittwoch) in Würzburg zu Ende. Die EKD-Synode hatte seit Sonntag in der fränkischen Stadt getagt. Unter anderem wurde über nächste Schritte bei der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt beraten.

    Am Dienstag wählten die Mitglieder des Kirchenparlaments sowie Delegierte der 20 Landeskirchen die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs zur Ratsvorsitzenden. Das Schwerpunktthema der Synodentagung lautete "Migration, Flucht und Menschenrechte".

    Evangelische Kirche lehnt Asylverfahren in Drittstaaten ab

    Mittwoch, 13. November 2024, 12:50 Uhr

     Die evangelische Kirche hat sich gegen die Verlagerung von Asylverfahren in Drittstaaten ausgesprochen. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) solle sich gegenüber Bundesregierung und Bundestag dafür einsetzen, dass solch eine Auslagerung auf Staaten außerhalb der EU nicht stattfindet, heißt es in einem am Mittwoch in Würzburg gefassten Beschluss der EKD-Synode.

    Die Bundesregierung prüft, ob es mögliche Modelle für Asylverfahren in Drittstaaten nach dem Vorbild einer Vereinbarung zwischen Italien und Albanien für Deutschland geben kann. Bislang hat sich Innenministerin Nancy Faeser (SPD) eher skeptisch geäußert, während CDU und CSU sich klar für einen solchen Weg ausgesprochen haben.

    Das Thema "Migration, Flucht und Menschenrechte" war der Schwerpunkt der diesjährigen Synodentagung, die nach vier Tagen am Mittwochnachmittag enden sollte. In ihrem Beschluss spricht sich die evangelische Kirche auch für die Beibehaltung des inzwischen infrage stehenden humanitären Aufnahmeprogramms für Menschen aus Afghanistan aus, "bis wenigstens diejenigen nach Deutschland einreisen können, die eine endgültige Aufnahmezusage erhalten haben".

    Nach der Auflösung mehrerer Kirchenasyle in den vergangenen Monaten hat das Kirchenparlament auch eine Rückendeckung für dieses Engagement von Gemeinden beschlossen. Der Rat der EKD wurde von der Synode aufgefordert, zu dem Thema Gespräche mit dem Bundesinnenministerium und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu führen. Seit 2015 gibt es zwischen den Kirchen und dem Bundesamt eine Vereinbarung zum Umgang mit Kirchenasylen.

    Politikberaterin Petra Bendel gegen Abschaffung des individuellen Asylrechts

    Dienstag, 12. November 2024, 15:31 Uhr

    Die Nürnberger Politikwissenschaftlerin und Politikberaterin Petra Bendel hat sich gegen die Abschaffung des individuellen Rechts auf Asyl in Deutschland ausgesprochen. Das individuelle Recht auf Asyl sei das wichtigste Statut zum Schutz vor Verfolgung, sagte die Professorin für Politische Wissenschaft am Dienstag in Würzburg bei der Tagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Reine Kontingentlösungen, wie sie etwa von der CDU vorgeschlagen werden, würden dem Schutz von Geflüchteten nicht gerecht.

    Die Synode beschäftigt sich in diesem Jahr während ihrer viertägigen Beratungen mit dem Schwerpunktthema Migration, Flucht und Menschenrechte. Bendel, die von 2015 bis 2020 Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesamtes für Migration und Integration war, sagte, wer das Grundgesetz, das EU- und das Völkerrecht ernst nehme, müsse an anderen Stellen ansetzen. So sei es wichtig, die europäischen Erstaufnahmestaaten besser zu unterstützen und für zügige, aber faire Verfahren zu sorgen. In der derzeitig einseitig sicherheitspolitisch geprägten Debatte müsse man mit den Fakten argumentieren, sagte sie. So befinde sich die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland derzeit nicht auf einem Höchststand, wie oft behauptet werde.

    Wer verhindern wolle, dass Zuwanderung von Rechtsextremisten instrumentalisiert werde, müsse verdeutlichen, dass die geschürten Ängste nichts mit Migration zu tun hätten. Probleme gebe es beim Wohnungsbau, in der Gesundheitsversorgung, auf dem Arbeitsmarkt und beim Zugang zu Bildung für alle.

    Zuletzt appellierte Bendel, das Asylrecht sei erwachsen aus der Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden sowie anderer Minderheiten während des Nationalsozialismus. Aus dieser Erfahrung heraus sei das Asylrecht gerade in Deutschland bewahrungs- und schützenswert.

    Kirsten Fehrs zur Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche gewählt

    Dienstag, 12. November 2024, 11:55 Uhr

    Kirsten Fehrs ist zur Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden. Bei der Synodentagung in Würzburg erhielt die 63 Jahre alte Hamburger Bischöfin am Dienstag 97 von 130 Stimmen der Mitglieder des Kirchenparlaments sowie der Delegierten der 20 Landeskirchen, die in der Kirchenkonferenz organisiert sind. Es gab 14 Gegenstimmen und 19 Enthaltungen.

    Fehrs hatte das Amt als oberste Repräsentantin der rund 18,6 Millionen deutschen Protestanten vor einem Jahr bereits kommissarisch übernommen, nachdem die westfälische Präses Annette Kurschus ihren Rücktritt erklärt hatte. Nun erfolgte die Wahl für drei Jahre. 2027 endet die Amtszeit des 15 Mitglieder zählenden Rates der EKD, dem einer Regierung ähnlichen Leitungsgremium neben Synode und Kirchenkonferenz.

    Fehrs ist seit 2011 Bischöfin in Hamburg, ihr Sprengel Hamburg und Lübeck gehört zur evangelischen Nordkirche. Dem Rat der EKD gehört Fehrs seit 2015 an, 2021 wurde sie zur stellvertretenden Ratsvorsitzenden gewählt.

