Demokratie braucht Engagement – und zwar auch von jungen Menschen. Mit Blick auf die bayerischen Kommunalwahlen am 8. März 2026 rufen sowohl die beiden großen Kirchen als auch die kirchlichen Jugendverbände Bürger*innen zur Kandidatur auf – insbesondere junge Erwachsene. Ziel ist es, die kommunale Demokratie zu stärken und eine vielfältigere politische Vertretung zu ermöglichen.
In einer gemeinsamen Erklärung fordern Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz, und der bayerische Landesbischof Christian Kopp Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich für ein Mandat auf kommunaler Ebene zur Verfügung zu stellen.
"Unser Land, unsere Kommunen, unsere Städte und Gemeinden brauchen gerade jetzt engagierte Demokratinnen und Demokraten", heißt es darin. Die beiden Kirchen betonen den unmittelbaren Einfluss kommunalpolitischer Entscheidungen auf das tägliche Leben – von Infrastruktur über Bildung bis hin zu Kultur und Pflege.
Christ*innen sollen ihre Werte aktiv einbringen
Mit besonderem Nachdruck wenden sich Marx und Kopp an Christ*innen, sich mit ihren Werten aktiv einzubringen:
"Zeigen wir gemeinsam unser starkes Engagement für die Demokratie."
Gerade angesichts zunehmender Anfeindungen gegen Mandatsträger versichern die Kirchen ihre Solidarität: "Alle demokratischen Mandatsträger sollen wissen, dass sie sich auf uns verlassen können."
Evangelische Jugend: Junge Menschen gehören auch auf die Wahllisten
Auch die Jugendverbände EJB (Evangelische Jugend in Bayern) und BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend Bayern) schließen sich dem Appell an – und richten den Fokus auf junge Erwachsene.
"Junge Menschen gehören nicht nur in die Wahllokale, sondern auch auf die Wahllisten", sagt Malte Scholz von der EJB.
"Es ist Zeit, unsere Stimme aktiv in die Parlamente zu tragen – für mehr Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Zusammenhalt."
Florian Hörlein, Vorsitzender des BDKJ Bayern, ruft dazu auf, Haltung zu zeigen: "Demokratie lebt vom Mitmachen. Deshalb ermutigen wir alle jungen Menschen: Zeigt Haltung, engagiert euch und kandidiert!" Ziel sei eine jugendgerechtere Politik, die die Lebensrealitäten und Zukunftsperspektiven junger Menschen ernst nimmt.
Bayerische Kommunalwahlen im März 2026
Bei den bayerischen Kommunalwahlen werden rund 39.500 Mandate neu vergeben – in 2.056 Gemeinden und 71 Landkreisen. Trotz dieser Vielzahl sind junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren bisher deutlich unterrepräsentiert. Die Jugendverbände sehen darin eine demokratische Lücke – und zugleich ein großes Potenzial.
Der ökumenische Appell ist klar: Demokratie beginnt vor Ort – und sie lebt vom Engagement aller Generationen. Wer mindestens 18 Jahre alt ist, kann kandidieren und mitgestalten. Die Kirchen und ihre Jugendorganisationen wollen mit gutem Beispiel vorangehen – und setzen ein gemeinsames Zeichen für eine vielfältige, lebendige und demokratische Kommunalpolitik.