München (epd). Insgesamt 30 Bücher gehen ins Rennen um den diesjährigen Deutschen Jugendliteraturpreis, darunter Werke von Kirsten Boie, Sasa Stanisic und Alison McGhee. Die Kritikerjury nominierte je sechs Titel in den Sparten Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch, wie der Arbeitskreis für Jugendliteratur am Donnerstag in München mitteilte. Die Jugendjury wählte ebenfalls sechs Favoriten aus, darunter den Bestseller "Hard Land" von Benedict Wells (Diogenes). Die Preisträger der mit insgesamt 72.000 Euro dotierten Auszeichnung werden am 21. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse bekannt gegeben.

Die nominierten Bücher seien kunstvoll in Wort und Bild, wiesen eine eindrucksvolle Vielfalt auf und ermöglichten einen neuen Blick auf das Leben und seine Möglichkeiten, sagte die Vorsitzende der Kritikerjury, Karin Vach, bei einer Online-Präsentation. "Sie führen uns um die halbe Welt, bis in die unendlichen Weiten des Universums, lassen die Vergangenheit gegenwärtig werden und blicken auf eine Zukunft, die wir jetzt noch verändern können."

Die sechs Favoriten der Jugendjury widmeten sich der Zeit des Erwachsenwerdens und schilderten emotional ergreifend die Wege junger Menschen auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt, hieß es. Dabei thematisierten sie Angst, Trauer und Schmerz ebenso wie Freundschaft, Mut und Hoffnung. Mit "Dunkelnacht" (Oetinger) von Kirsten Boie und "Wie man eine Raumkapsel verlässt" (dtv Reihe Hanser) von Alison McGhee wurden zwei Titel sowohl von der Jugend- als auch von der Kritikerjury ausgewählt. Sasa Stanisic ist in der Sparte Kinderbuch für das von Katja Spitzer illustrierte "Hey, hey, hey, Taxi!" (mairisch) nominiert.

Die Sonderpreisjury würdigt den Angaben zufolge in diesem Jahr das Werk deutscher Illustratoren. Aufgestellt für den Sonderpreis "Neue Talente" sind Max Baitinger mit "Sibylla" (Reprodukt), Markus Färber mit "Fürchtetal" (Rotopol) und Mia Oberländer mit "Anna" (Edition Moderne). Mit ihren außergewöhnlichen Comics für junge Leserinnen und Leser zeigten die Nominierten Mut, Authentizität und Innovation, erklärten die Juroren.

Der Deutsche Jugendliteraturpreis zeichnet seit 1956 jährlich herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur aus. Ziel ist es nach Angaben der Initiatoren, Kinder und Jugendliche mit einem breiten Literaturangebot in ihrer Persönlichkeit zu stärken und Orientierungshilfe auf dem Buchmarkt zu bieten. Die Auszeichnung wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestiftet und vom Arbeitskreis für Jugendliteratur ausgerichtet.