    Rat der EKD komplett: Drei neue Mitglieder gewählt

    Dienstag, 12. November 2024, 09:27 Uhr

    Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat drei neue Mitglieder in den Rat gewählt. Dem 15 Mitglieder zählenden Leitungsgremium gehören neu an der Berliner Bischof Christian Stäblein, die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-Reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden, und die Ordensschwester Nicole Grochowina. Sie wurden am Montag bei der EKD-Synodentagung in Würzburg gewählt.

    Allerdings brauchte es sechs Wahlgänge bis zur Entscheidung. Stäblein erhielt im ersten Wahlgang 107 von 135 abgegebenen Stimmen der Synodalen sowie der Delegierten der Kirchenkonferenz, in der die 20 evangelischen Landeskirchen vertreten sind. Bei der Wieden setzte sich im vierten Wahlgang mit 97 von 136 Stimmen durch.

    In fünf Wahlgängen erreichten aber weder die Ordensschwester Nicole Grochowina noch die Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra, Vorständin der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit. Die Wahl wurde am Abend zunächst unterbrochen. Im sechsten Wahlgang schließlich schaffte Grochowina das Quorum, als sie 113 von 130 gültigen Stimmen auf sich vereinte. Wagner-Pinggéra hatte vor der entscheidenden Abstimmung ihre Kandidatur zurückgezogen, nachdem sie in allen fünf Wahlgängen zuvor jeweils die wenigsten Stimmen bekommen hatte.

    Die Nachwahl war nötig geworden, weil die westfälische Präses Annette Kurschus vor einem Jahr alle kirchlichen Leitungsämter niedergelegt hatte, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung aus Altersgründen sowie der Bochumer Kirchenrechtsprofessor Jacob Joussen aus persönlichen Gründen aus dem Rat ausscheiden.

    Am Dienstag entscheiden Synode und Kirchenkonferenz neu über den Ratsvorsitz. Nach dem Kurschus-Rücktritt vor einem Jahr steht derzeit die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs kommissarisch an der Spitze des Leitungsgremiums. Fehrs will sich zur Wahl stellen, um den Vorsitz für die nächsten drei Jahre zu übernehmen.

    Evangelische Kirche entscheidet über Ratsvorsitz

    Montag, 11. November 2024, 20:12 Uhr

    Bei ihrer Synodentagung in Würzburg entscheidet die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) morgen (Dienstag) über den Ratsvorsitz. In den vergangenen zwölf Monaten stand die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs kommissarisch an der Spitze des EKD-Rates, dem 15 Mitglieder zählenden Leitungsgremium. Fehrs war als Stellvertreterin der zurückgetretenen westfälischen Präses Annette Kurschus gefolgt.

    Die 63 Jahre alte Theologin strebt die Wahl für die nächsten drei Jahre an. Dann endet die Amtszeit des Rates.

    Berliner Bischof Stäblein in den Rat der EKD gewählt

    Montag, 11. November 2024, 19:03 Uhr

    Der Berliner Bischof Christian Stäblein ist neu in den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden. Bei der Synodentagung der EKD erhielt der 57 Jahre alte Theologe am Montag in Würzburg im ersten Wahlgang die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit. Stäblein ist seit 2019 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. 2022 wurde er vom Rat der EKD zum Flüchtlingsbeauftragten berufen.

    Bei der Synodentagung sind insgesamt 3 der 15 Sitze im Rat der EKD neu zu besetzen. Stäblein erhielt im ersten Wahlgang 107 von 135 abgegebenen Stimmen der Synodalen und von den Delegierten der in der Kirchenkonferenz vertretenen 20 evangelischen Landeskirchen. Die Nachwahl wurde nötig, weil die westfälische Präses Annette Kurschus vor einem Jahr alle kirchlichen Leitungsämter niedergelegt hatte, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung aus Altersgründen sowie der Bochumer Kirchenrechtsprofessor Jacob Joussen aus persönlichen Gründen aus dem Rat ausscheiden.

    Für die drei Ratssitze gab es vor der Synodentagung vier Bewerbungen. Nicht gewählt wurden zunächst die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-Reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden, die Ordensschwester Nicole Grochowina und die Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra. Noch am Montagabend sollten weitere Wahlgänge erfolgen.

    Am Dienstag entscheiden Synode und Kirchenkonferenz neu über den Ratsvorsitz. Nach dem Kurschus-Rücktritt vor einem Jahr steht derzeit die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs kommissarisch an der Spitze des Leitungsgremiums. Fehrs will sich zur Wahl stellen, um den Vorsitz für die nächsten drei Jahre zu übernehmen.

    Der Rat der EKD wird regulär jeweils für sechs Jahre gewählt. Die laufende Amtsperiode endet 2027. Der EKD-Rat vertritt die evangelische Kirche in der Öffentlichkeit und nimmt zu Fragen des religiösen und gesellschaftlichen Lebens Stellung. Die Synode sowie die Kirchenkonferenz sind die beiden anderen Leitungsgremien der EKD.

    EKD: Missbrauchsopfer sollen mindestens 15.000 Euro erhalten

    Montag, 11. November 2024, 15:27 Uhr

    Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat ein Modell für Entschädigungszahlungen an Opfer sexualisierter Gewalt präsentiert. Es werde ein "Kombimodell" aus einer individuellen und einer pauschalen Leistung geben, sagte Detlev Zander, Sprecher der Betroffenen von sexualisierter Gewalt, am Montag bei der Jahrestagung in Würzburg. Als pauschale Leistung sollen im Falle strafbarer Taten 15.000 Euro gezahlt werden.

