"Wenn der Weihnachtsmann durch den Schornstein kommt, muss er eigentlich saudreckig sein", macht sich ein Kind Gedanken über das weihnachtliche Personal, andere befassen sich mit dem Wünschen, Weihnachtsbäumen oder dem Geschenktransport.
Man erfährt, dass die Jesus-Geburt im Stall stattfand, weil "alle anderen Hotels schon voll waren" oder nur derjenige Geschenke erhält, der sich an Heiligabend festlich kleidet. Apropos Garderobe:
"Das Christkind ist ein Mädchen, weil es ein Kleid anhat."
In einer Hütte auf der Nürnberger Kinderweihnacht am Hans-Sachs-Platz stellt das Spielzeugmuseum in einer Ausstellung ab Montag (14. November) in der Adventszeit aus, wie Buben und Mädchen Weihnachten erklären.
Ausstellung im Spielzeugmuseum in Nürnberg
"Es ist wie ein Witzbuch, man kann gar nicht mehr aufhören", freut sich die Leiterin des Spielzeugmuseums, Karin Falkenberg, über die Bilder. "Bezaubernd, beglückend und entwaffnend", schwärmt sie, seien die gemalten Werke. Eines ihrer liebsten ist:
"Der Weihnachtsmann muss mindestens 100 oder 1.000 Jahre alt sein, weil mein Opa von dem auch schon seine Geschenke gekriegt hat."
Falkenberg schmunzelt auch über die Zeichnungen von Engeln, deren Flügel wie Herzen aussehen, einem Jesuskind in der Krippe, das Maria "von oben bis unten in Windeln gepackt hat" oder die roten Nasen der Rentiere.
Wie Kinder Weihnachten betrachten
Aber die seien, erklärt ein kleiner Maler hellsichtig, "wahrscheinlich ein bisschen geschwindelt". Auf Rentiere ist der Weihnachtsmann jedenfalls angewiesen, weil die "länger durchhalten als ein Pferd" oder, eine andere Erklärung, "Pferde nicht fliegen können". Und weil er sich um seine Tiere kümmern muss, hat der Weihnachtsmann auch keine Zeit für eine Frau.
Mancher Erwachsene mag sich schon mal gefragt haben, ob die Heiligen Drei Könige dem Christkind mit den Geschenken von Weihrauch und Myrrhe wirklich eine Freude machten. Schließlich hat "nur einer der Könige dem Jesus was Gescheites gebracht, der mit dem Gold". Wo die Staatsgäste herkamen? Die drei Könige reisten aus Brasilien, Österreich und England an, das weiß man doch.
Weihnachten und der Osterhase?
Auch die Konkurrenz zum Osterhasen thematisieren Kinder, denn "der kann nur Eier", während der Weihnachtsmann in der Lage ist, alle Wünsche zu erfüllen. Die Geschenke an Weihnachten werden unter den Baum gelegt, "weil nur der Osterhase Geschenke verstecken darf". Wer aber seinen Wunschzettel zu spät abgibt, muss eventuell auf Geschenke bis zur Ankunft des Osterhasen warten.
Die Schau habe das Spielzeugmuseum zusammen mit einem Verlag bereits 2016 konzipiert, erzählt Falkenberg. Die Präsentation in der Adventszeit in der Ehrenhalle des Rathauses stand in dem Jahr aber unter keinem guten Stern. Weil zwei Ehrenbürger der Stadt im Dezember 2016 starben und die Kondolenzbücher in der Ehrenhalle auslagen, störte schallendes Gelächter über die Kinderbilder die Trauer.
Die 17 Tafeln mit über 100 Zeichnungen und Texten von Kindern aus ganz Deutschland verschwanden damals, tauchen nun wieder auf und endlich erfährt man:
"Das mit dem Weihnachtsbaum kommt aus Amerika, weil da früher nur Wald war."
