An diesem Freitag (7. März) feiern Frauen in vielen Ländern den Weltgebetstag. In diesem Jahr rücken die Cookinseln im Südpazifik in den Mittelpunkt. Christinnen des Staates haben die Liturgie gestaltet.
Brunhilde Raiser vom deutschen Weltgebetstagskomitee betonte zum Thema: "Die Cookinseln sind ein fernes Tropenparadies mit vielen Facetten." Der Name der Inselgruppe, der auf den britischen Seefahrer James Cook zurückgeht, "erinnert bis heute an ihre komplexe koloniale Vergangenheit."
Das biblische Motto "wunderbar geschaffen!" soll auf die paradiesische Natur des Inselstaates und deren Gefährdung hinweisen. Die Cookinseln gelten als einer der ersten Staaten, in dem Frauen Ende des 19. Jahrhunderts zur Wahl gingen. Thema der Liturgie seien allerdings auch die Schattenseiten - die Unterdrückung der Maori in der Kolonialzeit oder der heutige Exodus junger Leute, hieß es.
Weltgebetstag 2025: Cookinseln
Die Cook-Inseln sind überwiegend christlich geprägt. Mit dem Weltgebetstag soll auf den christlichen Glauben Bezug genommen werden, aber auch auf die problematische Missionsgeschichte hingewiesen werden. Die Frauen, die den Gottesdienst des Weltgebetstags 2025 gestalten, verbinden Geschichte, ihre aktuelle Maori-Kultur und ihre besondere Sicht auf das Meer und die Schöpfung. Mit "Kia orana" grüßen die Frauen — sie wünschen damit ein gutes und erfülltes Leben.
Die Menschen auf den Cookinseln leben überwiegend von Tourismus. Doch die Klimakrise macht der Region schwer zu schaffen. Doch ein Teil von der Inseln - Atolle im weiten Meer - ist durch den ansteigenden Meeresspiegel, Überflutungen und Zyklone extrem bedroht oder bereits zerstört.
Auf dem Meeresboden liegen wertvolle Manganknollen, die seltene Rohstoffe enthalten und die abgebaut werden sollen. Die Bewohner*innen der Inseln sind sehr gespalten, was den Abbau betrifft. Sie hoffen auf eine neue Einkommensquelle, fürchten aber auch die Folgen für Klima und Umwelt. Welche Auswirkungen der geplante Tiefseebergbau für die Inseln und das gesamte Ökosystem des (Süd-)pazifiks haben wird, ist unvorhersehbar.
Mit dem Weltgebetstag wollen die Frauen auch ihren Blick auf die Schattenseiten des Lebens auf den Cookinseln richten. Dazu gehören die Gewalt gegen Frauen und Mädchen, die Unterdrückung der Maori seit der Kolonialzeit oder der Exodus junger Leute.

Künstlerinnen Tarani und Tevairangi haben Kunstwerk geschaffen
Die Künstlerinnen Tarani Napa und Tevairangi Napa haben das Kunstwerk des Weltgebetstags geschaffen. Titel und Bild verweisen auf Psalm 139,14, der biblischen Grundlage der Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag 2025. Sie verstehen das Bild als Ausdruck ihrer Liebe zu ihrer Heimat, ihrem Glauben und ihrem kulturellen Erbe. Tarani Napa ist Mutter von sechs Kindern und Großmutter von drei Enkelkindern. Sie ist ausgebildete Grundschullehrerin, Unternehmerin und kreative Künstlerin. Tevairangi Napa ist die älteste Tochter von Tarani und stolze Mutter von zwei Kindern. Sie tritt als kreative Künstlerin in die Fußstapfen ihrer Mutter.
Weltgebetstag der Frauen
Jeweils am 1. Freitag im März feiern Frauen in über150 Ländern weltweit den Weltgebetstag der Frauen. Allein in Deutschland folgen jährlich mehr als 800.000 Menschen der Einladung zum Weltgebetstag. Die Gottesdienstordnung wird in ökumenischer Verbundenheit jeweils von Frauen verschiedener Kirchen aus einem anderen Land vorbereitet. Mit der Kollekte werden Frauenprojekte gefördert.
Ausstellung Cook Inseln & Weltgebetstag
Zum Weltgebetstag für Frauen bietet Ausstellung Leihen eine Plakat-Ausstellung an. Die Ausstellung "Cook Inseln & Weltgebetstag" wird in den Formaten A3, A2 und A1 angeboten. Sie kann unter diesem Link bestellt werden.
Dossier zum Thema Weltgebetstag
Unser Dossier mit Artikeln, Hintergrundinformationen, Interviews und Material finden Sie unter diesem Link.
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