Storniert, abgesagt, verlegt: Wegen der Corona-Krise wurde die Amtseinführung des neuen Dekans von Gersthofen und Augsburg-Nord, Frank Kreiselmeier, um drei Monate verschoben und findet nun an diesem Freitag (26. Juni) statt.

Doch auch ohne offizielle Amtseinführung war er seither geschäftsführend tätig, wie er in einem Gespräch mit dem Sonntagsblatt.de sagte.

Herr Kreiselmeier, ihre Amtseinführung war eigentlich für März geplant, wie fühlte sich das seither für Sie an?

Frank Kreiselmeier: Ich hatte mich sehr darauf gefreut und es ist mir wichtig, für das neue Amt gesegnet zu werden. Doch der Gottesdienst musste abgesagt werden. Die Entscheidung dazu ist uns allen nicht leicht gefallen. Aber es war gut so.

Wir wollten nicht, dass bei dem großen Gottesdienst Menschen aus besonders gefährdeten Gruppen der Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus ausgesetzt werden. Ich freue mich sehr, dass meine Einführung nun, wenn auch in kleinerem Rahmen, stattfinden kann.

Was darf ein gewählter, aber noch nicht offiziell eingeführter Dekan tun?

Kreiselmeier: Durch die Wahl durch das Wahlgremium und den Beschluss und die Ernennung durch den Landeskirchenrat bin ich nach dem Kirchenrecht seit 1. März 2020 im Amt des Dekans. Ich darf und muss seitdem alles tun, was zu den Aufgaben und Pflichten eines Dekans gehört.

Und das ist gut so. Denn das Dekanekollegium muss gerade in solch schweren Zeiten handlungsfähig sein. Ich arbeite zusammen mit meinen beiden Kollegen im Dekanekollegium.

Das ist ein gutes Miteinander und ich fühle mich sehr wohl im Dekanekollegium.

Jeder von uns Dekanen, auch ich, hat seinen Bereich an Aufgaben, die ihm anvertraut sind. Darüber tauschen wir uns aus und beraten uns gegenseitig. Aber jede und jeder von uns dreien muss und darf alle Amtsgeschäfte und Aufgaben in seinem Bereich verantwortlich wahrnehmen. Dazu bin ich auch ohne die gottesdienstliche Einführung offiziell beauftragt.

Sie sind auch Ökumenebeauftragter für den Kirchenkreis Augsburg und Schwaben, wo sehen Sie da Ihre Schwerpunkte?

Kreiselmeier: Ich möchte Ökumene leben und mich dafür einsetzen, dass die Kirchen weiterarbeiten und im Gespräch bleiben über verbindendes und trennendes. Gerade in Augsburg gibt es sehr gute bilaterale und auch sehr gute multilaterale ökumenische Beziehungen in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.

Wir haben hier, aber auch in anderen Dekanaten, viele Projekte miteinander auf den Weg gebracht, das soll so weitergehen.