    Für Betroffene sei diese Summe die "absolute Untergrenze", sagte Zander, der Mitglied im Beteiligungsforum ist, in dem Betroffene und kirchliche Beauftragte maßgeblich Beschlüsse und Verfahren zum Umgang mit Missbrauch in der evangelischen Kirche vorbereiten. Er bezeichnete das Modell als "hart errungenen Kompromiss" und kritisierte, dass es manchen Verantwortlichen in Kirche und Diakonie immer noch "zu teuer" sei.

    Zander betonte, die individuelle Leistung werde "einen ganz entscheidenden Beitrag" dazu leisten, "dass Betroffene nicht als pauschal abzugeltender Fall gesehen werden". Anhaltspunkte für diese Zahlungen bildeten Entscheidungen deutscher Zivilgerichte. Zudem erhalte jede betroffene Person das Recht, angehört zu werden, sagte Zander.

    Die Sprecherin der kirchlichen Beauftragten im Beteiligungsforum, Dorothee Wüst, betonte, dass es bei den sogenannten Anerkennungsverfahren und -leistungen auch um Einheitlichkeit gehe. Die Landeskirchen und diakonischen Verbände seien am Zug, dafür Sorge zu tragen, dass es am Ende nicht mehr verschiedene Modelle für Anerkennung und Aufarbeitung gebe, "sondern einheitliche und verlässliche Standards in Nord und Süd, in Ost und West", sagte die pfälzische Kirchenpräsidentin.

    Evangelische Kirche setzt auf stärkere Zusammenarbeit

    Montag, 11. November 2024, 14:03 Uhr

    Mit Beratungen über die Zusammenarbeit zwischen den konfessionellen Färbungen im deutschen Protestantismus hat die evangelische Kirche am Montag ihre Beratungen in Würzburg fortgesetzt. Getrennt voneinander berieten die Versammlung der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung sieht das Zusammenrücken der Konfessionen im deutschen Protestantismus auf einem guten Weg. Ziel sei ein in Jesus Christus begründetes gemeinsames Glaubenszeugnis, sagte Jung bei der UEK-Tagung.

    Konfessionelle Engführungen der Kirchen mit unierten, lutherischen und reformierten Traditionen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sollten überwunden werden, ergänzte der UEK-Vorsitzende. Die VELKD will indes verstärkt Projekte fördern, die zum Nachdenken über den Kern ihres Glaubens und ihrer Identität anregen. Auch dabei solle es aber nicht um "ausgrenzende lutherische Identitätspolitik" oder gar "Luthertum first" gehen, sagte Nicole Grochowina, Ordensschwester der evangelischen Communität Christusbruderschaft im oberfränkischen Selbitz. Vielmehr wolle man das Bild eines uniformen Luthertums hinter sich lassen.

    Die UEK hatte zu ihren Beratungen die leitende Geistliche der US-amerikanischen United Church of Christ (UCC), Karen Georgia A. Thompson, eingeladen. Sie sagte, ihre Kirche stehe für eine progressive religiöse Stimme in den USA. Thompson äußerte nach der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten Besorgnis um die Rechte von Einwanderern sowie ethnischen und religiösen Minderheiten. Besondere Sorge mache ihr zudem der Einfluss rechtskonservativ ausgerichteter Christen auf die Politik.

    Am Montagnachmittag wollte die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ihre Beratungen zum Thema Missbrauch fortsetzen. Erwartet wurden die Vorstellung eines Maßnahmenplans sowie eine Rede von Betroffenenvertretern vor den mehr als 120 Delegierten.

    Evangelisches Kirchenparlament berät über Missbrauch

    Montag, 11. November 2024, 11:13 Uhr

    Das oberste evangelische Kirchenparlament wird heute (Montag) erstmals seit Veröffentlichung der Missbrauchsstudie im Januar über Konsequenzen daraus beraten. Für den Nachmittag steht der Bericht von Betroffenenvertretern in der evangelischen Kirche auf der Tagesordnung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die bis Mittwoch in Würzburg tagt.

    Vorgestellt wird unter anderem ein Maßnahmenplan, der die Empfehlungen der Studie aufnimmt. Ein unabhängiges Forscherteam hatte die ForuM-Studie zu Ausmaß und Ursachen sexualisierter Gewalt im Januar veröffentlicht. Die Forscher fanden Hinweise auf mindestens 2.225 Betroffene und 1.259 Beschuldigte seit 1946.

    Ökumene-Bischof Kopp: Große Sympathie für katholische Reformpläne

    Sonntag, 10. November 2024, 19:00 Uhr

    Der evangelische Ökumene-Bischof Christian Kopp hat die Reformpläne in der katholischen Kirche begrüßt. "Gerade als evangelische Synoden nehmen wir die mögliche Neufassung einer synodal geprägten Entscheidungsstruktur in der katholischen Kirche in Deutschland mit aufmerksamer Verbundenheit und großer Sympathie wahr", heißt es in dem am Sonntag vorgelegten Bericht des Catholica-Beauftragten der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Ökumene-Beauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an die in Würzburg tagenden Synoden von EKD und VELKD.

    Die evangelischen Kirchen beobachteten zudem mit großem Interesse, wie die Weichenstellungen in Bezug auf den Synodalen Rat weiter verlaufen, so der bayerische Landesbischof: "Je nachdem mit welchen Aufgaben dieses Gremium betraut sein wird und welche Entscheidungsvollmachten es haben wird, wird auch zu bedenken sein, wie es sich in die bestehende Struktur ökumenischer Konsultations- und Abstimmungsprozesse zwischen der EKD und der katholischen Kirche einfügen lässt."

