Königsbrunn (epd). Als erste Senioreneinrichtung im Regierungsbezirk Schwaben lässt sich das AWO-Seniorenheim in Königsbrunn für einen diskriminierungsfreien Umgang mit queeren Bewohnern zertifizieren. "Vielfalt bei der AWO fördern, unterstützen und leben - das ist unser Antrieb und Ziel zugleich", sagte die stellvertretende AWO-Bezirksvorstandsvorsitzende Marion Leichtle-Werner am Donnerstag laut Mitteilung. Das Zertifizierungsprogramm "Lebensort Vielfalt" wird von der Schwulenberatung Berlin angeboten. Der Zertifizierungsprozess dauert neun Monate und endet im Erfolgsfall mit einem Qualitätssiegel.

Bei der Auftaktveranstaltung im Januar habe Sebastian Menzel von der Beratungsstelle "rosaAlter" aus München einen ersten Einblick über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt gegeben. Ein Fokus lag dabei auf den biografischen Erfahrungen queerer Menschen. Zudem habe er erste Impulse für einen respektvollen Umgang mit älteren schwulen, lesbischen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen geliefert. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses wird das Personal der AWO-Einrichtung geschult und sensibilisiert, damit queere Menschen auch im Alter selbstbestimmt leben können und sich auch dann nicht erklären müssten.

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Schwaben gibt es seit dem Jahr 1927. Sie hat 9.000 Mitglieder und betreibt unter anderem mehr als 20 Seniorenheime, mehr als 35 Kitas und Horte, Fachkliniken für Suchtkranke, ein Behindertenzentrum in Neuburg an der Donau und weitere soziale Einrichtungen.

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