Mit der Ausstellung "Franken um 1920" im Museum für Franken auf der Festung Marienberg erinnert der Frankenbund an seine Gründung vor mehr als 100 Jahren.

Ab Samstag (7. August) soll die Ausstellung mit ihren sechs Stationen bis einschließlich 10. Oktober in Würzburg zu sehen sein, wie der Frankenbund und das Museum mitteilten. Danach macht die Wanderausstellung unter anderem im Landratsamt Bamberg (2. bis 15. November) und im Markgrafenmuseum Ansbach (bis Februar 2022) Station. Der Frankenbund wurde am 11. Oktober 1920 gegründet.

Ausstellung zeigt das Leben in Franken vor 100 Jahren

Die Ausstellung zeigt laut Kuratorin Evelyn Gillmeister-Geisenhof Schlaglichter aus dem kulturellen Leben "in Abhängigkeit zur politischen Situation und sozialen Lage die Zeit vor 100 Jahren" in Franken.

Szenische Darstellungen, Abbildungen und Texte aus den Bereichen Theater, Lyrik, Literatur, Musik, bildende Kunst, Architektur und Kleidung sollen einen Einblick in das fränkische Alltagsleben geben. So soll "mit nachgestellten Ereignissen, Aufführungen, Vorlagen aus Literatur, Zeitungtexten und Archivalien die "authentische Lebenssituation" der Franken um 1920 dargestellt werden.

In Nürnberg findet Uraufführung des Theaterstück "Masse Mensche" von Ernst Toller statt

Die Station "Theater und Politik" beispielsweise stelle die Uraufführung des Theaterstücks "Masse Mensch" von Ernst Toller im Stadttheater Nürnberg der blutigen Niederschlagung des Kapp-Putsches am Hauptbahnhof in Nürnberg gegenüber.

In dem weltweit erfolgreichen Revolutionsdrama von Toller geht es um einen bewaffneten Aufstand der Arbeiter gegen Kriegsgewinnler, der Kapp-Putsch war ein konterrevolutionärer Aufstand gegen die noch junge Weimarer Republik. Die Ausstellung strebe "auf keinem Gebiet Vollständigkeit" an und gebe einen "kleinen ausgewählten Einblick", hieß es.

Frankenbund setzt sich für fränkisches Land und seine Bevölkerung ein

Der Frankenbund wurde am 11. Oktober 1921 im Würzburger Gasthaus "Franziskaner" gegründet. Ziel des konfessionell und parteipolitisch neutralen Vereins ist die "Kenntnis und Pflege" des fränkischen Landes und seiner Bevölkerung.

Separatistische Bestrebungen wurden im Frankenbund zu jeder Zeit abgelehnt. Vorsitzender ist derzeit der frühere Regierungspräsident von Unterfranken, Paul Beinhofer.