    "Als evangelische Kirchen werden wir die kommenden Prozesse mit großem Respekt und in ökumenischer Verbundenheit verfolgen", erklärte Kopp. Ein Kernanliegen des 2019 begonnenen Synodalen Wegs ist die Bildung eines dauerhaften synodalen Gremiums, in dem Bischöfe und Laien ab 2026 gemeinsam über wichtige Themen für die Zukunft der Kirche entscheiden sollen. Der geplante sogenannte Synodale Rat ist ein permanenter Zankapfel zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Vatikan.

    Kopp äußerte sich auch zu den für das kommende Jahr 2025 geplanten weltweiten kirchlichen Aktivitäten zur 1.700-Jahr-Feier des ersten ökumenischen Konzils von Nicäa im Jahr 325. Das Konzil war eine Zusammenkunft von Bischöfen in Nicäa, dem heutigen Iznik in der Türkei. Die Versammlung hatte das Ziel, die Kircheneinheit zu wahren.

    Es wäre eine "kühne Überlegung", so Kopp, wie im Anknüpfen an das ökumenische Konzil von Nicäa eine synodale Zusammenkunft von christlichen Kirchen in kollegialer Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom gestaltet werden kann. Von evangelischer Seite her sei zu betonen, "dass die dabei intendierte kollegiale Gemeinschaft die Anerkenntnis der Ämter und Dienste einschließen müsste, die die Vertreterinnen und Vertreter nichtkatholischer Kirchen ausüben." Die Frage nach den Ämtern - wie etwa das Papst- oder Priesteramt - ist ein zentraler Punkt, der die evangelische und katholische Kirche trennt.

    Vier Kandidaten für drei freie Plätze im Rat der evangelischen Kirche

    Sonntag, 10. November 2024, 16:52 Uhr

    Mit dem Ausscheiden von drei Mitgliedern aus dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stellen sich vier Kandidaten zur Wahl. Die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden, und der Berliner Bischof Christian Stäblein werden als leitende Geistliche kandidieren, wie der Vorsitzende des Wahlausschusses der EKD-Synode, Hans-Peter Strenge, am Sonntag in Würzburg bei der Tagung der EKD-Synode mitteilte. Außerdem stellen sich Nicole Grochowina, Ordensschwester der evangelischen Communität Christusbruderschaft Selbitz, und die Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra, Vorständin der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, zur Wahl.

    Gewählt wird am Montag während der Tagung des evangelischen Kirchenparlaments. Dem Rat gehören insgesamt 15 Mitglieder an. Nach dem Rücktritt der EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus Ende vergangenen Jahres steht derzeit die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs kommissarisch an der Spitze des Leitungsgremiums. Auch sie wird sich am Dienstag zur Wahl stellen, um den Ratsvorsitz für die nächsten drei Jahre zu übernehmen.

    Auslöser für Kurschus' Rücktritt waren Vorwürfe einer mangelhaften Kommunikation in einem mutmaßlichen Fall sexuellen Fehlverhaltens eines Bekannten. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat die strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Mann eingestellt, da die mutmaßlichen Missbrauchsfälle entweder verjährt oder die Betroffenen damals nicht mehr minderjährig waren. Die frühere westfälische Präses ist seit Anfang April Pastorin und Seelsorgerin in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Bielefeld.

    Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung verlässt den Rat wegen seines bevorstehenden Ruhestands. Zudem will der Bochumer Kirchenrechtsprofessor Jacob Joussen, seit 2015 Mitglied des Rats, sein Amt niederlegen. Neben persönlichen Gründen gab Joussen auch Differenzen über die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche an. "Die Art und Weise, wie die Landeskirchen und wie wir alle mit den Ergebnissen der im Januar vorgestellten ForuM-Studie umgehen, entspricht nicht meiner Art, Verantwortung wahrzunehmen", hatte er zu seinem Rücktritt erklärt.

    Der Rat der EKD wird jeweils für sechs Jahre gewählt. Die laufende Amtsperiode endet 2027. Der EKD-Rat vertritt die evangelische Kirche in der Öffentlichkeit und nimmt zu Fragen des religiösen und gesellschaftlichen Lebens Stellung. Die Synode der EKD sowie die Kirchenkonferenz mit Vertretern aller 20 evangelischen Landeskirchen sind die beiden anderen Leitungsgremien der EKD.

    EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs über Fehler, Vertrauen und Zuversicht

    Sonntag, 10. November 2024, 16:00 Uhr

    Am Ende ihrer Rede spricht Kirsten Fehrs betont leise. Die amtierende Ratsvorsitzende zitiert vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) aus dem Gedicht "Die neuen Tage" des Theologen Klaus-Peter Hertzsch (1930-2015). "Wir wissen nicht, ob wir ans Ziel gelangen", heißt es dort. Aber die wenigen Zeilen enden mit Gottvertrauen und Zuversicht: "Der Herr der Zeit geht alle Tage mit."

    In krisenhafter Zeit hat sich die 63 Jahre alte Hamburger Bischöfin bemüht, zum Start der Jahrestagung der EKD-Synode am Sonntag in Würzburg einen optimistischen Grundton zu setzen. Sie sparte dabei nicht mit Kritik an aktuellen politischen Entwicklungen, räumte aber zugleich auch Fehler ihrer Kirche beim Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt ein.

    Die Theologin sagte zum Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition wenige Tage zuvor, sie hoffe, dass Deutschland "politisch wieder Tritt fasst". Demokratie lebe von stabilen Institutionen wie den Kirchen, sagte Fehrs und fügte hinzu: "Aber sie lebt auch von Vertrauen und von der Hoffnung, dass im zivilen Streit die beste Lösung gefunden werden kann."

