Fürth, Nürnberg (epd). Die heutige Großstadt Fürth wäre vor 100 Jahren beinahe nach Nürnberg eingemeindet worden. Das Stadtmuseum Fürth zeigt deshalb von Donnerstag, 20. Januar, an die Sonderausstellung "Fürth & Nürnberg - 100 Jahre gescheiterte Vereinigung - hunderte Jahre gemeinsame Geschichte". Sie erinnert daran, dass der Zusammenschluss der beiden Orte 1922 an einer Volksabstimmung scheiterte. Die Mehrheit war für eine Unabhängigkeit Fürths.

Die bekannteste "Gemeinsamkeit" von Fürth und Nürnberg ist die erste Eisenbahn Deutschlands, die 1835 zwischen den beiden Nachbarn verkehrte. Diese Verbindung sei gewählt worden, weil sie zu dieser Zeit eine der verkehrsreichsten in Bayern gewesen sei, teilt das Museum mit. Von einem unbedingten Gegeneinander habe hier keine Rede sein können.

Rivalität sei eher bei den beiden größten Fußballvereinen der Region zutage getreten. Die Duelle zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg gehören zu den ältesten Derbys der deutschen Fußballgeschichte. Glänzend seien aber die Zeiten gewesen, als beide Mannschaften den Großteil der deutschen Nationalmannschaft stellten. Auch daran erinnert die Ausstellung.

Zwar pendelten heute viele Menschen täglich über die Stadtgrenze, und Firmen seien an beiden Orten angesiedelt, aber die Architektur der beiden Städte sei sehr unterschiedlich. Nürnberg habe seine Burg, die prunkvollen Gebäude des Patriziats und Monumentalbauten des 19. und 20. Jahrhunderts. Fürth dagegen verkörpere den mittelalterlich-frühneuzeitlichen Marktflecken, aber auch die Bürgerstadt mit ihren repräsentativen Gebäuden des 19. Jahrhunderts.

Die Schau zeigt weitere Themen, die Fürth und Nürnberg verbinden und trennen. Die Ausstellung ist bis 11. September Dienstag bis Donnerstag und an Feiertagen von 10 bis 16 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zugleich zeigt das Stadtarchiv Nürnberg dazu eine digitale Ausstellung.