"Wir brauchten eine neue Form von Gruppenarbeit", schildert Gabriel Kießling, Sekretär für die "Treppenhaus-Lounge" und die Jugendarbeit im CVJM-Ortsverein Nürnberg. Deshalb hat er das Jugendkonzept umgestrickt und "ins Schaufenster" gebracht. Von weithin sichtbar, das ist ihm wichtig, und "weiter oben".
Mit "SON RISE" ist der Name Programm, denn die Jugendtreffs sollten nicht länger im Keller stattfinden. Das frühere "SUN SET" musste untergehen, damit das "SON RISE" erstehen konnte.
Mit dem neuen Namen verbindet die Gruppe nicht nur den Umzug aus dem Keller ins Erdgeschoss, sondern, wichtiger noch, dass der Sohn auferstanden ist. Das ist ein starkes christliches Bild des CVJM und steht in direkter Verbindung zu seiner Mission: junge Menschen, die im überkonfessionellen Verein ihren Glauben gemeinsam leben.
CVJM spricht alle an
Als weltweit größte Jugendorganisation spricht der CVJM damit alle an, auch Nicht-Christen und Nicht-CVJM-Mitglieder.
"SON RISE" baut sich aus drei Bausteinen auf: Dem offenen Jugendtreff, "justGod" und den "Sofarunden". Der offene Jugendtreff am Freitagabend ab 18 Uhr ist gewollt locker gehalten. Es gibt einen Kurzimpuls, anschließend ist Spielen, Quatschen und Entspannen angesagt. Getränke und Snacks stehen bereit. Kießling will den Jugendlichen einen Ort geben, an dem sie sich treffen können und an den sie auch ihre nicht christlichen Freunde mitbringen können.
Freitags gibt es kein Muss. Vorbeischauen kann sich lohnen, weil Kießling und seine Kollegen Impulse und Workshops anbieten, wobei Letztere von den Themen und Leuten leben und jeder sich einbringen darf. Thema kann sein, was gute Laune bringt, ganz gleich ob Lobpreis, Kochen oder Poetry-Slam, Hauptsache gemeinsam.
Workshops und Kreise
Die anderen Bausteine gehen mit Glaubensthemen und schließlich Glaubensfragen weiter und über das reine Freundetreffen hinaus. Die Macher bieten den kreativen Jugendgottesdienst "justGod"
alle zwei Monate an, bei dem provokante Themen zünden sollen.
Die Themenreihe "Jesus vs." bringt Jesus mit weltlichen Themen wie Selfies, Sex oder Sonstigem in Verbindung und will den Glauben der Jugendlichen herausfordern.
Die "Sofarunden" sind ein Hauskreis für junge Leute, die alle drei Wochen in privater, vertrauter Umgebung stattfinden. Junge Erwachsene oder Studenten bereiten sie vor und leiten die Abende, bei denen auch die Bibel zum Einsatz kommt.
Es geht um Gemeinschaft, das Reflektieren der letzten Woche(n) und um Austausch. Kießling will die Jugendlichen christlich-thematisch begleiten.
CVJM bietet viele Angebote
Der CVJM bietet Jugendlichen neben "SON RISE" auch noch Specials und Freizeiten. Im August lockt zum Beispiel die Jugendfreizeit "Alter Schwede" und im Oktober ein Poetry-Slam mit Michael Jakob.
Die Herausforderung für den CVJM besteht darin, den Spagat zu schaffen zwischen Begegnungsort und geistlicher Glaubensbegleitung. Jugendliche können sich beim CVJM entspannt treffen und wieder auftanken, mit unmittelbarer "Connection" nach oben.
So verbinden sich junge Christen heute und können im Glauben wachsen. Unkonventionell, überkonfessionell – und neuerdings über dem Keller.