    Ihre persönliche Vertrauensfrage will Fehrs am Dienstag in Würzburg stellen. Sie strebt bei der Neuwahl des Ratsvorsitzes die Übernahme des Spitzenamtes für die nächsten drei Jahre an, nachdem sie als Stellvertreterin der vor einem Jahr zurückgetretenen Annette Kurschus bislang kommissarisch an der Spitze der rund 18,6 Millionen deutschen Protestanten stand. Die Wahl von Fehrs gilt als sicher. Schon bei der Wahl von Kurschus 2021 war sie als mögliche Ratsvorsitzende gehandelt worden.

    Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in den USA nannte Fehrs in ihrem 45-minütigen Bericht an die 128 Synodalen bestürzend. Bei dem wiedergewählten Donald Trump seien "Gesetzesübertretungen, persönliche Beleidigungen, Unwahrheiten, rassistische und frauenfeindliche Äußerungen an der Tagesordnung".

    Gewohnt scharf kritisierte Fehrs am Sonntag den Ton in der aktuellen Debatte um Migration und Asyl. "Im Mittelpunkt stehen Abschreckung und Abschiebung: mehr Grenzkontrollen, mehr Rückführungen, die Streichung von Sozialleistungen und gleich des ganzen Grundrechts auf Asyl", sagte die Theologin, die seit 2011 Bischöfin in Hamburg ist und 2015 erstmals in den Rat der EKD gewählt wurde. Auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, mahnte in einem Grußwort, Deutschland dürfe sich nicht vom Grundrecht auf Asyl verabschieden.

    Mit Spannung wurde in Würzburg erwartet, wie Fehrs auf die Ereignisse von vor einem Jahr zurückblicken würde. Just zur damaligen Synodentagung in Ulm waren die Vorwürfe gegen Kurschus bekannt geworden, wonach sie über einen lange zurückliegenden Missbrauchsverdacht gegen einen Bekannten mangelhaft kommuniziert habe. Wenige Tage nach der Synode trat Kurschus nach zahlreichen Krisensitzungen kirchlicher Leitungsgremien als Ratsvorsitzende und westfälische Präses zurück.

    Fehrs sagte: "Im Rückblick müssen wir sagen: Wir haben alle Fehler gemacht - nicht allein Annette Kurschus -, insbesondere im Bereich der internen Kommunikation." Unter anderem sei die Abstimmung zwischen der westfälischen Kirche und der EKD unzureichend gewesen.

    Infolge des Rücktritts war es Fehrs zugefallen, im Januar die Ergebnisse der sogenannten ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und ihrer Diakonie entgegenzunehmen. In der Studie zählten die Forschenden mindestens 1.259 Beschuldigte, darunter 511 Pfarrer, und mindestens 2.225 Betroffene. Daneben stellten sie aber auch Mängel im Umgang mit Missbrauchsfällen und Betroffenen fest.

    "Wir haben diese Studie gewollt, wir haben sie initiiert und wir nehmen sie an, mit Demut", sagte Fehrs damals. Die Ergebnisse der ForuM-Studie und Konsequenzen daraus sind am Montag Thema bei der Synodentagung. Am Sonntag räumte Fehrs ein: "Wir versuchen, glaubwürdig aufzuarbeiten und systemische Gefahren zu erkennen, wollen Menschen schützen. Dabei machen wir auch Fehler."

    Präses Heinrich: Demokratie braucht mehr als Haltung und Appelle

    Sonntag, 10. November 2024, 12:48 Uhr

    Die Demokratie braucht nach den Worten der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, mehr als Haltung und Appelle. "Es liegt an uns, wie wir Demokratie mit Leben füllen", sagte Heinrich am Sonntag zu Beginn der Jahrestagung des evangelischen Kirchenparlaments in Würzburg.

    Die Demokratie gerate unter Druck, zeige ihre Verletzlichkeit in neuer Dimension, mahnte Heinrich: "Steigende Zustimmung für Populistinnen und Populisten, ein Klima der Angst und der Gewalt und wachsende rechtsextreme Kräfte in den Parlamenten. Daran will ich mich nicht gewöhnen." Das Grundgesetz und das Evangelium nehme Christinnen und Christen und Bürgerinnen und Bürger in die Verantwortung, für die Achtung der Menschenwürde einzutreten, sagte Heinrich.

     

    Schuster bekräftigt Grundrecht auf Asyl

    Sonntag, 10. November 2024, 11:46 Uhr

    Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat das Recht auf Asyl in der Verfassung bekräftigt. Trotz aller Debatten über Migration und Einwanderung dürfe man sich in Deutschland nicht vom Grundrecht auf Asyl und dem Schutz politisch Verfolgter verabschieden, sagte Schuster am Sonntag in Würzburg in einem Grußwort an die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die noch bis Mittwoch tagt.

    Hätte es in den 1930er Jahren ein Land mit einem solchen Asylrecht gegeben, wie es das heute in der Bundesrepublik Deutschland gebe, "dann wären nicht sechs Millionen Juden zum Opfer des Menschheitsverbrechens Schoa geworden", sagte Schuster.

    Kirche muss laut Landesbischof Kopp Ort für kontroverse Dialoge sein

    Sonntag, 10. November 2024, 10:45 Uhr

    Angesichts der vielen Krisen und Ängste muss Kirche nach Überzeugung des bayerischen Landesbischofs Christian Kopp ein Ort für Dialog sein. "Es braucht Foren, auf denen Meinungen ausgetauscht werden, auch kontroverse Meinungen", sagte Kopp am Sonntagmorgen laut Redemanuskript im Gottesdienst zur Eröffnung der Tagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der Würzburger St. Stephanskirche. "Kirche kann, Kirche muss ein Ort für diese Dialoge sein. Wir müssen zuhören."

