Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sagte am Montag dem Radiosender Bayern2:

"Wir haben beschlossen, ein Konzept auszuarbeiten, das eine breite zivilgesellschaftliche Basis für solch ein Schiff sicherstellt. Und wir wollen uns als Kirche daran beteiligen."

Die Entscheidung werde möglicherweise im September anstehen.

Zugleich betonte Bedford-Strohm, dass es "natürlich Aufgabe des Staates" sei, Menschen im Mittelmeer aus Seenot zu richten. Er begrüßte den Vorschlag von Außenminister Heiko Maas (SPD), dass Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Flüchtlingsrettung einnehmen soll:

"Jetzt müssen Taten folgen und zwar so schnell wie möglich."

Man könne dabei auch nicht warten, bis alle Länder mitmachten. Sondern diejenigen, die zur Rettung und Aufnahme bereit seien, müssten sich zusammenschließen, erläuterte der EKD-Ratsvorsitzende.

Bedford-Strohm kritisierte erneut die ersatzlose Streichung der EU-Rettungsmission "Sophia", mit der Schleppernetzwerke zerstört und Flüchtlinge aus Seenot gerettet werden sollten. Wenn Europa seine christliche Grundorientierung ernst nehme, müsse es auch Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten, betonte er.