Schon im vergangenen Herbst hatte sich ein Team Ehrenamtlicher das coronakonforme Konzept "Kulturdurst" ausgedacht, um zielgruppengerechte Kulturarbeit in der LUX wieder möglich zu machen. Die Grundzüge: Maximal 80 Gäste werden in den zum Veranstaltungssaal umfunktionierten Kirchenraum unter Beachtung der geltenden Abstandsregeln eingelassen. Ehrenamtliche sollen wieder von Grund auf eigene, kleine Events auf die Beine stellen, ohne Anspruch auf große Besuchermassen und größeren Gewinn.

Regionale Künstler erhalten eine Plattform und faire Gage, Sicherheits-, Technik- und Thekenteams der LUX kommen endlich wieder zum Einsatz. "Kurz nachdem die Idee entstanden war, kam der Lockdown. Seitdem warteten wir darauf, das Programm, das Jugendliche seitdem aufgestellt haben, in die Tat umsetzen zu können", erklärt Kramer. Nachdem die Entwicklungen der letzten Tage in punkto Inzidenzwerte hoffen lassen, will die LUX nach den Pfingstferien loslegen.

Evangelische Jugendkirche Lux: Künstler aus der Region Mittelfranken und Bayern

Mit dem Nürnberger Duo "Nick & June" und dem Ingolstädter Sänger und Komponisten Max Rogue mit seiner Band "Vagabonds" werden am 11. Juni gleich zwei Formationen die Gäste auf einen experimentierfreudigen Ausflug in die Welt der Indie- Melancholie mit einem Abstecher in die Zeit von Soul, Funk und Blues entführen. Die beiden Nürnberger Musikstudenten Ottilie Niebauer und Christian Schmidt alias "Artsy-Kubi" interpretieren am 19. Juni Jazz und Blues-Standards im Stil von Ella Fitzgerald & Joe Pass sowie Popsongs und Balladen aus neuerer Zeit. Auf progressiven Jazz- Pop- Sounds bewegen sich die Texte der Band "J.O.E." um Sängerin Jovana Wolf, die an städtischen Musikschule Erlangen unterrichtet. Beide Gruppen treten unter dem Motto "1001 Acoustic Nights" bei einem Wohnzimmer-Konzert auf.

Weiter geht’s am 21. Juni beim 6. Nürnberger PowerPoint Karaoke mit einer "Mischung aus Comedy, Verzweiflung, Absurdität, Fremdscham" und dem Nürnberger Nils Nektarine als Moderator. Eine offene Bühne wartet noch auf Künstler zum Texten, Jammen, Tanzen, Musik machen und Kunststücke aufführen am 10. Juli. Live-Musik gibt’s auf jeden Fall von der Nürnberger Akustik-Band "Die alte Dame und Herr Mond". Eine Vorführung des Dokumentarfilms "Now", in dem sechs junge Klimaaktivisten durch die Linse des Fotografen Jim Rakete vorgestellt werden, steht dann am 12. Juli auf der Agenda. Im Anschluss findet eine Diskussion von "Fridays for future"- Vertretern und Verena Bedruna, Assistentin am Lehrstuhl für evangelische Religionspädagogik an der FAU, zum "Engagement junger Erwachsener" statt.

Corona-Hygienekonzepte und viele Ehrenamtliche für Jugendkirche Lux

"Wir planen, wie auch die anderen Veranstalter mit der Haltung, als würde es sicher stattfinden und sind bereit, Vorsorge zu treffen für alle Maßnahmen, um die Veranstaltungen verantwortungsvoll, aber immerhin tatsächlich durchführen zu können", meint Regina Kramer. Es gebe neben Ermäßigten- und Normalpreis-Tickets zudem auch noch das Solidaritäts-Ticket im Shop im Angebot, das sowohl den auftretenden Kulturschaffenden als auch der LUX zu Gute kommt. Zwar hatte das LUX-Team auch erwogen, die Konzerte eventuell nach draußen auf die Grünanlage vor der Kirche zu verlegen. Allerdings sein man eben mitten in einem Wohngebiet und will es sich wegen der zu erwartenden Lautstärke nicht mit den Nachbarn verscherzen.

Je nach Eventgröße sind, so Kramer, an solch einem Abend mindestens zehn Ehrenamtliche an Theke, Technik, Künstlerbetreuung, Sicherheitsteam, Abendkasse, Koordination und Moderation, aber auch Auf- und Abbau mit dabei. "Meist sind es aber wesentlich mehr, wenn die Leute Lust haben, denn unser Motto ist: Jeder darf mitmachen und helfen und dafür umsonst in die Veranstaltung. Und um niemanden auszuschließen, findet sich immer noch eine Aufgabe."

 

Mehr Informationen zu den Jugendkirchen der evangelischen Kirche gibt es unter diesem Link.