    Es sei "viel Angst unterwegs", auch angesichts der weltweiten Fluchtbewegungen, sagte der Theologe. In den "aufgeregten Debatten über Flucht und Asyl" würden Vorurteile gegenüber Fremden "geradezu gezüchtet". Ihm helfen in solchen Situationen Fakten, sagte Landesbischof Kopp: "Deutschland ist seit Jahrhunderten ein Land der Zuwanderung." Zugewanderte Menschen packten "in unzähligen Berufen" mit an: "Wir würden das alles aus eigener Kraft gar nicht mehr schaffen." Die deutsche Wirtschaft brauche diese Zuwanderung.

    Kopp verwies darauf, dass man diese Zuwanderung vom individuellen Recht auf Asyl trennen müsse. "Ich mache mir bewusst, dass ich selbst in eine Situation kommen könnte, wo ich fliehen muss", erläuterte er und erinnerte an die Situation der Menschen in Nordisrael und im Südlibanon: "Ich stelle mir vor, wie es mir dann ginge. Das hilft mir bei diesen Fragestellungen." Alle Menschen bräuchten das Gleiche: Ein Dach über dem Kopf, etwas zu Essen, ruhige Nächte und Schlaf ohne Sirenen: "Orte, wo wir sicher sein können."

    Synodenpräsident Kannengießer: Diversität bleibt eine Aufgabe der Kirche

    Samstag, 09. November 2024, 19:46 Uhr

    Für den Präsidenten der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Matthias Kannengießer, bleibt die Repräsentation aller gesellschaftlicher Gruppen unter den VELKD-Delegierten eine Aufgabe. Diese Aufgabe sei noch nicht erfüllt, sagte er am Samstag in Würzburg vor Journalisten.

    Zuvor hatte die Hamburger Theologin Claudia Jahnel mehr Partizipation auch für Menschen of Colour in kirchlichen Gremien und Leitungsämtern gefordert. Vielfalt und Partizipation seien auch für Synoden wichtig, sagte die Professorin für Interkulturelle Theologie an der Universität Hamburg vor den 50 Delegierten des Kirchenparlaments der Lutheraner, das noch bis Montag berät.

    Kannengießer verwies darauf, dass es bereits gelungen sei, mehr junge Menschen an den Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Für andere Gruppen sei dies noch zu erreichen.

    Der Leitende Bischof der VELKD, Ralf Meister, sagte, Diversität bilde sich derzeit auch noch nicht in den evangelischen Gemeinden ab. In der anglikanischen Kirche sei dies ganz anders, dort würden Menschen anders angesprochen, sagte er.

    Die Theologin Sarah Vecera hatte zuvor kritisiert, dass Menschen of Colour in den Gremien der evangelischen Kirche und auf den Podien bei der Synode unterrepräsentiert seien - besonders, da in diesem Jahr das Schwerpunktthema der Tagung Migration und Menschenrechte ist. In der EKD werde eine "weiß-männlich-europäische Theologie" aufrechterhalten, die so tue, "als ob Jesus aus Niedersachsen kam", schrieb Vecera in einem Gastbeitrag auf dem Online-Portal "evangelisch.de".

    Nicht nur der Rat der EKD sei ausschließlich weiß, sondern auch die gesamte Synode und das in einer Gesellschaft, in der fast die Hälfte aller Grundschülerinnen und -schüler sowie ein Viertel aller Erwachsenen Migrationsgeschichte haben, schrieb Vecera. "Das kann ich mir nur noch mit Ignoranz erklären - vor allem, wenn es schwerpunktmäßig um Migration gehen soll."

    Bischof Meister: Demokratien sind Ressentiment-empfindlich

    Freitag, 08. November 2024, 15:25 Uhr

    Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Ralf Meister, hat dazu aufgerufen, Ressentiments in der Gesellschaft entgegenzuwirken. Ressentiments seien oft die Ursache dafür, dass Menschen Lügen von Populisten etwa über Migranten und Geflüchtete in ihr Weltbild integrierten, sagte der hannoversche Landesbischof am Freitag in Würzburg in seinem Bericht vor den 50 Delegierten der VELKD-Generalsynode.

    "Eine Demokratie, die von der gleichen Menschenwürde für alle ausgeht, sie aber nie realisiert, ist Ressentiment-empfindlich", sagte Meister. In einer Demokratie pralle die normative Gleichwertigkeit auf die faktische Ungleichheit. Paradoxerweise führe die Annäherung an das Ziel der Gleichheit zu einer umso stärkeren Sensibilität für die noch vorhandene oder empfundene Restungleichheit. Es falle auch in der deutschen Gesellschaft nicht schwer, Menschen zu finden, die sich Jahrzehnte benachteiligt und enttäuscht von unerfüllten Versprechen sähen.

    Meister äußerte sich auch zu der im Januar veröffentlichten evangelischen Missbrauchsstudie. Der hannoversche Bischof sagte, sexualisierte Gewalt sei und bleibe zentrales Thema in den Kirchen.

    Meister ist seit November 2018 Leitender Bischof der VELKD, seine Stellvertreterin ist Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Nordkirche. Meister wollte sich am Abend als Leitender Geistlicher wiederwählen lassen. Der Leitende Bischof ist der erste Geistliche der VELKD. Er führt den Vorsitz in der Kirchenleitung und in der Bischofskonferenz und vertritt die VELKD nach außen.

    Islamischer Theologe Khorchide fordert mehr Dialog von Christen und Muslimen

    Samstag, 09. November 2024, 14:28 Uhr

    Der islamische Theologe Mouhanad Khorchide hat sich für eine stärkere Zusammenarbeit von Christen und Muslimen im Kampf gegen Islamismus ausgesprochen. Christen und Muslime müssten gemeinsam an einer identitätsstiftenden Erzählung arbeiten, wie man die jeweils andere Religion als Bereicherung verstehen könne, sagte der Professor für Islamische Religionspädagogik und Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster am Samstag in Würzburg vor den Delegierten der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).

    Khorchide betonte in seinem online gehaltenen Vortrag, es brauche einen am Output orientierten Dialog zwischen Islam und Christentum. Die Frage, wo Religionen heute eine Ressource für lebenspraktische Herausforderungen darstellten, sei eine Anfrage sowohl an Christen als auch an Muslime. Diese Frage müsse zum Inhalt der Dialoge werden. Es müsse darum gehen, Antworten zu finden, wie beide Religionen sich gemeinsam entfalten und Ressourcen entdecken könnten für ein gemeinsames gelungenes Leben im Hier und Heute, sagte er.

    Eine gemeinsame Großerzählung zu schaffen, könne Islamismus bekämpfen. Denn die neue islamistische Bewegung konstruiere Feindbilder und sehe sich in Gegnerschaft zum Westen und zur Mehrheitsgesellschaft in Deutschland. Islamisten erreichten Jugendliche heute nicht mehr durch ein Bekenntnis zur Scharia, sondern durch diese gemeinsamen Feindbilder. "Die Großerzählung des Islamismus heute ist weniger eine religiöse Großerzählung, sondern eine emotionale, die die Identität von jungen Menschen anspricht", sagte Khorchide. Er appellierte an Muslime und Christen, selbst eine solche identitätsstiftende Großerzählung zu etablieren.

    Lutheraner beginnen Jahrestagung mit Gottesdienst in Würzburg

    Freitag, 08. November 2024, 09:21 Uhr

    Mit einem Gottesdienst haben die deutschen Lutheraner am Freitag ihre Jahrestagung in Würzburg begonnen. Die 50 Delegierten der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) kamen in der Würzburger St.-Gertraud-Kirche zusammen. Am Abend sollten die Delegierten einen neuen Leitenden Bischof wählen. Derzeit hat der hannoversche Landesbischof Ralf Meister das Amt inne. Die Tagung der Lutheraner steht zugleich am Beginn der Jahrestagung des Kirchenparlaments der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

    Auf der Tagesordnung der Generalsynode stehen Beratungen über den Haushalt und ein Themenimpuls zu Vertreibung und Flucht. Zur VELKD gehören sieben Landeskirchen. Der Zusammenschluss repräsentiert mehr als 7,5 Millionen evangelische Christen. Der Schwerpunkt liegt auf der theologischen Arbeit: Gottesdienst, Gemeindeaufbau und Ökumene.

    Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands tagt seit 2009 im Verbund mit der EKD und der Union Evangelischer Kirchen (UEK). Die Synode der EKD beginnt am Sonntag mit einem Gottesdienst in der Würzburger St.-Stephans-Kirche. Am Sonntagabend stehen die ökumenischen Beziehungen im Mittelpunkt. Der neue Catholica-Beauftragte der VELKD, der bayerische Landesbischof Christian Kopp, wird erstmals in seiner Funktion vor den Delegierten des Kirchenparlaments sprechen. Als Gast wird auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erwartet.

    Jahrestagung der Protestanten beginnt in Würzburg

    Freitag, 08. November 2024

    Mit den Beratungen der lutherischen Landeskirchen beginnt heute (Freitag) die Jahrestagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Würzburg. Zunächst treffen sich die Vertreter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) zu ihrer Generalsynode. Am Sonntag beginnt dann die EKD-Synodentagung mit einem zentralen Gottesdienst in der Würzburger St.-Stephans-Kirche.

    Auf der Tagesordnung der Generalsynode steht die Wahl des Leitenden Bischofs, derzeit hat der hannoversche Landesbischof Ralf Meister das Amt inne. Als Gast der Tagung wird der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erwartet.

    Evangelische Kirche sorgt sich um den Schutz von Menschen

    Mittwoch, 06. November 2024, 09:35 Uhr

    "Migration, Flucht, Menschenrechte" lautet das Schwerpunktthema der EKD-Synoden-Tagung. Bei den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern im September erzielte die AfD hohe Ergebnisse, in Thüringen wurde sie gar stärkste Kraft. Das Schüren von Ängsten vor allem Fremden beschert der Partei wachsenden Zulauf. Über eine Verschärfung der Asyl- und Einreiseregeln in Deutschland wird schon lange heftig gestritten.

    Sie betrachte die aktuelle Migrationsdebatte mit Sorge, sagte auch die amtierende Ratsvorsitzende der EKD, Kirsten Fehrs, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

    "Es scheint, dass der Ruf nach Abschottung gewinnt und der Schutz der Grenzen wichtiger ist als der der Menschenwürde." Die Kirche stehe immer wieder für die Rechte der Geflüchteten ein, fügte die Hamburger Bischöfin hinzu.

    Doch angesichts des anhaltenden Bedeutungsverlusts der Volkskirchen ist das keine leichte Aufgabe. Auch das dürfte Thema bei der Synode sein. Aufgeben möchte Fehrs nicht, die sich auf der Tagung im November um den Ratsvorsitz für die nächsten drei Jahre bewirbt: "Kirche kann ein Ort sein, an dem man kontroverse Themen friedfertig ansprechen und diskutieren kann."

    Der Schutz von Menschen beschäftigt die Kirche derzeit nicht nur im Blick auf Landesgrenzen, auch innerhalb der Institution ist er zentrales Ziel bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt. Im Januar hatte ein unabhängiges Forscherteam die ForuM-Studie zu Ursachen und Ausmaß sexualisierter Gewalt in der EKD und der Diakonie veröffentlicht. Grunderkenntnisse der Studie: Der Missbrauch hatte ein ähnliches Ausmaß wie in der katholischen Kirche. Betroffene, die Taten öffentlich machten, wurden als "Nestbeschmutzer" angesehen. Taten wurden relativiert, Täter oftmals geschützt, Verantwortung externalisiert. Erstmals seit der Veröffentlichung diskutiert das Kirchenparlament nun über die Ergebnisse.

    Fehrs versprach im Januar, Verantwortung zu übernehmen. Auf der Synodentagung soll nun ein mehr als 40 Punkte umfassender Maßnahmenplan vorgelegt werden. Auch das Disziplinarrecht für Pfarrpersonen soll geändert werden. Anfang Oktober ging außerdem die Vernetzungsplattform "Bene" an den Start – ein Betroffenennetzwerk.

    Anders als ursprünglich gedacht, wird das geplante einheitliche System für Anerkennungsleistungen für Betroffene sexualisierter Gewalt nicht bis zur Synode entscheidungsreif sein. Obwohl auf EKD-Ebene eine Richtlinie verhandelt und gebilligt wurde, soll sie nun durch eine zusätzliche Prüfschleife durch die Landeskirchenämter.

    Erst für 2025 ist mit einer Entscheidung zu rechnen. Der Sprecher der Betroffenen im Beteiligungsforum von EKD und Diakonie, Detlev Zander, kritisiert das. Das sei eine Enttäuschung für viele Betroffene, sagte er.

    Im Grundsatz sieht die neue Richtlinie vor, dass es eine individuelle Leistung sowie zusätzlich einen pauschalen Betrag geben soll, wenn die Tat nach heute geltendem Recht strafrechtlich relevant ist. Die Höhe dieses Betrags wird auf der EKD-Synode genannt.

    Dass die Debatte über die richtige Aufarbeitung intern zu Differenzen führt, zeigte zuletzt der Rücktritt des Bochumer Kirchenrechtlers Jacob Joussen aus dem Rat der EKD. Neben persönlichen Gründen nannte er auch die Aufarbeitungspraxis, die er lieber in externen Händen wissen wollte.

    Neben ihm und der im vergangenen Jahr zurückgetretenen westfälischen Präses und Ratsvorsitzenden Annette Kurschus wird auch der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung den Rat verlassen. Drei Mitglieder werden im November somit neu gewählt. Unter den Kandidaten sind die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden, und der Berliner Bischof Christian Stäblein. Außerdem werden sich Nicole Grochowina, Ordensschwester der evangelischen Communität Christusbruderschaft Selbitz, und die Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra, Vorständin der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, zur Wahl stellen.

    Aus dem komplettierten Rat wählt die Synode den regulären Ratsvorsitz sowie die Stellvertretung. Bischöfin Fehrs dürfte danach die alte und neue Frau in der Verantwortung sein.

    Wahlverfahren für Rat der EKD und Ratsvorsitz

    Mittwoch, 06. November 2024, 09:39 Uhr

    Bei der Synodentagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird gewählt: Neben der Nachfolge für die frühere EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus, die ihr Amt Ende vergangenen Jahres aufgegeben hatte, werden noch zwei weitere Plätze in dem 15-köpfigen Leitungsgremium frei. Kurschus' Stellvertreterin, die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, ist derzeit amtierende Ratsvorsitzende. Sie will sich im November als Ratsvorsitzende für die nächsten drei Jahre bestätigen lassen.

    Bei der Wahl der Ratsmitglieder ist laut Grundordnung die bekenntnismäßige und landschaftliche Gliederung der EKD zu berücksichtigen. Zudem ist die Ausgewogenheit des Geschlechterverhältnisses zu beachten.

    In einem ersten Schritt bestimmen Synode und Kirchenkonferenz – als Vertretung der 20 evangelischen Landeskirchen – die fehlenden Mitglieder für den Rat. Bei der Ratswahl sind alle 128 Mitglieder der Synode stimmberechtigt sowie die Kirchenkonferenz mit 20 Stimmen. Gewählt ist, wer mindestens zwei Drittel der abgegebenen gültigen Stimmen erhält. Sind die drei Mitglieder gewählt, tritt der Rat erstmals zusammen und bestimmt aus seiner Mitte einen Wahlvorschlag für den Ratsvorsitz.

    Synode und Kirchenkonferenz wählen anschließend in getrennten Wahlgängen mit Zwei-Drittel-Mehrheit die Personen für den Ratsvorsitz sowie die Stellvertretung. Die Amtszeit des Rates erstreckt sich noch bis 2027.

    EKD-Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich fordert sachliche Debatte über Asylpolitik

    Montag, 04. November 2024, 13:33 Uhr

    Die Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, fordert weniger Aufregung in der aktuellen Debatte über die Migrations- und Flüchtlingspolitik. Man müsse mehr Sachlichkeit in den Diskurs bringen, dürfe nicht emotionalisieren und müsse trotzdem die Menschen in den Mittelpunkt stellen, sagte Heinrich am Montag in Berlin. Am Sonntag kommt unter ihrer Leitung die EKD-Synode in Würzburg zusammen, die das Thema "Migration, Flucht und Menschenrechte" als Schwerpunktthema hat.

    Heinrich erwartet nach eigenen Worten, dass die Synode der EKD frühere Beschlüsse zur Asylpolitik "konsolidiert". Die Diskurse, die in der gesamten Gesellschaft stattfinden, würden sich voraussichtlich auch in der Synode ausdrücken, sagte Heinrich. Gleichzeitig äußerte sie sich überzeugt, dass die Kirche bei ihrer "Position an der Seite der Schwachen" bleiben werde. Man werde "da nicht wegrücken, auch wenn die Diskussionen härter werden", sagte Heinrich.

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